Vanessa aus Hockenheim / Schürzenträgerin
Heute: Vanessa aus Hockenheim
Blog: https://www.schuerzentraegerin.de/
• Name deines Foodblogs
> Schürzenträgerin – Fleischlos durch den Tag
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Vanessa, 32 Jahre jung und komme aus Hockenheim, bekannt für seine Formel-1-Rennstrecke. Beruflich arbeite ich als Redakteurin, weil Schreiben einfach mein Ding ist. Damit sind wir auch schon bei den Hobbys. Mein größtes und zeitintensivstes Hobby ist mein Blog, auf dem ich Einblicke in die vegane Küche gebe. Damit sich durch das viele Kochen die Waage im Gleichgewicht hält, mache ich in meiner Freizeit auch viel Sport. Beim Langstreckenlauf bekomme ich nicht nur einen klaren Kopf. Ich mag es auch, dabei im Einklang mit der Natur zu sein.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Zum einen der Mix aus Rezepten, aber auch bunten Geschichten rund um den veganen Lifestyle. Zum anderen die Authentizität. Ich lege wenig Wert auf perfekte Fotos und Gourmetküche. Meine Gerichte sind alltagstauglich und einfach, die Fotos so, dass sich die Leser damit identifizieren können. Sie sind ansprechend, aber man sieht ihnen auch an, dass kein Food-Designer am Werk war und das Gericht nicht stundenlang in Szene gesetzt wurde. Ich esse halt am liebsten, wenn die Mahlzeit noch warm ist ;-)
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Motivation war meine Ernährungsumstellung zum (zunächst) Vegetarier. Dadurch habe ich so viele neue Lebensmittel, Kompositionen und Gerichte kennengelernt, dass ich gedacht habe: Das musst du mit anderen teilen. Hätte niemals gedacht, dass man ohne Fleisch so vielseitig kochen kann. Außerdem ist der Blog Anreiz, auch in einem Ein-Personen-Haushalt regelmäßig zu kochen.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Das Kennenlernen der Vielseitigkeit der fleischlosen Küche.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Das ist ganz unterschiedlich. Wenn es schnell gehen muss, dann meistens vom Küchentisch oder Schreibtisch aus. Da kann ich mich am besten konzentrieren. Wenn zeitlich Luft ist, dann am liebsten vom Garten oder der Couch.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Inzwischen so ziemlich alle tierischen Lebensmittel. Aber auch schon zuvor war Fisch ein absolutes No-Go. Allein der Geruch… widerlich.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Nüsse – in allen Variationen, in jeder Mahlzeit. Bin ein richtiger Nuss-Junkie.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Hmmm, wenn ich nur eins wählen darf, dann Indien. Ich mag die Vielfalt der Gewürze und den Mut der Inder, diese großzügig einzusetzen. Im Vergleich dazu schmeckt die deutsche Küche ziemlich fad.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Oh ja, bin ein ziemlicher Ordnungsfanatiker. Deshalb wird beim Kochen und Backen immer gleich alles, was nicht mehr gebraucht wird, weggeräumt und gefühlt 250 Mal pro Gericht der Spüllappen eingesetzt, um Flecken von der Arbeitsfläche zu entfernen. Das ist besonders schlimm, wenn andere mitkochen und ich hinter denen her wische. Tut mir auch leid, aber da kann ich irgendwie nicht aus meiner Haut.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Wie eben schon gesagt: Spüllappen. Darüber hinaus auch Messer, Kochlöffel und eine handvoll Zutaten. Gibt kein Gericht, das ohne auskommt ;-)
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Inspirationsquelle sind häufig irgendwelche Reste im Gemüsefach des Kühlschranks, die dringend weg müssen. Dann überlege ich mir, welche anderen Zutaten ich drum herum bauen könnte.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Erstaunlich aufgeräumt.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ein toller Messbecher von Tupperware, den ich mal geschenkt bekommen habe.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Einmal hatte ich eine richtige Misere: Bärlauchpfannkuchen. Die sind ordentlich in die Hose gegangen. Der Teig ist beim Backen einfach nicht durch geworden, die Pfannkuchen ließen sich deshalb nicht wenden und sahen am Ende eher wie Kaiserschmarrn aus – nur eben in Grün.