Kevin aus Österreich / "Law of Baking"
Heute: Kevin aus Österreich
Blog: "Law of Baking"
http://www.lawofbaking.com/
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Also, mein Name ist Kevin Buch, bin 23 Jahre alt, komme aus dem süd-östlichsten Zipfel Österreichs, bin Hauptberuflich Student der Rechtswissenschaften, nebenberuflich in einem Lebensmittelgeschäft tätig und mein Hobby ist natürlich das Backen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Kann man so schwer sagen. Die meisten würden ja behaupten, da ich ein Mann bin und sich mein Blog hauptsächlich um die süßen Seiten des Essens dreht. Aber mittlerweile gibt es schon einige Männer da draußen, die auch einen Schneebesen für einen Kuchen gut schwingen können. Allerdings bin ich hier bei mir ein Unikat.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Vor ein paar Jahren habe ich damit angefangen zu Backen. Dann habe ich mit den Fotos meine Freunde via meines Facebook-Accounts ‚genervt‘ und eines Tages kam dann die Idee. Ich lese ja schon ewig Backblogs und da wollte ich auch einmal mitmischen können. Deswegen entstand im August 2014 kurzer Hand Law of Baking.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Puh schwer zu sagen. Ich vermute einmal nicht meine Familie. Mama backt nicht gerne, Oma tut es nur, weil es sich eben für Omas so gehört und der Rest isst eben nur mit. Ich denke da eher, weil ich gerne Süß esse und experimentierfreudig bin.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Also gebacken wird alles in unserer Familienküche (recht klein, aber dafür überschaubar). Die Fotos mache ich dann in meinem Zimmer. Ja, weil dort ich eine große Glastür, hinaus zum Balkon habe. Da kommt am meisten natürliches Licht herein. Verbloggt wird dann alles an meinem PC am Schreibtisch. Außer wenn es natürlich wieder einmal zu heiß wird im Sommer, da setze ich mich mit dem Laptop an einen kühlen Ort.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Als Erzfeinde meinerseits könnte man Rote Beete und Senf bezeichnen. Sonst kommt mir alles gerne auf den Teller.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Definitiv, eindeutig und zu 100% sicher: SCHOKOLADE
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ich würde mich gerne einmal quer durch Paris naschen. Die französische Patisserie ist wirklich außergewöhnlich und sicherlich die paar mehr Kilos auf den Hüften wert, die man nach so einem Trip wieder mit nach Hause nimmt.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ja, mein Wahn, dass alles immer an seinem Platz stehen muss und sauber sein sollte. Also kann es schon mal zwischendurch passieren, dass ich die Küche auf Hochglanz poliere, obwohl ich noch nicht fertig bin und sie kurze Zeit später eigentlich wieder schmutzig wird.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Küchenwaage und (gefühlte) Milliarden von Schüsseln. Ich habe am Anfang meiner Backlaufbahn irgendwo einmal gelesen, dass man sich alle Zutaten schön extra in Schüsseln richten soll, damit der eigentlich Vorgang dann reibungslos und schnell über die Bühne geht. Seit dem wiege ich mir vorher schön immer alles ab und lasse es erst einmal auf Zimmertemperatur kommen. Die Küche ist damit meistens relativ voll, wie ihr euch denken könnt.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Ich habe da so ein kleines Laster und das nennt sich: „Kevin-braucht-jeden-Monat-mindestens-ein-neues-Backbuch“-Syndrom. Soweit ich weiß ist es nicht ansteckend, aber die Folgen für mein Bücherregal sind momentan fatal. Also kann man sagen, dass ich die meiste Inspiration aus meinen Büchern bekomme. Jedoch surfe ich auch quer durch das Internet und hole mir bei anderen Bloggern oder via Pinterest neue Ideen für Rezepte und Beiträge.