Nora aus Berlin / "Leben mit Ohne"
Heute: Nora aus Berlin
Blog: Leben mit Ohne
http://www.leben-mit-ohne.de/
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Hey, meine Name ist Nora Hodeige. Ich bin 30 Jahre alt und lebe mittlerweile in Berlin, eigentlich komme ich aus dem beschaulichen Schwarzwald. Ich bin Systemischer Coach und beschäftige mich seit nunmehr über 10 Jahren schon mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und alternativen Heilmethoden sowie ganzheitlicher Gesundheit. Daraus ist auch mein Blog Leben mit Ohne und mein Angebot „Systemisches Gesundheitscoaching“ entstanden.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Auf meinem Blog geht es um Histaminintoleranz und, wie man damit kochen, backen und essen (gehen) kann. Ich schreibe auch über andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten und, welche (alternativen) Heilmethoden es dafür geben kann. Meine Rezepte sind für meine Hauptzielgruppe, Menschen mit Histaminintoleranz und anderen Unverträglichkeiten. Meine Rezepte können ohne Bedenken nachgekocht werden.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Nach meiner eigenen Diagnose vor knapp 5 Jahren habe ich begonnen eigene Rezepte so umzuwandeln, dass sie für mich mit meiner Histaminintoleranz dennoch verträglich und gleichzeitig lecker gewesen sind. So ist vor einigen Monaten die Idee entstanden, diese Rezepte auch mit anderen Betroffenen zu teilen. An den Bildern habe ich lange gearbeitet und feile ich immer noch daran – das ist das Schwierigste an einem Foodblog, finde ich. Und, da ich mich sowieso schon lange damit beschäftigt habe, wie man auf allen Ebenen gesund und gestärkt leben kann, habe ich diese gesundheitlichen Themen auf meinem Blog ebenfalls eingebunden.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Mutter – und meine (Ess-)Leidenschaft für Kuchen.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Von zu Hause aus. Aber gerne auch von Unterwegs im Café, wenn ich meinen Sohn zur Kita bringe und nur begrenzt Zeit habe, wegen eines Termines zB, dann setze ich mich gerne um die Ecke ins Café, trinke einen koffeinfreien Kaffee und schreibe für den Blog.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Alles, was bei Histaminintoleranz nicht verträglich ist: Kaffee, Käse, Fermentiertes, Gepökeltes und Haltbargemachtes! Mittlerweile bin ich zum Glück nicht mehr so empfindlich, so, dass Avocados, bestimmte Wust- und Käsesorten sogar schon gehen. Überhaupt nicht mag ich: Erbsen, Rosenkohl und Mais! Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker sind absolut Tabu!
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich liebe Pilze in jeder Form: Champignons, Steinpilze, Kräuterseitlinge. Und Zimt sowie Kardamom finde ich genial zum Backen – das habe ich auch in den ganz schlimmen Zeiten der HIT nicht weglassen können… Zum Beispiel meinen liebsten Pflaumenkuchen mit Kardamomstreusel, den liebe ich und könnte ich jede Woche wieder backen!
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ich mag das Essen in Südamerika, Empanadas, Steak, Guacamole, da könnte ich mich hineinlegen. Japanisch ist sehr spannend, weil ja das echte japanische Essen viel mehr als Sushi ist! Und Japan ist definitiv immer eine (kulinarische) Reise wert. Auch das orientalische Essen finde ich großartig, nur die Länder sind je nach dem sehr schwierig zu bereisen. Orientalisch koche ich sehr gerne zu Hause und träume dann von 1001 Nacht.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich backe so gerne und viel und oft das Gleiche! Dennoch kann ich mir keine Rezepte merken. Ich halte mich zwar so selten an ein Rezept, aber als Stütze brauche ich diese doch. Einmal wollte ich „dieses tolle Nudelrezpt mit Huhn und getrockneten Tomaten von Jamie Oliver“ machen, nur um dann nach einer Stunde verzweifelter Suche im Kochbuch festzustellen, dass ich das Rezept „Nudeln mit Shrimps & Rucola“ so abgewandelt hatte, dass ich es nicht mehr erkennen konnte. Zum Glück fiel mir beim Lesen sofort wieder ein, was ich alles geändert hatte – und so konnte ich auch ganz schnell wieder „mein“ Rezept daraus machen.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Meine KitchenAid! Das beste Werkzeug zum Backen!
