Charlotte aus Dortmund / "Alle meine Kekse"
Heute: Charlotte aus Dortmund
Blog: Alle meine Kekse - Lottes Blog vom Backen und Zeichnen
http://www.allemeinekekse.de/
• Name deines Foodblogs
> www.allemeinekekse.de - Lottes Blog vom Backen und Zeichnen
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Charlotte Wagner, kurz Lotte, Jahrgang 1970. Ich wohne in Dortmund und arbeite freiberuflich als Illustratorin. Zu meiner täglichen Arbeit gehört das Illustrieren von Büchern für Kinder und Erwachsene, ich denke mir Rätsel und Geschichten aus, die ich manchmal auch zusammen mit meinem Partner Ari gestalte und Verlagen anbiete. Wir haben schon einige Bücher und Spiele gemeinsam veröffentlicht. Das Zeichnen ist nicht nur mein Job, sondern genau wie das Backen, auch ein großes Vergnügen. Daher musste mein Blog ein Blog übers Backen und Zeichnen werden.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Mein Blog lebt von den fröhlichen Illustrationen. Es macht mir Spaß, die einzelnen Arbeitsschritte mit meinen eigenen Figuren darzustellen und mir lustige Geschichten zu den Rezepten auszudenken. Bei mir gibt es keine Fotos von den Backergebnissen. Wer wissen möchte, wie das Backwerk in Wirklichkeit aussieht, kann es selber ausprobieren. Meine Figuren helfen dabei fleissig mit.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Das ist eine längere Geschichte. Ursprünglich wollte ich ein illustriertes Backbuch machen. Das hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, also beschloss ich, mein Backbuch als Blog zu entwickeln. Nun kann es immer weiter wachsen und ich habe jede gestalterische und inhaltliche Freiheit. Ich kann experimentieren, backen, zeichnen, schreiben, wie es mir gefällt. Und ein Buch könnte ja eines Tages immer noch daraus werden. Ein Foodblog musste es sein, weil ich so gerne backe. Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse. Ich liebe es, wenn es in der Küche nach frisch Gebackenem duftet.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ich mache gern Urlaub in Dänemark und dort gibt es viele tolle Rezepte. Die Leute backen dort viel häufiger ihr Brot und ihre Brötchen selber als ich es von hier kenne. Es gibt tolle traditionelle Brote, Kuchen und Kekse, die oft etwas anders gewürzt sind als hier. Also habe ich mir im Lauf der Zeit jede Menge dänische Rezeptbücher gekauft und immer mehr Sachen daraus ausprobiert. Selbst das Backen mit Sauerteig, das ich immer für kompliziert hielt, geht mir nun leicht von der Hand.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Meine Ideen für die Illustrationen zu den Rezepten landen zuerst im Skizzenbuch, das kann an jedem Ort sein – im Garten, in der Kneipe, in meinem Büro. Das Skizzenbuch ist immer und überall mein ständiger Begleiter. Die digitale Bearbeitung mache ich im Büro oder auch gern abends daheim, in meiner gemütlichen Küche.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Weichkäse, Innereien und rohe Zwiebeln
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Frische Hefe, Schokolade, Kaffee
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Sicherlich viele! Ich liebe Dänemark, das eine feine Küche mit sehr guten regionalen Produkten zu bieten hat. Das Selber-Kochen und -Backen und „Es-sich-gemütlich-machen“ hat dort einen hohen Stellenwert im täglichen Leben.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ja, ich setzte immer mein rotes Bandana-Mützchen auf. Ich grusele mich vor Haaren im Essen und möchte dies bei meinen eigenen Werken unbedingt vermeiden.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Meinen großartigen roten Mixer, Schneebesen, Teigschaber, Holzkochlöffel und die kleine Reibe für Zitronenschale.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Wie oben beschrieben – dänische Rezeptbücher, aber auch Foodblogs aller Art, oder feine Speisen, die ich auswärts in Cafés oder Restaurants oder bei Freunden probieren durfte.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Erst chaotisch, dann aber fix wieder ordentlich. Unordnung in der Küche kann ich gar nicht gut haben.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Mein rotes Bandana-Mützchen
