Anna aus Bonn / "Vamily"
Heute: Anna aus Bonn
Blog: http://www.vamily.de
• Name deines Foodblogs
> www.vamily.de
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Anna Maynert, ich bin 39 Jahre, wohne in Bonn und bin Ökotrophologin. Außerdem unterrichte ich Yoga. Da sind wir dann auch schon gleich bei meinen Hobbys: Yoga, kochen und Foodpics machen, klassische Musik hören, Geige spielen, lesen und mit meinen Kindern und meinem Mann Zeit verbringen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Vamily ist kein reiner Foodblog, eigentlich entwickelt er sich erst immer mehr in diese Richtung. Ich möchte Familien das Leben etwas einfacher machen mit vielen Tipps, Tricks und Empfehlungen rund um das vegane Leben. Seit Mai poste ich auch Foodpics auf Instagram, das macht mir sehr viel Spaß, die Rezepte zu den Fotos stelle ich nach und nach ins Netz.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Mein Mann ist über ein veganes Informationsportal mit Community im Internet gestolpert, es stand zum Verkauf. Das war vamily- wir haben es übernommen und in einem etwas längeren Entwicklungsprozeß daraus nun einen persönlichen Blog kreiert.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Hm, wahrscheinlich meine Mutter, sie hat auch immer gerne gekocht, besonders für Gäste. Seitdem ich mich mit der veganen Lebensweise auseinandersetze, bereite ich noch mehr selber zu als bereits zuvor. Und ich muss sagen, es macht mir viel mehr Spaß als früher. Ich entdecke immer wieder neue, tolle Rezepte. Die vegane Küche bietet heute wirklich eine tolle Erweiterung zum traditionellen Kochen, dazu kommt, dass veganes Essen geschmacksmäßig ein totaler Genuß sein kann, wenn man offen ist für neues.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Überall! Mit drei Kindern muss ich jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bietet- nur während die Kinder zu hause sind, halte ich mich etwas zurück, da ich nicht permanent mit dem Handy vor der Nase herumlaufen möchte.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Nur aus Überzeugung. Alle tierischen Lebensmittel.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ehrlich gesagt, liebe ich viele Lebensmittel, die Natur ist so reich mit den tollsten und leckersten Dingen. Ohne Nüsse, Kerne, Samen und Salat könnte ich allerdings nur schwer leben, auch Brokkoli und die ganzen Sommerfrüchte müssen immer reichlich im Haus sein (wenn es zur Jahreszeit passt). Als Gewürz liebe ich Kreuzkümmel sehr, ansonten mag ich es auch nur mit Salz und Pfeffer zu würzen, um den puren Geschmack der Gemüsesorten hervorzuheben.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Indien reizt mich persönlich am meisten, aber auch auf Bali muss es ein Traum sein- es gibt so viele wundervolle Früchte dort.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Allerdings! Ich koche in der Regel rezeptfrei, ich lese mir Kochbücher durch und lasse mich inspirieren, koche dann allerdings nach meinen eigenen Regeln. Oder mir fällt auf einmal etwas neues, leckeres ein. Der Tick ist, dass ich selbst, wenn ich mal wirklich nach Rezept koche, das Rezept nie so lasse wie es im Buch steht- ich kann es nicht lassen, die Rezepte zu optimieren bzw. bei manchen Dingen zu improvisieren, wenn etwas von der Zutatenliste fehlt. Deshalb steht auf Instagram auch unter meinem Namen „Rezepteverwandlerin“.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ich bin sehr flexibel und improvisiere gern. Ein scharfes Messer ist Gold wert und ich höre gern klassische Musik beim Kochen.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Ich lasse mich mittlerweile häufig von Foodpics auf Instagram inspirieren, ansonsten kommt es auch oft von innen ☺.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Haha, schlimm! Ich neige etwas zum Chaos. An Tagen, wo die Kids noch die ganze Zeit um mich rum springen während ich koche, ist es besonders schlimm. Wenn ich in Ruhe kochen kann, dann geht es mittlerweile eigentlich. Ich optimiere mich da quasi täglich ;-).