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Wie vorher. Auf Hochglanz poliert und desinfiziert. Dauert zwar immer etwas, bis dieser Zustand wieder erreicht ist, aber ohne das, könnte ich nicht backen.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Es gibt da so einen Teigschaber aus Holz mit rotem Gummikopf, zu dem es auch eine Geschichte gibt: Ich hab mir damals, während meinem London-Urlaub, fest vorgenommen, nichts „Back-mäßiges“ zu kaufen, weil mein Koffer bei der Hinreise schon fast an der 20kg-Marke gekratzt hat. Dennoch bin ich dann nicht über dieses Teil hinweg gekommen (und ein paar anderen Sachen, aber lassen wir das). Es ist von „Cake Boss“ und seine 30 Pfund sowas von wert. Ich würde ihn nicht missen wollen in der Küche
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Mal abgesehen davon, dass meine Sachen nicht perfekt aussehen: Aber es geht schon so einiges schief. Im Prinzip könnte ich einen eigenen Blog betreiben mit genügend Content, was Sachen betrifft, die nicht funktionieren in der Küche. Angefangen von Germteigen (HEFE für in Deutschland lebende Personen :P) die sich mir widersetzen, bis hin zu einer Béchamel mit Sauerrahm (saure Sahne) verfeinert, die danach aussieht, wie wenn jemand mit Absicht kleine Klümpchen hineingeschüttet hat. Solche Dinge eben. Aber das nehme ich meistens ganz locker und wird dann eben beim nächsten Mal besser gemacht.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich achte schon darauf, dass ich mich ans Rezept halte und die Instruktionen auch so ausführe, wie es da steht, jedoch ist mir auch wichtig, dass das was dabei rauskommt, auch schmeckt. Es hilft im Prinzip nichts, wenn eine Torte wunderschön anzusehen ist, jedoch keinen Geschmack hat.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ach, hier in Österreich kann man das eigentlich nicht behaupten. Immer mehr Gastwirte in unserer Umgebung versuchen nun ihre Gerichte mehr und mehr zu verbessern und den Wert von Lebensmitteln und deren Wichtigkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Was man gegen einen solchen Wertverlust machen könnte? Ganz einfach: Nicht immer auf den Preis sehen. Ja ich weiß, leichter gesagt als getan. Ich selbst bin Student und kann mir auch nicht immer alles so leisten wie ich mir das vorstelle, jedoch kann man sich selbst immer wieder etwas gönnen, in dem man bei den Zutaten ab und an zu guter Qualität greift. Es macht einen großen Unterschied. Vor allem bei Obst.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich erzähle in meinen Beiträgen schon viel Privates. Jedoch gibt es gewisse Grenzen. Wenn andere Personen involviert sind und ich diese Person unbedingt für eine gute Geschichte brauche, frage ich natürlich im Vorfeld, ob ich diese Person erwähnen darf oder nicht. Wenn ich jedoch bei manch anderen Blogs lese, welche Operationen und Arztbesuche anstehen bzw. angestanden sind, ist mir das schon etwas zu privat.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Bei der Arbeit. Es ist so, dass der Standort relativ ungünstig ist, somit habe ich dort ein schlechtes Handynetz. Dadurch sind die 6-8 Stunden in der Arbeit meistens offline zu bewerkstelligen. Ich hätte eigentlich eh keine Zeit um an andere Dinge zu denken.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich könnte jetzt lügen und ganz einfach sagen: Überhaupt nicht wichtig, mir kommt es in erster Linie darauf an, dass ich Spaß habe. Aber nein, jedem ist eine gewisse Reichweite wichtig. Immerhin will man das, was man macht, nicht nur für sich selbst machen. Man möchte doch schon eine gewisse Anzahl an Personen damit erreichen. Zwischendurch (und vor allem zu den Anfangszeiten) hatte ich so meinen Zweifel an der ganzen Sache. Es kamen Gedanken, so wie: Liest das überhaupt jemand? Schreibe ich nur für mich alleine? Worum also diese Arbeit antun? Mittlerweile kann ich sagen, dass ich relativ zufrieden bin mit meiner Anzahl an Lesern.