Esther aus Brühl / "Mint & Oh La La "
Heute: Esther aus Brühl
Blog: https://mintandohlala.com/
• Name deines Foodblogs
> Mint & Oh La La
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Hallöchen, ich heiße Esther, bin 31 Jahre alt und wohne seit 2007 in Brühl bei Köln. Ich liebe alles, was kreativ ist. Das geht los beim Kochen & Backen, geht über Fotografie über zu Kunstausstellungen & Museen bis hin zu Zeichnen & Malen oder Tattoos. Auch bin ich ein großer Fan von Filmen und Serien, die streng genommen auch wieder etwas mit Kreativem zu tun haben. Vor meinem Jurastudium habe ich eine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin für Fremdsprachen / Fremdsprachenkorrespondenz und Event Management gemacht. Ich könnte mir aber in Zukunft sehr gut vorstellen, besonders meine Leidenschaft für das Backen und Fotografieren zum Beruf zu machen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Mein Blog spiegelt meinen persönlichen Geschmack wieder. Ich würde nie etwas posten, nur, weil es im Trend liegt und ich es eigentlich gar nicht mag. Alle Rezepte kommen von Herzen und werden von mir und auch sehr gerne von meinen Freunden, die sich „aufopfern“ und gerne Versuchskaninchen spielen, genauso gegessen, wie sie gebloggt und fotografiert werden. Dabei bin ich auf keine bestimmten kulinarischen Richtungen festgelegt. Von daher kann es sein, dass ihr neben einem Rezept für einen Apfelkuchen ebenfalls eins für einen persischen Eintopf oder Suppe findet. Es kommt alles online, was mir schmeckt und Seelenfutter für mich ist. Momentan versuche ich ebenfalls zweisprachig zu bloggen und nehme mir wirklich Zeit, selbst die englische Übersetzung zu schreiben. Das ist zwar mehr Arbeit, aber persönlicher als eine pure Übersetzungsfunktion. Bei mir fallen da Sätze oder Texte mal anders aus und sind nicht unbedingt 1:1 und Wort für Wort übersetzt.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Schon seit meiner Schulzeit war ich immer diejenige, die zu besonderen Anlässen für Nachtisch und insbesondere den Kuchen zuständig war. Oft wurde ich dann auch schon nach Rezepten gefragt. Da kam die Idee zum Blog fast von allein und spukte seit Jahren in meinem Kopf herum. Nur das tatsächliche Einrichten einer Webseite hat dann doch länger gedauert. Außerdem war ich schon immer ein großer Fan von gutem Essen.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Mama! Schon als kleines Mädchen habe ich es genossen, gemeinsam mit ihr in der Küche Zeit zu verbringen und beim Kochen und Backen zu helfen. Vor einigen Jahren habe ich erfahren, dass mein Urgroßvater ein Schokoladengeschäft hatte. Vielleicht kommt daher meine Leidenschaft für Schokolade und allgemein die süßen Dinge… Leider gibt es aber keine gesammelten Rezepte aus der Zeit, was ich sehr schade finde.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Hauptsächlich vom Sofa aus gemütlich mit einer Lieblingsserie oder schöner Musik dazu.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Sellerie und Fenchel
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich könnte fast täglich Nudeln essen. Ich glaube, tief in meinem Herzen bin ich eigentlich Italienerin. Bei den süßen Dingen stehe ich total auf Vanille und Zimt.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Da fallen mir einige ein. Auf jeden Fall ist da Italien für mich ganz vorne mit dabei. Allein die Pasta und traditionelle Pizza überall… Da wird mir der Mund bei dem Gedanken ganz wässrig. Als ich mal in Mailand war, war ich auch ganz überrascht, dass Lasagne und Pizza nicht nach Stück, sondern wie beim Metzger nach Gewicht verkauft wird. Auch geht nichts über Croissants, Törtchen und Baguettes in Paris, oh und der Käse! Auch die orientalische Küche ist einfach umwerfend. Bisher war ich aber nur im Iran und konnte da probieren, was mir die Familie meines Vaters gekocht hat. Ich liiiiebe ja die persische Küche mit ihrem lockeren Reis (die meisten anderen kleben so) und den Eintopfgerichten.
