Elle aus Hamburg / "Elle Republic"
Heute: Elle aus Hamburg
Blog: "Elle Republic"
http://ellerepublic.de/
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Michaelle, Spitzname Elle. Ich wohne in Hamburg und arbeite als Projektmanager für ein großes Unternehmen. Als Hobby stehen natürlich Kochen und gesund Essen ganz vorne. Außerdem ist Musik, Reisen und Sport sehr wichtig für mich. Vor allem Yoga, Pilates und Laufen. Seit ich meinen Blog mache ist Fotografieren noch dazu gekommen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Viele Rezepte für gesundes Essen, das schnell gekocht ist.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich höre immer wieder, dass mein Umfeld meint, keine Zeit für frisches und gesundes Essen neben dem Job oder der Familie zu haben. Diese Einstellung führt unweigerlich zu Fast Food oder Fertiggerichten. Ich möchte Rezepte für gesundes Essen präsentieren, die man jeden Tag frisch und schnell zubereiten kann, auch nach dem Büro. Und für Sonn- und Feiertage gibt es natürlich auch Rezepte für umfangreichere Gerichte. Und zuletzt noch Rezepte für kinderfreundliches Essen, das die Kleinen mögen und trotzdem gesund ist.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Tante in Vancouver ist eine ausgezeichnete Köchin und hat sehr oft Gäste und kocht deswegen für viele Menschen. Außerdem ist mein Onkel der Barbecue-König.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Jetzt darf ich nicht sagen, vom Büro aus. Aber ich denke ständig über neue Rezepte nach. Ob im Büro, beim Einkaufen, auf dem Markt, bei Freunden oder im Restaurant. Und sobald ich zuhause bin sitze ich am Rechner oder probiere gleich etwas in der Küche aus. Nach dem Essen muss ich das Rezept sofort aufschreiben, sonst vergesse ich es, weil ich meistens spontan Gerichte zusammenstelle. Gebloggt wird vor dem Ins-Bett gehen. Und kurz vor dem Einschlafen durchforste ich noch mal das Internet nach neuen Inspirationen oder Rezepten, die ich dann ganz neu kombiniere. Außerdem habe ich gute Freundinnen, die mir auch hier und da ein Rezept schicken, das ich ausprobieren kann.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Rübchen kann ich noch nicht mal riechen, geschweige denn essen. Und Süßigkeiten und süße Nachspeisen mag ich nicht. Mein Zahnarzt ist immer ganz begeistert, auch wenn er mit mir wenig Geld verdient.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Alle Salatsorten und jedes Gemüse. Ein Tag ohne Salat geht bei mir nicht. Als ich einmal vier Monate in Asien unterwegs war, war das schlimm für mich ohne Salat.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Auf jeden Fall alle Länder im mediterranen Raum. Ich liebe die einfache, mediterrane Küche. Außerdem liebe ich asiatisches Essen trotz dem fehlenden Salat. Vor allem in Vietnam oder Nepal war es phantastisch. Das Essen in Nepal ist dem indischen sehr ähnlich, aber viel natürlicher. Und wer kann schon auf thailändisches Essen verzichten? Kakalaken oder Hühnerköpfe in China habe ich aber ausgelassen. Und wenn ich weiter nachdenke, war auch das Essen in Südafrika phantastisch. Ich liebe es zu reisen und bin immer auf neues Essen neugierig und mag es meistens auch. Das Biltong (Trockenfleisch) in Südafrika ist unglaublich schmackhaft.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin nicht so organisiert. Das heißt ich lege Sachen immer gerade dahin, wo Platz ist und später muss ich suchen. Gott sei Dank ist meine Küche sehr klein und ich muss nicht lange suchen.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ein scharfes Messer. Ich glaube, dass geht allen Köchen so. Irgendwann hole ich mir mal eins aus Japan. Zurzeit nutze ich Keramik-Messer.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Überall. Insbesondere in Restaurants, auf dem Markt und auf Reisen. Wenn ich frische Zutaten sehe, dann werde ich inspiriert.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Wenn ich die Küche verlasse, ist alles in Ordnung. Aber wenn ich mich direkt nach dem Kochen an den Tisch setze, dann schaut besser keiner in die Küche hinein.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Meine Küchenwaage. Als Kanadierin kann ich nicht ohne kanadischen Messbecher arbeiten. Wir messen nicht in Gramm oder Milliliter, sondern in „Cups“. Deswegen muss ich immer alles umrechnen für den deutschen Blog. Auf meinem englischen Blog, Whole Food Republic, gebe ich alles in Cups an. Für Elle Republic brauche ich deswegen unbedingt meine Küchenwaage.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich geht manchmal etwas schief. Vor allem beim Backen muss ich sehr viel ausprobieren. In Kanada sagen wir: „Kochen ist eine Kunst, Backen ist eine Wissenschaft“. Und ich bin Künstlerin.