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ein Blender, mit dem mixe ich veganes Eis, oder stelle meine veganen Süßigkeiten her. Allerdings würde ich den doch gern bald gegen einen Vitamix oder einen Thermomix austauschen- da der Blender für Smoothies nur bedingt tauglich ist.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Wenn sich die Frage auf das reine Aussehen bezieht, dann sieht nicht immer alles so super lecker aus- je nach Gemüse- manchmal fällt es ja etwas ungünstig zusammmen und verliert beim Garprozeß die Farbe. Geschmacklich finde ich die Gerichte immer gelungen, da passiert es nur sehr selten, dass es mal gar nicht geht...
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Als Lebensmotto ist definitv der Weg das Ziel, aber beim Kochen muss vor allem das Endprodukt stimmen.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Puh, das ist eine wichtige Frage und bedarf einer komplexen Antwort! (Die ich hier nur im Ansatz gebe.) Ich denke ein Punkt ist, dass die Menschen (glauben) immer weniger Zeit (zu) haben. Es muss alles schnell, schnell gehen. Hier mal was auf die Hand, dort mal im Stehen gegessen. Ich merke diese Tendenz auch bei uns zuhause- da ich aber weiß, wie wichtig es ist, sich gesund, vollwertig zu ernähren und das am besten in einer ruhigen, positiven Umgebung, bestehe ich darauf, dass wir unsere Rituale möglichst einhalten und viel frisches Obst und Gemüse aus biologischem Anbau verzehren- selbstzubereitet natürlich ☺. Bei den meisten Menschen fehlt einfach das Bewusstsein, was Ernährung alles für den Menschen und den Körper bedeutet (und für die Umwelt und Tiere). Wenn man sich nur mal vor dem Essen die Zeit nähme, um genau hinzuschauen, ob die Nahrung, die da auf dem Teller liegt, mich wirklich NÄHRT oder ob es nur industriell erzeugtes Junk Food oder Fertigessen ist, welche versucht die Natur nachzuahmen, wenn man sich bewusst machen würde, wie Obst-und Gemüse heute massenhaft hergestellt wird und das man zu jeder Zeit, die ganze Bandbreite an Obst- und Gemüsesorten als Verbraucher fordert (was naturgemäß völliger Irrsinn ist), wenn man sich bewusst machen würde, wie die Tiere massenhaft brutal gehalten und geschlachtet werden für uns, damit wir jeden Tag Fleisch essen können und wenn man dazu noch die energetischen Aspekte dazu nähme (das führt jetzt zu weit...), dann würde der Mensch seine Verbindung zu der Natur und den Tieren wieder spüren und sich von ganz allein für eine gesunde, pflanzenbetonte Ernährung entscheiden, die im Einklang mit seiner Gesundheit und der Umwelt bzw. der Tierwelt stünde. Ich könnte da noch viel zu schreiben, aber belassen wir es bei einem weiteren Aspekt.