Gerne würde ich mal die Küche in Marokko probieren oder mich durch die ganzen Street Food Märkte in Asien probieren. Auch reizt mich authentische mexikanische oder Südstaatenküche noch sehr. Oh je, ich merke gerade, ich muss mal dringend wieder verreisen und eine Food Tour machen ;-)
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin eine kleine Chaotin, was nach der Meinung meiner Mama besonders dadurch auffällt, dass die Zutaten überall in der Küche verteilt werden (finde ich ja eigentlich nicht so schlimm). Zusätzlich bin ich manchmal auch etwas ungeduldig und kann es dann kaum abwarten, bis das Essen fertig oder der Kuchen endlich abgekühlt ist. Es kommt also durchaus vor, dass ich Zimtschnecken oder einen Keks direkt vom Blech nasche, bevor ich überhaupt irgendwelche Fotos mache oder evtl. Glasur oder Deko darüber gebe…
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf Musik und dass ich in meinem eigenen Rhythmus arbeiten kann, ohne dass jemand dazwischen läuft.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Alles und überall. Egal, wo ich bin, ich halte immer Ausschau nach Inspirationen. Das kann unterwegs zur Uni sein oder auch bei Filmen, in denen gegessen wird. Irgendwie bin ich da wohl schon ganz auf Food Blogger getrimmt. Ansonsten lasse ich mich immer gerne online durch Instagram, Pinterest oder auch andere Blogseiten inspirieren. Es gibt auch viele Seiten, die einem tägliche Rezepte per Mail senden. Und dann habe ich auch viele schöne Koch- und Backbücher und einige Zeitschriften, wie z.B. die Mutti oder Foodboom, die ich als Inspiration einfach großartig finde.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ich liebe Küchenexperimente und gebe mich dann ganz dem kreativen Schaffen hin. Meine meisten Rezepte entstehen tatsächlich dadurch, dass ich schaue, was ich zuhause habe und dann überlege, was ich davon noch machen kann. Mir macht es auch sehr viel Spaß Rezepte durch Trial & Error zu verbessern. Aber danach sieht es manchmal schon etwas unordentlich aus. Ich will nicht sagen ein apokalyptisches Chaos… Aber manchmal ja, wenn da Mehl und Puderzucker verteilt sind. Aber es gibt ja kaum etwas, was man danach nicht wieder sauber bekommt.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ich wünschte, ich könnte eine KitchenAid sagen, aber die hat den Weg in meine Küche bisher leider noch nicht gefunden. Ich habe aber ein paar Messer, die zwar nicht sooo gut sind, aber schon einiges mitgemacht haben, in die Finger schneiden inklusive ;-)
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Nein, es geht des Öfteren etwas schief. Mal wird ein Kuchen zu dunkel, ein anderes Mal verkocht das Gemüse, weil ich mit dem Kopf wieder ganz woanders war. Die kleinen Missgeschicke landen dann bei mir vielleicht mal in einer Instastory. Ich finde es auch bei anderen Bloggern immer wieder sympathisch bzw. einfach authentisch zu sehen, dass eben nicht alles perfekt ist. Aber ich habe trotzdem auch zwischendurch Spaß daran, für mich selbst das Essen ansprechend anzurichten. Das Auge isst schließlich auch mit.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Natürlich sind mir der Geschmack und das Ergebnis am Ende wichtig. Aber ichgenieße es oft schon auf dem Markt Zutaten zu kaufen oder beim Backen mit der Musik zu entspannen und herunterzukommen. Das ist meine kleine Auszeit vom Alltag und ich liebe es.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich habe eigentlich eher das gegenteilige Gefühl. Natürlich gibt es im Restaurant Angebote um viel für einen geringen Preis zu essen oder im Supermarkt Fleisch für 2 €. Aber dennoch ist Essen momentan wieder ein so wichtiges Thema geworden und Menschen sind bereit, für hohe Qualität und guten Geschmack etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Auch ich investiere gerne etwas mehr Geld in hochwertige oder lokale Produkte, die ich direkt vom Bauern auf dem Wochenmarkt kaufen kann.