Heidi aus Solingen / "Einfach mal einfach"


Heute: Heidi aus Solingen
Blog: "Einfach mal einfach"
https://einfachmaleinfach.de/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Heidi, 36 Jahre alt, wohne in Solingen und mein Beruf sind im Moment meine drei kleinen Kinder: zwei Mädchen im Alter von knapp vier und zwei Jahren und ein Junge im Alter von fast 7 Monaten. Kochen und Backen ist für mich überraschenderweise zum Hobby geworden. Ich liebe es neue Rezepte auszuprobieren und eventuell an unseren Geschmack anzupassen. Unkompliziertes Brot zu backen wurde auch zum Hobby, genauso wie Bloggen, Fotografieren. Das einzige „alte“ Hobby ist im Moment Lesen.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Ich bin kein reiner Foodblog. Bei mir geht es um Dinge, die das Leben einfacher oder leckerer machen. Dazu gehören natürlich Rezepte, die man ohne große Koch- oder Backerfahrung nachmachen kann. Besonders selbstgemachte Abkürzungen haben es mir angetan – Backmischungen, Gewürzmischungen, Kühlschrankteige,… Alles, was mit wenig Aufwand den Griff zu teuren Packungen, Tütchen und Fertigwaren erspart. Ich möchte zeigen, dass man vieles, auch eigene Convenience Produkte, ganz unkompliziert und alltagstauglich selbst machen kann. Dazu gehören auch selbstgemachte Putzmittel mit simplen Zutaten oder kleine Tricks aus dem Bereich Haushalt. Ein bisschen Mami-Blog spielt durch meine gegenwärtige Lebenssituation natürlich auch mit hinein, so dass ich auch Tipps weitergebe, die mir das Mama-Sein erleichtert haben bzw. es noch tun.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich wurde immer wieder darauf angesprochen, dass ich die vielen Tipps und Rezepte aus englischsprachigen Blogs, die Einzug in unseren Alltag gefunden haben, doch mal konzentriert weitergeben müsste. Als ich merkte, dass sich innerhalb kurzer Zeit mehrere Bekannte von einer meiner Küchenentdeckungen anstecken ließen, war ich motiviert, einen Blog zu starten, weil es vielleicht noch andere gibt, die manches hilfreich finden könnten, was mir das Leben einfacher gemacht hat.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Witzigerweise waren es für mich als Koch- und Backmuffel amerikanische Rezepte mit dem Messbechersystem. Die Tatsache, dass ich nicht für alles die Küchenwaage zücken muss, hat für mich die Hemmschwelle weit runter gesetzt. Je mehr Spaß ich daran gefunden habe, umso mehr habe ich mich auch an kompliziertere Rezepte gewagt und mittlerweile scheue ich mich auch vor der Küchenwaage nicht mehr ☺

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Vom heimischen Sofa, meist während die Kinder Mittagsruhe halten.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Rahm-Porree und Leberwurst

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Seit fast einem Jahr: Walnüsse!

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Auch wenn die amerikanische und britische Küche nicht vom besten Ruf verfolgt werden, habe ich dort tolle und leckere Inspirationen gefunden, die etwas Abwechslung in unsere Italien-lastige Alltagsküche gebracht haben.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich versuche häufiger, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, nur um festzustellen, dass es auch nicht wesentlich schneller geht, als wenn man fokussiert eins nach dem anderen abwickelt. Das kommt mir beim Kochen schnell mal in die Quere, wenn ich zwei Sachen gleichzeitig anfange…

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ich liebe gut durchdachte Gadgets und möchte eine gute Küchenmaschine mit Messereinsatz und Reiben nicht mehr missen - oder Silikonspatel, oder einen Teigschaber, oder eine Teigrolle mit Höheneinsatz, oder den Slow Cooker, oder den Pürierstab, oder den Pizzastein, oder…

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Meine Inspirationsquelle sind in der Regel Blogs, bisher vorwiegend englischsprachige, aber auch zunehmend deutsche Blogs.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ich versuche normalerweise, das Chaos überschaubar zu halten, sonst verliere ich in unserer kleinen Küche den Überblick. Aber wenn meine zwei Jüngsten mit von der Partie sind, dann kann man schon manchmal kaum noch den Küchenboden zwischen Krabbeldecke und Schüsseln zum Spielen entdecken und jeder Schritt will wohl überlegt sein… ☺

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Mein Mann ☺

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Es geht schnell mal was schief – meist zwar immer noch essbar, aber nicht immer gutaussehend oder auf der Höhe kulinarischen Erlebens…

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Früher habe ich mich nur für das Endergebnis in die Küche gestellt. Inzwischen macht mir der Prozess auch Spaß (oder das Aufbrauchen von Lebensmitteln, die schon lange auf ihren Einsatz warten!)