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> In meiner Küche gibt es ein großes Bücherregal mit vielen, vielen Koch- und Backbüchern! Ich blättere sie gerne durch und lasse mich inspirieren – und die Rezepte nutze ich nur als Grundkonstrukt, wirklich nachbacken oder -kochen tue ich sie nie! Da gibt es vor allem auch mein Lieblings(Back)KochBuch – mein Selbstgeschriebenes. Dort hinein kommen alle Rezepte, die ich liebe, auch mit ihren jeweiligen Abwandlungen – damit ich meine Lieblingsrezepte immer dabei habe!
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Wie auf dem Schlachtfeld!
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Meine KitchenAid, wirklich, ich liebe sie! Außerdem brauche ich eine Waage, immer! Doch ich habe auch schon auf dem Campingplatz mit Augenmaß und Gabel als Schneebesen-Ersatz eine wunderbare Himbeer-Biskuit-Rolle gebacken.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Ich lege beim Backen (kochen auch) vor allem Wert auf den besten Geschmack – dass meine Gerichte gut aussehen, ist leider eher selten. Ich muss mich wirklich dazu zwingen, dass die Gerichte dann auch gut aussehen, wenn ich sie für den Blog fotografieren möchte. Und, ganz ehrlich, schöne Fotos zu machen, ist ja dann auch wieder eine Sache für sich. Mit dem richtigen Blickwinkel kann man auch aus Mittelmaß, High-Class machen.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Nein, zwischendurch probieren muss sein. So erkenne ich früh genug, ob das Rezept auch gut werden wird. Und kann gegebenfalls noch dagegensteuern.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Gute und frische Zutaten sind für mich das Wichtigste. Alles frisch zu zubereiten, ist bei einer HIT ein großes Muss, daher bin ich gezwungen, alles direkt vorzubereiten. Das macht das Essen zum Glück gleich viel gesünder. Ich finde, Aufklärung ist immer wichtig und auf dem Blog zu zeigen, dass frisches Essen nicht ewig dauern muss und nicht kompliziert sein muss.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Auf meinem Blog erzähle ich auch relativ privat von mir und meinen Ideen, Problemen und Wehwehchen! Aber ich möchte nicht, dass mein Sohn im Internet vorkommt. Das ist mir zu privat. Ich schreibe auch nicht über meine Wochenendpläne oder ähnliches bei Facebook oder so, das finde ich irgendwie unangebracht. Außerdem spreche ich nicht über Freunde oder Familienmitglieder mit Namen oder trage Streitigkeiten öffentlich aus.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Wenn ich meinen Sohn um 16 Uhr an der Kita abhole, dann kommt das Smartphone weg und der Laptop wird nicht aufgeklappt. Dann hat er absolute Priorität.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich schaue regelmäßig auf Analytics die Performance meines Blogs nach. Es ist mir schon wichtig zu sehen, wie viele Menschen sich für meine Artikel interessieren. Das ist für mich eine große Motivation: Wenn meine Artikel nicht gelesen werden würden, dann würde es mir nicht so viel Spaß machen. Irgendwie muss sich die viele Arbeit ja auch lohnen. Wenn ich sehe, es haben heute wieder viele Menschen meinen Artikel gelesen, dann ist das Freude genug und Motivation genug zum Weitermachen.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Ich lerne viel beim Recherchieren für die Themen meines Blogs, da blogge ich wirklich für mich. Manchmal ist es auch Tagebuch Ersatz, das kann ich ganz ohne rot zu werden, zugeben. Die Rezepte blogge ich allerdings hauptsächlich für die Welt, denn für mich schreibe ich die Rezepte schon seit Jahren selbst, mit Anmerkungen und Verbesserungen, etc. in ein eigenes Buch. Das ich beim Verreisen, besonders, wenn es irgendwo mit eigener Küche hingeht (zum Beispiel zu Freunden), immer dabei habe. Das müsste auch auf eine einsame Insel mitkommen.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Es gibt viele, die ich bewundere und gerne würde ich auch dort irgendwann einmal hin – vor allem möchte ich auch so schöne Fotos machen können! Das ist zum Einen: Jeanny von Zucker, Zimt & Liebe. Claretti von tastesheriff. Mia, die Küchenchaotin und Saskia mit Dreierlei Liebelei. Steffi Luxat mit ihrem Blog Ohhhmhhh ist eine meiner liebsten Bloggerinnen überhaupt, allerdings kocht sie nicht selbst, sondern es kochen immer schicke Köche. Das ist ein ganz anderer Ansatz, aber auch schön zum Anschauen.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Zum Kochen höre ich gerne etwas zum Mitsingen. Momentan ist das Adele – zugegeben, es ist ziemlich schwierig zum Mitsingen wegen der Tonhöhe und so, aber einfach eine tolle Musik. Dann liebe ich noch Ed Sheeran, der ist so wunderbar romantisch, genauso wie auch Jason Mraz – sein neues Album ist ein Traum – und mein Oldtime Klassiker ist Santana. Da kann man auch immer sehr gut durch die Küche tanzen.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Lea Linster. Ich finde, ihre Bücher und auch sie selbst (im Fernsehen gut bei „The Taste“ sichtbar gewesen) sind so unglaublich herzlich (geschrieben). Eine durch und durch sympathische Person und außerdem eine wundervolle Köchin und Bäckerin – mit so viel Liebe!