Der Mensch lebt dauerhaft in der Verdrängung, dadurch spürt er das „Leid“, was er sich selbst durch das schlechte Essen zuführt (ganz abgesehen mal von dem „Leid“, was er den Tieren und der Umwelt beschert durch sein Verhalten), erst, wenn er krank ist, das geschieht leider meistens sehr zeitverzögert, da der menschliche Organismus ein wahres Wunder darstellt und viel ertragen kann, bevor er Krankheiten ausdrückt. Natürlich ist Ernährung nur EINE Ursache für Krankheiten (auch das ist natürlich viel komplexer), nichtsdestotrotz hat man mit der Ernährung eine wunderbare Möglichkeit seinen Körper mit wertvollen, lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen, damit er lange gesund und leistungsfähig ist.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Das entwickelt sich gerade noch... natürlich plaudere ich manchmal aus dem Nähkästchen, aber zur Zeit, ist der Fokus eher, dass ich sinnvolle Inhalte weitergebe. Ich finde es allerdings auch wichtig authentisch zu sein- im Sinne von, es ist nicht immer alles so perfekt, wie es scheint. Man kann sich ja auch eine schöne Scheinwelt im Netz aufbauen. Ich liebe schöne Fotos, aber natürlich sieht nicht jedes Müsli morgens aus, wie ich das auf Instagram poste, da muss ich dann schon früher für aufstehen ;-). Allerdings schmecken die „schönen“ Müslis gleich viel besser- auch den Kindern ☺. Ach ja, Kinder gehören für mich nicht ins Netz, ich mag es nicht, wenn man sich permanent mit seinen Kids irgendwo auf Fotos im Netz präsentiert- das ist für mich absolut privat, auch wenn mir meine Kids wahrscheinlich viele Follower bringen würden- haha.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich bin nicht immer online- das finde ich anstrengend. Nachmittags ist Kinderzeit, da habe ich auch nicht die Zeit dafür permanent irgendwas zu „checken“. Ich gehe dann abends noch mal an den Computer. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber das bezieht sich eher auf Instagram, wenn ich schnell was fotografiere und es anschließend poste.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich freue mich über jeden der dazu kommt, schließlich hoffe ich ja, dass ich den Lesern einen Nutzen bieten kann mit meinen Erfahrungen und Tipps zur veganen Lebensweise.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für die Welt ☺.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich kenne noch gar nicht so viele- ich habe nicht so viel Zeit mich damit zu beschäftigen, wen oder was es alles noch so gibt, ich konzentriere mich lieber auf meinen Blog. Bei Euch habe ich Janina gefunden- (vegane-kueche.com), den Blog finde ich super! Der kommt meinem Konzept auch sehr nah.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Klassik, am liebsten von David Garrett.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Attila Hildmann, Björn Moschinski und Edith Gätjen.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Mir sind Kochbücher nicht soo wichitg ☺ Da ich aber auf meinem Blog auch Kochbücher vorstelle, habe ich mittlerweile allerdings eine ganz schöne Sammlung zuhause- meine Favoriten sind zur Zeit Deliciously Ella von Ella Woodward und Rohessenz von David Côté und Mathieu Gallan. Gerade heute ist das „Vegetarische Kochbuch für Familien“ von Edith Gätjen und Markus Keller in der Post gewesen- das macht auch einen super Eindruck (mehr demnächst auf vamily.de ;-) )
• Wie groß ist deine Küche?
> Auf jeden Fall zu klein ;-).
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Sie darf nicht zu lang sein, muss interessant geschrieben sein und am liebsten mit Humor (der fehlt mir beim Schreiben leider etwas- aber was nicht ist, kann ja noch werden ;-) )
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich wäre gerne vor den Kindern mal in ein Ashram nach Indien gefahren und hätte Neuseeland bereist. Ausserdem hätte ich mehr Gas im Studium geben sollen, dann wäre ich jetzt schon 5 Schritte weiter mit meinem Blog... Auf der anderen Seite- das Ashram und Neuseeland laufen nicht weg und im Studium hatte ich eine tolle Zeit. Von daher bin ich auch zufrieden, wie alles gelaufen ist ☺.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. http://deliciouslyella.com/
2. ?
3. ?
> Kochbuch:
1. Deliciously Ella
2. Rohessenz
3. Vegan for fit
> Musikalbum:
1. Garret vs. Paganini
2. Rock Symphonies
3. „Charts-Mix“
> Kochutensilie:
1. Mein WMF Messer
2. Kochlöffel
3. Pfanne
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz
• Bier oder Wein?
> Alkoholfreies Radler
• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ich liebe Ordnung, kann sie aber nicht so gut halten, dafür ist mir Sauberkeit sehr wichtig!
• Kaffee oder Tee?
> Grundsätzlich Tee, aber zur Zeit „brauche“ ich auch Kaffee.
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• Lieblings...:
> ...messer: WMF
> ...gewürz: Gewürzsalz und Cumin
> ...koch: Attila Hildmann, obwohl mir sein Marketing auf die Nerven geht.
> ...kochzeit/tag: Samstag
> ...rezept: Erdbeer/Casheweis (mein Rezept) und überbackene Auberginen a la Hildmann
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Vielen Dank, liebe Anna, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Anna http://www.vamily.de