Axel aus dem Rhein-Main-Gebiet / Nicht noch ein Foodblog

#interview

Heute: Axel aus dem Rhein-Main-Gebiet
Blog: https://nichtnocheinfoodblog.de/

• Name deines FoodBlogs
> Nicht Noch Ein Foodblog

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbies vor!
> Ich bin Axel, 34 Jahre alt und seit neun Jahren im Rhein-Main-Gebiet zu Hause. Während des Studiums habe ich in der Hotellerie und Gastronomie gearbeitet. Ich bin beruflich und privat viel in der Welt unterwegs und lasse mich von den kulinarischen Eindrücken, die ich dabei sammle beim eigenen Kochen inspirieren. Ich war schon früh fasziniert davon, was in der elterlichen Küche auf dem Herd so passierte. Also zog ich mir einen Stuhl an den Herd heran und kletterte hinauf, um genau mitverfolgen zu können, was genau da so vor sich herbrutschelte. Mit der Zeit wurde dann aus der Faszination ein Hobby.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Mir ist es bei meinen Rezepten wichtig, dass sie leicht nachzukochen sind. Deswegen gibt es zu jedem Rezept ein paar Tipps, wie es garantiert gelingt. Außerdem gibt es immer wieder auch mal Grundrezepte, um aufzuzeigen, dass gutes Essen nicht kompliziert sein muss und man auf Fertigprodukte leicht verzichten kann. Ich verbinde gutes Essen oft mit bestimmten Orten oder Erlebnissen. Diese ganz persönlichen Geschichten lasse ich mit in die Beiträge einfließen.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Mit der Zeit hat es sich eingebürgert, dass ich immer häufiger das Kochen von größeren Familienessen übernehmen durfte. Und wenn Freunde zu Besuch kamen, wurde mit steigender Regelmäßigkeit gefragt, ob ich denn an besagtem Abend kochen würde. So entstanden erste Ideen, über mein liebstes Hobby zu bloggen – und blieben Ideen. Das ist nun über zehn Jahre her. Mit der Zeit sprießten dann Foodblogs wie Pilze aus dem Boden. Ich stellte mir die Frage, ob es da wirklich noch einen weiteren Foodblog bräuchte – und verneinte diese. Trotzdem blieb der Wunsch eines eigenen Foodblogs, einzig der innere Schweinehund wollte nicht. Der entscheidende Impuls kam dann wohl durch zwei Aspekte. Zum Einen setzte ich mich mehr und mehr damit auseinander, was eigentlich so alles in unseren Lebensmitteln drin ist. Spoiler: Besonders in verarbeiteten Produkten sind es mehrheitlich billige Füllstoffe. Das Ganze wird dann schmackhaft gemacht mit Aromen und ist letztendlich weder sonderlich appetitlich noch nährreich. Zum Anderen hörte ich in meinem Freundeskreis oft, dass meist die Zeit (und damit auch die Lust) nicht reiche, um frisch zu kochen. Und überhaupt, frisch Kochen sei viel zu aufwendig und kompliziert!

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Als kleines Kind waren das meine Eltern und Großeltern. Mit dem Aufkommen diverser Kochsendungen in den 2000ern wuchs mein Interesse, mehr und mehr selber kochen zu wollen. So wie wir heute Netflix Serien suchten, habe ich früher Kochsendung um Kochsendung geschaut. Dabei habe ich mir die Techniken der Profis abgeschaut und deren Rezepte nachgekocht.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich habe ein recht mieses Gedächtnis. Deswegen mache ich mir beim Kochen entsprechende Notizen, ganz klassisch mit Block und Bleistift. Gebloggt wird dann grundsätzlich am Schreibtisch.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Austern! Geruch, Textur, Geschmack, grausig!

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Käse! Gibt es etwas wundervolleres als Käse? Die Vielfalt an Aromen und Sorten ist beeindruckend und wenn man sich einmal anschaut, wie vielfältig wir Käse in der Küche einsetzen, spricht das doch ganz klar für ihn. Pur, auf Brötchen, Pizza, Pasta, Auflauf, Salat und und und.

• Welches Land ist deiner Meinung nach, eine kulinarische Reise wert?
> Ich tue mich immer schwer, ein einzelnes herauszupicken, da die Vielfalt enorm ist und jede Küche etwas Besonderes hat. Wenn ich mich zumindest auf drei beschränken müsste, dann wären das ganz klassisch Italien, der Libanon stellvertretend für die levantinische Küche und Indien.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich habe sicher einige Macken. Beim Anrichten kommt gerne mal meine Ungeduld durch, so das ich hier nicht immer mit der letzten Präzision rangehe, ich will ja endlich essen!