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Das liegt sicherlich daran, wo jeder seine Prioritäten setzt. Immer mehr Menschen wollen wissen, was in ihrem Essen ist und geben sich mit unnötigen Zusatzstoffen aus der Packung nicht mehr zufrieden. Das ist natürlich zumindest ein kleines bisschen aufwendiger als eine Fertigpizza. Und oft wird auch die Illusion gefördert, dass selber kochen teurer ist oder viel länger dauert oder nicht so verlässlich schmeckt wie die „günstige“ Packung. Erst wenn man genauer hinschaut merkt man, dass es mit „Fix für“ weder wesentlich schneller noch günstiger geht. Das Wissen um alltagstaugliche Alternativen, wie sie das Anliegen bei Einfach mal einfach sind, könnte vielleicht den einen oder anderen überzeugen, es mal selbst zu versuchen.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Meine Kinder versuche ich außen vor zu lassen und nur allgemein mit ins Spiel zu bringen, wenn es relevant ist (sie sind nun einmal nicht von meinem Erleben zu trennen ☺). Da ich weitergeben möchte, was mir das Leben auch leichter gemacht hat, ist ein gewisser Grad an Offenheit natürlich wichtig. Für die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge wurde ich sehr persönlich, weil es das Thema einfach erfordert.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Mein Smartphone habe ich fast immer dabei, wobei es nachts lautlos ist und ich nicht zu erreichen bin. Ich versuche Zeiten mit meinen Kindern zu haben, in denen ich mich nicht von einer Benachrichtigung unterbrechen lasse. Andererseits ist es für mich aber auch „Arbeitsgerät“ – Mahlzeiten, To-Do-Liste, Merklisten, Rezepte, Termine laufen darüber und entsprechend häufig muss es zum Einsatz kommen.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich bin nicht sicher, denn so viele habe ich noch nicht. Wichtiger als die Anzahl wäre mir eigentlich, dass es tatsächlich jemandem weiterhilft, was ich so weiterzugeben habe.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Eher für die Welt, aber mir macht es ja auch Spaß und es erleichtert auch manches, wenn ich einfach auf den Blog verweisen kann, statt jedes Mal wieder ein Rezept aufzuschreiben oder ein Vorgehen zu erklären.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich bin noch in der Kennlernphase ☺ Mein Einstieg in die Bloggerwelt geschah durch englischsprachige Blogs, und erst so langsam finde ich mich in der deutschen Szene zurecht.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Beim Kochen macht mich Musik eher kirre. Die meisten anderen Musikgelegenheiten werden im Moment von Kinderliedern bestimmt, so dass ich da erst wieder auf den neuesten Stand kommen muss. Aber „If a song could get me you“ von Marit Larsen bringt mich immer in gute Laune.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Mit Deb Perelman von Smitten Kitchen oder Ree Drummond von Pioneer Woman

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Mein neuer Favorit „Artisan Bread in 5 Minutes a Day“ (wobei ich es mitunter doch tageweise verleihen könnte ☺)

• Wie groß ist deine Küche?
> Ca. 12m², inklusive Essecke für unsere fünfköpfige Familie

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Ich lese gern, was das Rezept für den Autor zu etwas besonderem macht, vielleicht weil es nach vielen halb-tollen Versuchen endlich der Kracher wurde, nach dem er gesucht hat oder wegen eines besonders hohen Anspruchs an einen gewissen Aspekt, der schwer zu erreichen ist.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich wünschte, es hätte vor 20 Jahren schon so viele tolle duale Studiengänge gegeben wie heute – dann wäre meine Berufswahl bestimmt anders ausgefallen.


• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Smittenkitchen.com
2. Thepioneerwoman.com
3. Goodcheapeats.com

> Kochbuch:
1. Artisan Bread in 5 Minutes a Day
2. Familienkochbuch von GU

> Musikalbum:
1. Beethovens 5. Sinfonie - super, wenn was schief ging ☺
2. Marit Larsen auf Spotify

> Kochutensilie:
1. Teigschaber
2. Pizzastein
3. Food Processor


• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Süß, dann herzhaft, dann wieder süß,…

• Hauptgang oder Dessert?
> Kommt drauf an!

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Night Owl, so gut es geht, ohne dass das Schlafdefizit überhand nimmt

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> ich kann beides miteinander vereinen

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee


Fotos © Heidi https://einfachmaleinfach.de/

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