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Die Seite an sich ist jedem frei zugänglich. Auch schreibe ich gerne so, wie ich mich mit meinen Freunden teilweise auch unterhalten würde. Ich möchte, dass der Leser auch einen kleinen Eindruck vermittelt bekommt, wer ich bin. Auch hätte ich kein Problem damit, Blogeinträge über Reisen oder Restaurantbesuche, die ich unternommen habe und weiterempfehlen kann, zu schreiben. Familiäre Angelegenheiten, die ebenfalls andere Personen, wie Verwandte oder Freunde betreffen, gehören natürlich nicht ins Internet. Ich sehe meinen Blog vorwiegend als Food Blog an. Da sollten die Beiträge natürlich auch thematisch passend sein.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Das Handy habe ich die meiste Zeit griffbereit. Über Nacht darf es aber zum Aufladen in den „Nicht Stören Modus“, in dem mich nur bestimmte Kontakte erreichen können. Der Laptop wird nur zum tatsächlichen Bloggen ausgepackt. Wenn ich Zeit mit Freunden und der Familie verbringe, versuche ich auch schon in dem Moment präsent zu sein und die gemeinsame Zeit zu genießen. Außer meine Mama fragt wieder, was auf dem Blog oder Instagram so vorgeht. Sie ist da nicht so viel im Internet unterwegs.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich würde lügen, wenn ich sage, mir ist sie komplett gleichgültig. Ich freue mich natürlich über jeden Einzelnen, dem meine Fotos & Rezepte gefallen und der sie nachmacht und mag. Aber ich würde nicht anders bloggen, wenn ich Leser verlieren oder Hunderte dazugewinnen würde.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Sowohl als auch. In erster Linie für andere Menschen, die ich an meinen Rezepten und teils an meinem Leben teilhaben lassen möchte. Aber ich habe gemerkt, dass es auch für mich praktisch ist, online auf meine Rezepte zugreifen zu können, wenn ich einkaufen bin oder wieder ein Bestimmtes Backen oder Kochen möchte und mein Notizbuch in meinem Chaos zuhause nicht wiederfinden kann.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Oh da gibt es einige großartige Menschen. Allein durch Instagram habe ich tolle Blogs entdecken können und mag ich den Blog von Michaela „Toertchenherzog“, Virginia („Zucker, Zimt und Liebe“) oder von Anna von „Teigliebe“ super gern. Aber es gibt noch viele andere, mit denen man ab und zu kleine Nachrichten / Kommentare schreibt oder sich austauscht. Z.B. Viet von „My Blue Teacup“, Nora von „All Hunky Dory“ oder Doris von „Mrs. Flury“. Aber auch größeren Blogs wie „Bianca Zapatka“, „Die Jungs kochen und backen“, „Bake to the Roots“, „Frau Herzblut“, „Patrick Rosenthal“ oder „Das Knusperstübchen“ folge ich täglich mit Begeisterung und Freude. Die Leute dahinter sind so sympathisch und inspirieren mit köstlichen Rezepten und wunderschönen Bildern.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich habe für das Backen eine extra Playlist angelegt, die ich wirklich super gerne höre. Dabei sind vorallem Songs aus den 60ern, zu denen man auch im Petticoat tanzen könnte. Mein Alltime-Favourite ist und bleibt „Fly me to the Moon“ von Frank Sinatra. Da geht mir jedes Mal das Herz auf. Aber ich mag auch neuere Swingbands wie die Puppini Sisters oder akustische Cover-Versionen von Popsongs sehr gern, die ich entspannend finde.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Jamie Oliver
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Das Handgeschriebene von meiner Mama mit den ganzen Familienrezepten, mit denen ich groß geworden bin.