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Da würde ich ein Unentschieden in den Raum werfen. Ich blogge, weil es für mich einen gewissen Ausgleich darstellt und es mir eine große Freude bereitet. Andererseits möchte ich meine Rezepte, Bilder und Geschichten mit der Welt teilen, damit nicht nur ich etwas davon habe.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> (Ohne dabei jetzt jemanden zu kränken) Es gibt da eine Bloggerin, die mich schon immer inspiriert hat und zu der ich (so vermute ich) einen guten Draht habe. Es handelt sich dabei um die liebe Karin von Lisbeths. Jedes Mal, wenn ich eines ihrer Rezepte sehe, freue ich mich ihren Beitrag zu lesen und die Bilder zu bewundern. Ich bezeichne sie dann oft gerne als meine Internet-Back-Mama.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> „Mumford & Sons“ und „Walk the Moon”
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Eines meiner großen Vorbilder ist die italo-amerikanische Youtuberin Laura Vitale. Sie schafft es immer wieder mich mit ihren Rezepten zu faszinieren. Sie sind einfach nachzumachen, ohne unnötiges Chichi und sie ist in ihren Videos immer so „menschlich“, falls das Sinn ergibt. Mit ihr würde ich liebend gern einmal etwas machen, aber wenn dann eher in Richtung Sweet Table.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Ich habe mir vor einem Jahr in etwa ein Buch bei amazon bestellt, welches „The Baking Bible“ heißt. Eigentlich habe ich mir erwartet, dort viele Grundrezepte oder so Ähnliches zu finden, jedoch sind die Rezepte doch etwas ausgefallener und aufwendiger. Jedoch würde ich dieses Buch nie wieder hergeben wollen. Jetzt nicht explizit wegen den Rezepten, sondern eher wegen den technischen Kapiteln darin. So einige Techniken habe ich mir, dank diesem Buch, angeeignet und kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich diese nicht mehr missen wollen würde. (Oh Kevin, der Versuch eines Konjunktivs kann oft in die Hose gehen – ich weiß also nicht wirklich, ob ich das so richtig formuliert habe, upps)
• Wie groß ist deine Küche?
> 12 m² und für meine 1.65m-große Mutter konstruiert. Ergo: Etwas niedrig!
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Eine gute Mischung aus privaten Erlebnissen, allgemeinem Blabla und spitzfindigen Formulierungen. Nichts geht über schreibgewandte Blogger, die wissen wie man mit dem eigenen Wortschatz gut umgeht. Wenn dann auch noch ein Funken Sarkasmus mit eingebaut wird… Vorzüglich.
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. Lisbeths
2. KLITZEKLEIN
3. Das Knusperstübchen
> Kochbuch:
1. PASTRY – Nick Malgieri
2. LUST AUF BACKEN – Hannes Weber
3. SÜSSE SÜNDEN – Tarek Malouf
> Musikalbum:
1. „Wilder Mind“ von Mumford & Sons
2. „AM“ von Arctic Monkeys
3. „Bad Blood“ von Bastille
> Kochutensilie:
1. Schneebesen
2. Teigschaber
3. Nudelholz
• Salz oder Pfeffer?
> Salz
• Bier oder Wein?
> Wasser (Ich trinke keinen Alkohol)
• Süß oder Herzhaft?
> Süß (Also lieber Kaiserschmarrn, als Wiener Schnitzel)
• Hauptgang oder Dessert?
> Ein süßer Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird, da ich auf Grund meines Berufes auch immer früh aus den Federn muss
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ich würde eher sagen: OrdnungsFREAK
• Kaffee oder Tee?
> Kaffee, und den auch so richtig schön schwarz
• Lieblings...:
> ...messer: Gemüsemesser
> ...gewürz: Zimt
> ...koch: Laura Vitale
> ...kochzeit/tag: Früh morgens bzw. vormittags
> ...rezept: Guglhupf
Fotos © Kevin http://www.lawofbaking.com/