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Es geht oft etwas schief. Und da ich meine Rezepte illustriere statt sie zu fotografieren, sieht man es eben nicht so.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Beides. Backen ist für mich eine entspannende Tätigkeit, bei der ich meinen stressigen Job-Alltag gut vergessen kann. Und die Ergebnisse verspeise ich sehr gern zusammen mit meinem lieben Partner Ari. Ein Tag ohne Cookies oder Kuchen zum Kaffee ist in unserem Haushalt die Ausnahme.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich glaube, der Trend geht durchaus wieder mehr Richtung Qualität und Freude am Kochen. Durch das Selbermachen bekommt man ein Gespür für die Qualität der Rohstoffe, die man mit eigenen Händen verarbeitet. Es steigert die Wertschätzung für den Aufwand, ein gutes und gesundes Essen herzustellen. Man kann Freunde dazu einladen, gemeinsam zu kochen oder Rezepte auszutauschen. In netter Gesellschaft gut zu essen, ist doch ein großes Glück! Dazu muss es nicht unbedingt viel kosten.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Mein Privatleben halte ich aus dem Blog heraus. Einzig meine Figuren werden häufig nach Menschen benannt, die ich mag. Was aber bei meinem Blog eine große Rolle spielt, ist meine Liebe zur Zeichnerei, zu meinen eigenen lustigen und schrägen Figuren. Das ist ein wichtiger und sehr persönlicher Teil von mir, den ich gern mit der Öffentlichkeit teile. In der Hoffnung, dass meine Publikationen anderen Menschen Freude bereiten.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich bin oft offline. In der Öffentlichkeit benutze ich weder Smartphone noch Laptop und wenn ich zeichne oder backe, interessiert mich in dem Moment nichts anderes.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Sie ist mir durchaus wichtig. Ich wünsche mir mehr Leser und gern auch mehr Kommentare. Ich stecke viel Zeit in meine liebevollen Illustrationen und hoffe, dass sie möglichst vielen Leuten Spaß machen. Mir macht es Freude, wenn sie mir das mitteilen.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für mich und für alle, die gern etwas anschauen wollen, das fröhlich und positiv ist.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich kenne bisher leider nur wenige BloggerInnen persönlich. Mercedes von Backeifer.de ist eine sehr liebe Kollegin, für die ich mal einen Gastbeitrag machen durfte.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Calexico, Beach Boys und viele andere.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Tim Mälzer ist ein sympathischer, bodenständiger Typ. Ansonsten bastele ich aber doch am liebsten alleine in meiner eigenen Backwerkstatt herum.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> „Politikens bog om brød“ von Lone Kjær. Mein erstes und liebstes dänisches Brotbackbuch.
• Wie groß ist deine Küche?
> Eher klein, 14 qm
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Es sollte schon ein bisschen mehr sein, als nur ein Rezept mit Fotos. Ich erfahre gern etwas zur bloggenden Person und den Hintergründen, warum grade dieses Rezept ausgesucht und gepostet wurde. Ich freue mich ausserdem über eine appetitliche grafische Gestaltung und eine Prise Humor.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Nichts.
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. www.allemeinekekse.de
2. www.backeifer.de
3. http://cakeoversteak.com/ (wunderschöne Food-Illustrationen!)
> Kochbuch:
1. Mein selbstgekrakeltes Rezeptbuch, in das ich meine Experimente notiere
2. Politikens bog om brød von Lone Kjær
3. Die Serie mit fünf dünnen Backbüchern eines bekannten dänischen Mehl-Herstellers
> Musikalbum:
1. alle von Calexico
2. alle von den Beach Boys
3. Soundtrack von Inside Llewin Davis
> Kochutensilie:
1. Schneebesen, der oft den Mixer ersetzen kann
2. Holzkochlöffel, brauche ich für alle Brotrezepte
3. Teigschaber
• Salz oder Pfeffer?
> Salz
• Bier oder Wein?
> beides
• Süß oder Herzhaft?
> Süß
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang und ein Dessert, wenn es noch passt
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ersteres
• Kaffee oder Tee?
> Unbedingt Kaffee!
• Lieblings...:
> ...messer: Hümmelken
> ...gewürz: Kardamom
> ...koch: Meine Freunde Andrea und Rolf
> ...kochzeit/tag: abends und sonntags
> ...rezept: Florians Kardamom-Kekse
Fotos © Charlotte http://www.allemeinekekse.de/