• Wie groß ist deine Küche?
> Leider recht überschaubar. Ich habe nur einen kleinen Standherd mit integriertem Ofen, eine Arbeitsplattenfläche in Laptopgröße und einen Küchentisch (75x110cm), auf dem ich alles fotografiere. Da stehen auch meine selbst gebastelten Backdrops allzeit bereit. Ich habe den Vorteil, eine Dachgeschosswohnung zu haben, die mir gegenüber einen unbewohnten Raum hat. Dort stehen zwei große Kleiderschränke von Vormietern, die von mir direkt in Beschlag genommen wurden und als Lagerraum für meine ganzen Küchenutensilien, wie z.B. Backformen, Töpfe oder auch Kaffeemaschine und Lebensmittel genutzt werden.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Mich interessiert vor allem immer, wer hinter einem Blog steckt. Allein das Rezept online zu stellen, finde ich oft zu langweilig. Ein bisschen Drumherum, z.B. zu welchem Anlass ein Rezept entstanden ist oder warum es sich lohnt, es immer wieder zu machen, lese ich gerne. Natürlich sollte das nicht seitenlang sein, aber ein paar Zeilen vor dem eigentlichen Rezept und einigen Bildern mehr dürfen es schon sein. Quasi so wie eine kleine Vorstellung des eigentlichen Stars (dem Rezept) des Blogbeitrags.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich glaube, ich hätte zum einen eher mit dem Blog angefangen und zum anderen gerne eine andere Art von Ausbildung und Studium gewählt, um direkt beruflich mehr mit Food Styling, Backen und Fotografie zu tun zu haben.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. Teigliebe (http://teigliebe.com)
2. Forkin‘ Pancakes (http://www.forkinpancakes.com)
3. Toertchenherzog (http://toertchenherzog.com)
> Kochbuch:
1. Muttis handgeschriebenes Rezeptbuch
2. Mein eigenes handgeschriebenes Rezeptbuch
3. Linda Lomelino – Lomelinos Backen(mit tollen Tipps für Food Blogger)
> Musikalbum:
1. The Puppini Sisters – Hollywood
2. Ed Sheeran – X (Deluxe Edition)
3. Shawn Mendes – Handwritten
> Kochutensilie:
1. Schneebesen
2. Pfanne
3. Schüssel
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz
• Bier oder Wein?
> Wein
• Süß oder Herzhaft?
> Immer süß, außer es gibt Bacon (wobei ich den auch zu Pancakes mag)
• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert, außer es gibt Bacon ;-)
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
Eigentlich eher Early Bird, weil ich abends immer schnell müde bin… Aber eigentlich schlafe ich morgens auch gern… Gibt’s ein Mittagstier?
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz
• Kaffee oder Tee?
> Puh, das ist ja hier wie Sophies Entscheidung. Ich liebe beides gleichermaßen.
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• Lieblings...:
> ...messer: kein Bestimmtes, hauptsache scharf
> ...gewürz: Vanille & Zimt für Süßes, sonst Chiliflocken
> ...koch: Jamie Oliver
> ...kochzeit/tag: 24/7, je nachdem wann ich Lust oder Hunger habe
> ...rezept: Bananenbrot mit Walnüssen und Zimtfrosting (mein ultimatives Bananenbrot)
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Vielen Dank, liebe Esther, dass du dir die Zeit genommen habt, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Hast du auch einen Blog? Möchtest Du, dass wir dich und deinen Blog vorstellen? Dann schick uns eine E-Mail an: redaktion@germanfoodblogs.de
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Fotos © Esther https://mintandohlala.com/