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich liebe die Kreativität beim Kochen. Ich glaube nur dann kann man einen Food Blog machen, wenn Kochen auch Leidenschaft ist. Sonst hält man das nicht durch. Als Genussmensch liebe ich aber auch gutes Essen. Gerne auch wenn andere einmal für mich kochen und mir etwas servieren.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich glaube, wir erleben gerade einen Trend in die andere Richtung. Das Thema gutes und gesundes Essen mit qualitativ hochwertigen und frischen Zutaten beschäftigt immer mehr Menschen. Früher hätte man sich nie mit Dingen wie Paleo-Diät oder veganem Essen beschäftigt. Heute ist das „in“.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich erzähle gerne Privates, wenn es mit Essen und Kochen zu tun hat. Alles andere behalte ich für mich.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Nur wenn ich schlafe. Ich bin ein sehr sozialer Mensch. Wenn ich also nicht für Elle Republic recherchiere oder schreibe, dann organisiere ich mit dem Smartphone gerne meine Freundinnen für das nächste Treffen oder Sport. Oder für das nächste gemeinsame Essen. Nichts ist schöner, als mit lieben Menschen am Tisch zu sitzen.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Sehr wichtig. Wenn sich nicht so viele Leser für meine Rezepte interessieren, dann muss ich sie ja nicht aufschreiben. Außerdem freue ich mich immer über Kommentare und Anregungen.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Auf jeden Fall für die Welt. Ich will nicht überheblich erscheinen, aber tief in mir drin hoffe ich, dass ich ein paar Menschen mit meinem Blog zu gesundem Essen motivieren kann. Gesunde Ernährung muss nicht anstrengend oder zeitaufwändig sein.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> „I am a Food Blog“ ist ein Blog aus Vancouver. Ich finde ihre Bilder sehr schön und ich mag die Auswahl der Rezepte. In Deutschland gefällt mir „Herzfutter“ sehr gut. Björn Valentin schreibt lustig und kommt sehr herzlich rüber. Auf Englisch würde ich sagen er ist „down to earth“.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich mag Indie-Music. Auf keinen Fall Mainstream. Und in der Küche läuft immer Musik.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Ein Freund von mir betreibt das Restaurant „The Portly Chef“ in Vancouver mit typischer „West-Coast“-Küche. Das heißt, ein kreativer Mix aus Allem, Hauptsache frisch. Sein Motto ist: „Traue keinem dünnen Koch“. Ich versuche das Gegenteil zu beweisen. Aber seine Gerichte sind unglaublich gut.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Ich verwende keine Kochbücher. Aber ich bin ein Fan von Yotam Ottolenghi. Eine Freundin von mir hat alle seine Bücher. Seine mediterran-orientalische Küche ist sehr spannend und lecker.
• Wie groß ist deine Küche?
> Leider ist meine Küche im Hamburger Altbau mit 15 qm sehr überschaubar. Mein Traum ist auf jeden Fall eine größere Küche mit viel Arbeitsfläche und Stauraum.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Auf jeden Fall schöne Bilder. Daran arbeite ich täglich. Und ein kreatives Rezept, das nicht nur gut aussieht, sondern auch „kochbar“ ist. Wenn ich dann noch erfahre, wie es zu diesem Gericht gekommen ist, stimmt für mich die Mischung.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich habe gerade erst meinen Blog neu gemacht, weil ich mit dem alten nicht zufrieden war. Diesmal habe ich das Design und die technische Umsetzung komplett selber gemacht und war von niemand abhängig. Das fühlt sich sehr gut an. An meinem Leben möchte ich nichts verändern. Alles war so notwendig und gut. Nur etwas mehr Sonne jeden Tag würde ich mir wünschen.
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. I am a Food Blog
2. Deliciously Ella
3. Smitten Kitchen
> Kochbuch:
1. Yotam Ottolenghi
2. Yotam Ottolenghi
3. Yotam Ottolenghi
> Musikalbum:
1. Balthazar - Applause
2. Bastille – All this bad blood
3. Jason Mraz – Live & Accoustic
> Kochutensilie:
1. Kanadischer Messbecher
2. Scharfe Messer
3. 1 Glas Rotwein
• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer
• Bier oder Wein?
> Wein
• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Night Owl
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker
• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
• Lieblings...:
> ...messer: selbstgemachtes Messer der Hohenmoorer Messermanufaktur
> ...gewürz: Cayenne Pfeffer
> ...koch: Yotam Ottolenghi
> ...kochzeit/tag: Abends
> ...rezept: Beluga Linsen mit Parmaschinken, grünen Bohnen, Koriander & Minze
Fotos © Elle http://ellerepublic.de/