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Wahlweise Musik oder einen Podcast, ich mag keine Ruhe beim Kochen, und ein scharfes Messer! Es gibt nichts Schlimmeres als stumpfe Messer beim Kochen.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Das Reisen! Gerichte wandeln sich mit der Zeit, sie werden an lokale Gewohnheiten angepasst. Deswegen ist es spannend, Gerichte an ihrem Ursprungsort genießen zu dürfen und etwas über ihre Entstehung und Zubereitung zu erfahren. Wenn man dann wieder zu Hause ist und es schafft, diese Eindrücke und Geschmäcker in der eigenen Küche zumindest annähernd zu replizieren, ist das ein wunderbares Gefühl.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Tatsächlich noch einigermaßen geordnet. Ich habe mir schon früh angewöhnt, wenn möglich schon beim Kochen wegzuräumen, was ich nicht mehr benötige und die Arbeitsflächen sauber zu halten. Ohne Spülmaschine sähe das aber gewiss anders aus!

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Da gibt es eigentlich nichts, was ich erst seit oder wegen des Blogs angeschafft hätte. Aber wie schon erwähnt, es geht nichts über ein scharfes Messer!

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Oh es geht immer wieder irgendwas schief. Die Erfahrung reduziert Missgeschicke mit der Zeit, aber gerade wenn ich etwas Neues ausprobiere, kann es mal ein paar Anläufe brauchen, bis ich mit dem Rezept zufrieden bin. Das ist ja aber auch der Charme daran, dass ich die Fehler mache, die die Leser dann hoffentlich nicht mehr machen müssen. Ärgerlicher ist es, wenn das Rezept an sich gelungen ist und das Anrichten für das Blog-Foto misslingt.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Beides! Das Handwerkliche macht großen Spaß, aber ohne Verkosten fehlt einfach was.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Dem würde ich entschieden widersprechen. Ja, insbesondere wir Deutschen legen traditionell größeren Wert auf günstige als auf gute Lebensmittel, aber es ist seit einigen Jahren ein Wandel zu beobachten. Das sieht man u.a. in den Trends zu mehr Regionalität und tierfreien Produkten. Es wird aber auch genauer auf das Kleingedruckte geschaut, da die Menschen sich mehr und mehr dafür interessieren, was sie da eigentlich Essen und wo es herkommt. Den Wert guter Lebensmittel kann man immer nur durch Aufklärung hervorheben. Warum ist dieses Produkt teurer als das Vergleichbare? Worin liegen die Unterschiede in den Zutaten, der Produktion, der Herkunft. So kann ich mich bewusster entscheiden.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Persönliche Einblicke gehören dazu. Diese sorgen mit dafür, dass sich der eigene Blog von anderen unterscheidet, ansonsten wäre ein Foodblog ja nichts weiter als eine Rezeptsammlung. Ich beschränke diese persönlichen Einblicke jedoch auf das Kochen und Geschichten rund um meine Rezepte. Für alles Andere gibt es andere soziale Plattformen, wenn man das denn möchte.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich muss gestehen, dass das Smartphone tatsächlich immer in Reichweite ist. Wenn ich aber draußen in der Natur unterwegs bin, beschränke ich die Nutzung auf die Kamera und die Navigation.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Natürlich ist es schön zu sehen, dass die Rezepte auch gelesen werden. Aber viel schöner ist es, wenn dir dann jemand schreibt, der das Rezept nachgekocht hat.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Sowohl als auch ;-)

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich hatte bisher tatsächlich leider noch keinen Austausch mit anderen Foodbloggern und kann diese Frage somit noch nicht beantworten.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich könnte ohne Musik an sich nur schwerlich kochen. Genre und Album wechseln aber regelmäßig.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Johann Lafer, bei ihm hat man immer das Gefühl, er sei frisch verliebt in die Produkte, mit denen er kocht.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Meine besten Rezepte von Johann Lafer.

• Wie groß ist deine Küche?
> Genau richtig ;-)

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Eine Mischung aus etwas Persönlichem und einem Aha-Moment, wenn ich z.B. etwas Neues über ein bestimmtes Produkt oder Gericht lerne oder auf einmal verstehe, was ich bisher vielleicht immer falsch gemacht habe.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Gar nichts! Unsere Erfahrungen machen uns zu dem, der wir sind.
________________________________________

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
Da war ich bisher leider zu sehr im Tunnel – ich bin offen für Tipps!

> Kochbuch:
1. Meine besten Rezepte von Johann Lafer
2. Der Silberlöffel
3. Jerusalem von Yotam Ottolenghi

> Musikalbum:
1. Linkin Park - Hybrid Theory
2. Jimmy Eat World - Futures
3. Vivaldi – Die vier Jahreszeiten

> Kochutensilie:
1. Kitchenaid
2. mein Chefmesser
3. eine gute Pfanne
________________________________________

• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder herzhaft?
> Süß

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang selber kochen, Dessert von Anderen

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
________________________________________

• Lieblings...:
> ...messer: ein Santoku
> ...gewürz: Kreuzkümmel
> ...koch: Johann Lafer
> ...kochzeit/tag: Sonntag
> ...rezept: da gibt es zu viele…

#nichtnocheinfoodblog
#germanfoodblogs
#schulzundtebbe
#senfwerk

germanfoodblogs