Eva aus Wien / Mei liebste Speis
Heute: Eva aus Wien
Blog: www.meiliabstespeis.at
• Name deines Foodblogs
> Mei liabste Speis
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Eva. 38 Jahre alt. Aufgewachsen in der Steiermark, lebe und arbeite ich heute mitten in Wien. Ich verdiene mein Geld im Marketing & Brandmanagement. Meine Leidenschaft für Geschichten und Design lebe ich in unterschiedlichsten Bereichen meines Lebens. Im Zuhören und Erzählen. Im Lesen und Schreiben. Und im Gestalten und Kochen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Es ist mein Blog. Die Geschichten, Rezepte und Orte von denen ich erzähle sind in Österreich verwurzelt. Sie erzählen vom Geschmack eines Landes, das soviel zu bieten hat und in dem ich - trotz Urbanität - so tief verwurzelt bin. Den Blick auf die Vielfalt und Reichhaltigkeit des Eigenen zu schärfen ist dabei Motor.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Als ich 2011 gestartet bin, war Mei liabste Speis ein Sammelsurium meiner erprobten Rezepte. Nach einigen Jahren Pause habe ich den Blog neu gestaltet und schreibe über gelingsichere Grundrezepte, traditionelle Gerichte aus Österreich und moderne Interpretationen davon.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ich denke, dass die Leidenschaft fürs Essen mich unweigerlich zur Leidenschaft fürs Kochen und Backen geführt hat.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich blogge von meiner Küche aus.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Innereien stehen nicht ganz oben am Wunschzettel. Leider, denn ich finde den Gedanken, alles - und nicht nur ausgewählte Teile (des Fleisches) - zu verarbeiten wertvoll und wichtig.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Butter. Butter. Und Nussbutter.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Österreich.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich mag gedankenvolle Prozesse. Wenn in jedem Detail eine kleiner Gedanke steckt. Und alles stimmig eine Geschichte erzählt. Das kann auch ein Hemmnis werden, Dinge los und einfach sein zu lassen.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Scharfe Messer.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Vieles was mich geprägt hat und vieles, was mir heute begegnet, inspiriert mich. Das können Bilder, Zitate, Gespräche, Bücher oder Momente sein.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Chaotisch bis aufgeräumt.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Meine Kitchen Aid.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Da ich nicht fürs Foto koche, sehen die Gerichte so aus, wie sie auch bei uns auf den Teller kommen.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Beides muss stimmen. Der Prozess und das Ergebnis.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Das ist eine komplexe und vielschichtige Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Mir liegt es am Herzen den Blick zu schärfen, die eigenen Werte zu hinterfragen. Woher kommen die Produkte, wie wurden sie hergestellt? Was befindet sich darin? Welche Wege mussten dafür zurückgelegt werden? Wie bereite ich sie zu? Die Omnipräsenz und uneingeschränkte Verfügbarkeit sämtlicher Lebensmittel führt zu einer diffusen Wahrnehmung von Produkten. Was hat Saison? Was kommt woher? Was bedeutet es, dass dieses Produkt hier verfügbar ist? Wir verlieren den Bezug. Vor allem in den Städten fällt der direkte Bezug zur Produktion von Lebensmitteln schwer. Viele waren noch nie in einem Schlachthof, wissen nichts über Tier-Aufzucht oder auch politische und regulatorische Umstände, unter denen Lebensmittel produziert werden. Und das nicht nur im heimischen, bäuerlichen Umfeld. Was „kostet“ die tägliche Verfügbarkeit einer reifen Avocado? Ein Bewusstsein für diese Prozesse zu schaffen, in den Dialog zu treten - im kleinen wie im größeren Rahmen - erscheint mir eine Möglichkeit, die jeder für sich im eignen Wirkungskreis ergreifen kann.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Sehr privat. Aber nicht in dem Sinne, dass viel über unseren privaten Alltag erzählt wird. Privat im Sinne von Themen, die mich bewegen und die ich auch oft in ein Rezept übersetze, um Dinge zu verarbeiten.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Mei liabste Speis ist bewusst „langsamer“ als viele andere Blogs. Ich habe viele offline Zeiten und bemühe mich sehr, Content nur dann online zu schicken, wenn ich einen wirklichen Lesernutzen darin sehe.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Blogs sind öffentlich. Ohne Öffentlichkeit fehlt natürlich auch dem Blog etwas. Aber Anzahl oder Reichweite ist nicht mein Hauptkriterium, sondern Bindung. LeserInnen, die zurück kommen, teilhaben und sich wiederfinden. Bindung ist für mich wichtiger, als die reine Anzahl der LeserInnen.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für mich und die Welt.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Nora von seelensachen.at mag ich sehr. Ich begleite sie virtuell von Beginn an nun seit über 7 Jahren. Ihr Weg beeindruckt mich. Und ich mag ihren Zugang zu Ästhetik.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Das ist stimmungsabhängig.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Harald Reitbauer.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Das St. Martiner Kochbuch.
• Wie groß ist deine Küche?
> 25 Quadratmeter.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn sie einen echten Mehrwert für mich hat. Mich informiert, mich berührt oder zum Nachdenken anregt.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Vieles und nichts. Es ist meine Geschichte. Ich bin heute hier. Was mir passiert ist, wofür ich mich entschieden habe, hat mich hierher geführt. Manches war gut, manches undurchdacht und manches eine wirkliche schlechte Idee. Was ich heute daraus mache, darum geht es mir.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. http://www.ziiikocht.at/
2. http://www.dasmundwerk.at/
3. http://susanne-schanz.com/
> Kochbuch:
1. St. Martiner Kochbuch
2. Sacher Kochbuch
3. Sammelsurium an handschriftlichen Rezepten
> Musikalbum:
1. Discovery (Daft Punk)
2. What’s Love Got to Do with It (Soundtrack)
3. Stille
> Kochutensilie:
1. Messer
2. Gusseiserne Pfanne
3. Gusseisener Topf
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• Salz oder Pfeffer?�
> Salz
• Bier oder Wein?
> Wein
• Süß oder Herzhaft?
> Süß
• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Beides.
• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
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• Lieblings...:
> …messer: ein geschärftes
> …gewürz: Thymian
> …koch: Harald Reitbauer
> …kochzeit/tag: Sonntag Mittag
> …rezept: ist für mich nicht zu entscheiden
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Vielen Dank, liebe Eva, dass du dir die Zeit genommen habt, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Hast du auch einen Blog? Möchtest Du, dass wir dich und deinen Blog vorstellen? Dann schick uns eine E-Mail an: redaktion@germanfoodblogs.de
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Fotos © Eva http://www.meiliabstespeis.at/