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Ich liebe die ganze Basic Reihe von G&U, das ist solide Koch- und Backkunst, sehr kreativ und meist einfach zu kochen bzw. zu backen. Einfachheit ist für mich ein wichtiges Kriterium zum Nachbacken und -kochen.
• Wie groß ist deine Küche?
> Sehr klein. Und grün, das liebe ich.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Es sollte tatsächlich eine kleine Geschichte erzählt werden. „Hallo, ihr ist das Rezept, viel Spaß damit“ ist auch nett, aber toller ist es doch, wenn man noch etwas ganz persönliches erfährt bzw. erzählen kann. Warum ist eben dieses mein Lieblingskuchen? Woran erinnern mich diese Kekse? Was habe ich beim Backen oder Essen erlebt? Was sagen die anderen um mich herum dazu? Und so weiter…
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> An meinem Leben: Früher anfangen für mich selbst einzustehen und mir nicht von anderen vorschreiben lassen, wer ich eigentlich wirklich bin. Zu Anfang hatte ich nicht so viel Zeit für meinen Blog und zwischendurch habe ich sehr wenig gemacht, weil ich schwanger geworden bin, da verschieben sich dann die Prioritäten, aber das ist eben das Leben. Ich denke, man lernt ja auch mit der Zeit so viel dazu. Und Zeit ist ein wichtiger Faktor beim Bloggen, gerade Rezepte brauchen unglaublich viel Zeit und sind ein großer Aufwand. Ich denke, beim Bloggen ist es vor allem wichtig seine eigene Stimme zu haben und authentisch zu sein. Dazu habe ich ein paar Monate gebraucht. Jetzt liebe ich es aber sehr und berichte auch manchmal ganz privat von mir, das gehört eben auch dazu. Hinter einem Blog kann man sich nur sehr bedingt verstecken und es gehört einfach dazu, dass man seine eigene Meinung, Vorlieben, Ideen und sein Gesicht zeigt. Das würde ich sicherlich heute von Anfang an ein wenig anders machen, wenn ich noch einmal beginnen würde.
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. Zucker, Zimt und Liebe
2. Tastesheriff
3. Life & Thyme
> Kochbuch:
1. Basic Baking (GU) -> das Beste!
2. Mein Selbstgeschriebenes mit allen wichtigen Rezepten, ohne das verreise ich nich!
3. Jamie Oliver – Kochen mit Freunden
> Musikalbum:
1. Ed Sheeran: X
2. Adele: 25
3. Santana: Shaman
> Kochutensilie:
1. Meine KitchenAid
2. Eine Wage
3. Mein Mixer, das kann die KitchenAid nämlich leider nicht leisten…
• Salz oder Pfeffer?
> Oder? Ohne Salz geht Kochen nicht. Und Pfeffer macht es (meistens) noch ein bisschen peppiger!
• Bier oder Wein?
> Wein (histaminfrei)
• Süß oder Herzhaft?
> Süß ist großartig! Aber herzhaft MUSS sein. Von Süßem alleine könnte ich mich nicht ernähren.
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Irgendwie bin ich mehr so der: „Nutze den Tag“-Mensch!
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz – leider ☹
• Kaffee oder Tee?
> Grüner Tee!!!
• Lieblings...:
> ...messer: Mein japanisches
> ...gewürz: Liebstöckl
> ...koch: Lea Linster
> ...kochzeit/tag: Abendessen, unter der Woche
> ...rezept: Der weltbeste Karottenkuchen, mein absolutes Lieblingsrezept – zu finden hier: www.leben-mit-ohne.de/weltbester-karottenkuchen/
Fotos © Nora http://www.leben-mit-ohne.de/