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich koche meistens mit leerem Magen. Ziel des Kochens ist für mich also, am Ende auch was davon zu essen.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Das liegt mitunter an der mangelnden Zeit, die sich viele fürs Kochen und Essen nehmen. Aufgrund von Zeitdruck und Freizeitstress geht das „bewusst kochen und essen“ unter. Zum anderen liegt es aber auch an der fehlenden Aufgeklärtheit darüber, welche Auswirkungen gute, gesunde Lebensmittel auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Um dem entgegenzusteuern, würde ich in der Schule das Fach „Ernährung“ einführen, um schon in jungen Jahren Basics zu vermitteln und ein Bewusstsein zu schaffen. Und auch im Medizinstudium sollte dem Bereich Ernährung mehr Platz eingeräumt werden, so dass Ärzte später einen Fokus auf die Prävention von Krankheiten durch Ernährung legen und weniger auf die Behandlung der Krankheitssymptome.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Zu Anfangszeiten war er sehr privat. Durch meinen journalistischen Background habe ich damals versucht, sehr objektiv, neutral und nüchtern zu bloggen. Das hat sich inzwischen gelegt. Ich teile mit meinen Lesern alles, was in meinem Leben unmittelbar in Zusammenhang mit Ernährung, Kochen und Sport steht. Diese menschliche Seite mit ihren Ecken und Kanten kommt bei den Lesern sehr gut an.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Es gibt definitiv Zeiten, an denen ich bewusst offline bin und auch bleibe. Bloggen ist ein Hobby und nicht mein kompletter Lebensinhalt.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Natürlich ist es klasse, wenn man mit seinen Rezepten und Beiträgen viele Menschen erreichen und inspirieren kann. Aber wichtiger als die Anzahl der Leser ist mir die Anzahl treuer Leser, der Stamm an Lesern, die immer wieder auf meinen Blog zurückkommen, weil sie schätzen, was ich mache. Das gibt mir Motivation und Bestätigung.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides. Ich koche für mich und berichte darüber für den Rest der Welt.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Dana Shultz, bekannt als „Minimalist Baker“.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Classic Rock.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Da kann ich mich schwer entscheiden: Sophia Hoffmann oder Björn Moschinski.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> „Das How not to die Kochbuch“ von Dr. Michael Greger.
• Wie groß ist deine Küche?
> Geschätzt rund 12 Quadratmeter.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Sie ist lesenswert, wenn sie lebt und menschelt. Wenn man ihr anmerkt, dass sie geschrieben wurde, weil dem Blogger gerade etwas auf der Seele gebrannt hat, und nicht, weil er glaubt, dass er damit seine Statistiken aufbessern kann.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich würde mich viel früher mit dem Thema Ernährung in Zusammenhang mit Gesundheit auseinandersetzen und so den Weg zum Veganismus schon einige Jahre früher finden.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. Minimalist Baker
2. Klein aber lecker
3. Sophia Hoffmann
> Kochbuch:
1. Das How not to die Kochbuch von Dr. Michael Greger
2. Vegan – das Kochbuch von Jean-Christian Jury
3. Internationale Klassiker vegan – Christina Julius
> Musikalbum:
1. Jagged little Pill von Alanis Morissette
2. Westernhagen MTV unplugged
3. Food in the Belly von Xavier Rudd
> Kochutensilie:
1. Kochlöffel
2. Messer
3. Kochtopf
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• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer
• Bier oder Wein?
> Wein
• Süß oder Herzhaft?
> herzhaft
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker
• Kaffee oder Tee?
> Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: Santokumesser von Berndes
> ...gewürz: Kurkuma
> ...koch: Björn Moschinski
> ...kochzeit/tag: abends, am liebsten samstags
> ...rezept: Pasta mit roten Linsen – so einfach und doch so lecker
https://www.schuerzentraegerin.de/recipe/pasta-mit-roten-linsen/
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Vielen Dank, liebe Vanessa, dass du dir die Zeit genommen habt, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Vanessa https://www.schuerzentraegerin.de/