Desi aus Düsseldorf / "Brutzelmania"


Heute: Desi aus Düsseldorf
Blog: "Brutzelmania"
http://brutzelmania.com/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Desi (33) aus Düsseldorf im normalen Leben als Bürohengstin unterwegs

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Na ich!

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Das war eher so ein, warum machst du das nicht auch mal. Dann habe ich einfach gemacht. Ein Foodblog liegt deshalb nahe, weil ich gern koche, backe, Essen in Szene setze und schreibe. Fotografieren macht mir eigentlich auch Spaß, nur da mangelt es noch an Technik.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Leider fehlt mir da ein bisschen die romantisch verklärte Geschichte von Klein-Brutzelmania, die auf dem Baum sitzt und Kirschen pflückt, um sie dann zu selbstgemachter Marmelade gemeinsam mit Mutti zu verarbeiten. Ich habe mich echt erst spät fürs Kochen interessiert. So Anfang 20. Als ich Mutter wurde habe ich nochmal einen großen Sprung gemacht und mich mit den Themen gesunde und nachhaltige Ernährung und Produkte auseinandergesetzt.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Direkt aus der Küche, was bisweilen ein ziemliches Risiko darstellt, denn meine Küche ist klein, kleiner, am kleinsten und der Laptop mittendrin im Brutzelwahn.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Eindeutig Koriander, aber ich hab mal gelesen, dass das genetisch bedingt ist, ob man ihn hasst oder liebt. Ich bin also unschuldig.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich liebe Zimt für Süßspeisen und ansonsten bin ich wohl mit meiner Pfeffermühle verheiratet.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Na ganz klar Schweden. Die haben nämlich mehr zu bieten als Köttbullar und Kaneelbullar. Deswegen wird auf dem Blog auch ordentlich geschwedelt.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich mache tausend Dinge gleichzeitig, was bisweilen in ziemlichen Stress ausarten kann.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf meinen Kopf, der sich immer wieder neue Verrücktheiten und Kombinationen ausdenkt.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> In den großen tiefen des Internets. Eine Kochbuchsammlung sucht man bei mir vergeblich. Manchmal kaufe ich auch eine Kochzeitschrift, aber die verstauben immer irgendwo in der Ecke, obwohl ich beim Durchblättern immer denke: Oh das musst du auch mal kochen.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Schrecklich, das liegt aber eher am Papierwust, als am Kochen, denn ich versuche immer zwischenzeitlich aufzuräumen.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Der Kochlöffel, meiner ist aus Holz. Ich liebe ihn.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Oh ziemlich oft, ich habe leider wenig Tageslicht, nicht dass ich jetzt in einer Höhle lebe, aber das erschwert das Fotografieren. Kochtechnisch geht öfters mal was schief und manches ist dann einfach nicht fototauglich.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich zeige Rezepte aus meinem Alltag, die ich auch esse, d.h. ich muss das erst fotografieren, lechze währenddessen danach und esse dann kalt ;-) Das ist so der Bloggeralltag. Aber mir ist beides wichtig, das Kochen und später das gemeinsam am Tisch sitzen und Essen.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und
> Was kann bzw. sollte man dagegen tun? Ist das so? Also bei mir nicht. Ich denke, das ist eine Lebensphilosophie, die man auch aus der Familie mitbekommen sollte. Deswegen ist es wichtig unseren Kindern beizubringen, was gute Produkte sind und wie man sie zu etwas Gesundem verarbeitet. Gerade, wenn Kinder anfangen zu verstehen, dass Fleisch von lebendigen Tieren stammt, ist das eine gute Gelegenheit, die Unterschiede von Qualität zu vermitteln. Vereinfacht, was ist ein glückliches Schwein und was nicht. Es gibt viele Gelegenheiten mit Kindern heimische Produkte oder Kräuter aus der Natur neu zu entdecken und selbst lernt man auch noch etwas dazu.
Das ist meine persönliche Mission. Die Menschheit missionieren, will und kann ich nicht. Das Einzige, was ich manchmal nicht unbedingt verstehe ist die Naivität mit der manche Produkte eingekauft werden. Wenn ich ein Stück billiges Fleisch kaufe, ist es doch eigentlich logisch, dass irgendwo gespart wurde. Das kann nur beim Tier gewesen sein. Manchmal ist es bestimmt auch Unwissenheit. Dass ich für eine Gemüsesuppe nur Gemüse kochen, pürieren und würzen muss, scheint vielen nicht bewusst. Aber dazu gibt´s ja auch genügend Blogs, die einem das erklären.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Hm, ich versuche natürlich dem Leser einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Gerade so, dass er sich amüsiert und ich am nächsten Tag noch auf die Straße gehen kann.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es
> Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst? So richtig geplant? Eher nicht, aber wenn ich weiß es ist nichts Dringendes gibt, lasse ich das Handy auch schon mal zu Hause.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Hm, meinen Blog gibt’s ja erst seit Anfang Mai, bisher bin ich mehr als zufrieden und glücklich, dass alles gut läuft. Aber klar ist es wichtig, dass sich irgendwer für meine Rezepte interessiert. Das ist der Dank für die viele Arbeit, die das Bloggen macht und jeder einzelne neue Leser oder Kommentar erfreut mein Bloggerherz.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für die Welt

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich kenne keinen einzigen persönlich, aber was nicht ist, kann ja noch werden

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich höre alles, von Rock über Pop, bis House, garniert mit ein paar Kinderliedern, die Mini gerade so aktuell hört. Schwer im Trend: Bibi und Tina. Ich habe immer ein aktuelles Lieblingslied, was ich rauf und runter höre, bis zum Nächsten.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Ich nehm zwei. Lafer.Lichter.Lecker

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Gut, dass ich keins habe, von daher gibt es auch keine Probleme mit Besitzansprüchen. Ach stimmt ja gar nicht. Eins habe ich mal geschenkt bekommen.

• Wie groß ist deine Küche?
> Klein triffts wohl eher.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Andersartigkeit in jeglicher Form. Witzige Geschichten. Vielleicht auch persönliche Einblicke, die meine Neugierde befriedigen und Informationen über Produkte und Lebensmittel, die Mehrwert haben.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich hätte beim Fotoworkshop, den ich mal aus Spaß gemacht habe besser aufgepasst.


• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs: ich finde ein Online-Survivalguide wäre da durchaus hilfreicher, wenn man so ums nackte Überleben kämpft.
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> Kochbuch: das Internet reicht mir da schon
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> Musikalbum: derzeit mein absolutes Schweden-Lieblingslied: Ta mig tillbaka von Darin
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> Kochutensilie:
1.Topf
2.Kochlöffel
3.eine Flasche Öl, der Rest findet sich vor Ort.


• Salz oder Pfeffer?
> Peffern nach dem Salzen

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Beides

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> puh, ich kann mich da irgendwie nie so richtig entscheiden

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz in der Mission Ordnungsfanatiker zu werden.

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee


• Lieblings...:
> ...messer: hab ein schickes von Ikea
> ...gewürz: Pfeffer
> ...koch: immer noch Lafer.Lichter.Lecker
> ...kochzeit/tag: egal, ich kann auch um 9 Uhr morgens Spaghetti Bolognese kochen und essen
> ...rezept: Gulasch, geht immer


Fotos © Desi http://brutzelmania.com/

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