Kristina aus Berlin / "Vegan Jungle"


Heute: Kristina aus Berlin
Blog: "Vegan Jungle"
http://www.vegan-jungle.de/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Hallo, ich heiße Kristina, bin 33 Jahre alt und komme ursprünglich aus Österreich. Seit 8 Jahren lebe ich in Berlin. Vor drei Jahren habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und koche mit viel Freude in einer kleinen Kreuzberger Kita täglich für 25 Kinder und 4 Erzieher. Auch in meinem Nebenjob hab ich viel mit Lebensmitteln zu tun und zwar als Verkäuferin in einem Naturkostladen. In meiner Freizeit lese ich gern und übe Yoga. Mein Blog würde ich ebenfalls als Hobby bezeichnen.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Die Rezepte, die ich blogge, sind allesamt vegan und auf die Vorlieben von Kindern abgestimmt. Sie sind in der Kita, in der ich arbeite - also im wahren Leben - auf Beliebtheit und Bekömmlichkeit getestet worden. Es gibt viele neue Ideen für Eltern, deren Kinder etwas heikel sind.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich wurde von den Erziehern, Eltern und sogar einem Jungen aus der Kita immer wieder gefragt, ob ich ihnen Rezepte aufschreiben kann. Da hab ich realisiert, dass Rezepte, die mir ganz alltäglich erscheinen, es wert sind, notiert und weiter gegeben zu werden. Nachdem ich dann noch für meine Schwester eine kleine Rezeptsammlung zusammen gestellt habe, kam mir die Idee, das öffentlich zu machen.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Soweit ich zurück denken kann, habe ich schon beim Kochen und vor allem beim Backen mitgeholfen. Bei uns gab es nachmittags immer Kuchen und ich kann mich erinnern, dass ich mit 8 Jahren das erste Mal heimlich alleine einen Guglhupf gebacken habe, um meine Mama zum Geburtstag zu überraschen. Leider ist er etwas verbrannt. Aber dieses Missgeschick hat meinen Ehrgeiz geweckt :).

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Die Rezepte schreibe ich in der Küche während des Ausprobierens auf. Am Schreibtisch werden die Notizen dann in den PC eingegeben und gebloggt. Die Fotos mache ich in der Küche oder am Esstisch.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Ganz klar mit toten Tieren

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Gewürze wie gemahlenen Koriander und Zimt und Kokosöl

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Muss ich mich auf eines beschränken? … dann Indithainamlanka, die asiatischen Gerichte sind so unterschiedlich und allesamt super lecker, außerdem war ich auf diesem Kontinent noch nicht unterwegs.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich muss zwischendrin schon immer alles Abwaschen, was ich nicht mehr brauche. Dauernd wische ich über die Arbeitsfläche, auch wenn gleich wieder drauf gekleckert wird.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Platz zum Arbeiten, gute Messer und meine Schürze

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Da ich jeden Monat einen neuen Speiseplan für die Kita zusammen stelle und den Anspruch habe, auch wirklich immer wieder was Neues einzubringen und abwechslungsreich zu kochen, lasse ich mich überall inspirieren. Angefangen vom saisonalen Gemüseangebot im Bioladen über Gespräche mit Freunden, was die so essen und beim Blättern durch Kochzeitschriften bis hin zum Durchstöbern von diversen Foodblogs der Kollegen.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Frag lieber, wie ich selbst ausschaue. Obwohl ich meist Schürze trage, bringe ich es fertig, mich zu bekleckern.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Die Hilfsmittel in der Küche habe ich alle schon länger. Seit ich den Blog betreibe, steht in der Küche jetzt allerdings auch eine Tageslichtlampe zum Fotografieren.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Gerade in der Kita, wenn ich dann alles möglichst schnell anrichten soll, sieht es oft nicht so schön aus, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber den Kindern ist das total egal, Hauptsache es schmeckt!

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich hab immer ein ungefähres Ziel vor Augen, aber ab und zu kommt am Ende doch etwas Überraschendes raus.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Da ich im Naturkosthandel arbeite, bin ich meist umgeben von Leuten, für die gute Nahrungsmittel doch sehr wichtig sind. Außerdem habe ich Zugang zu neuen hochwertigen Produkten, die ich dann gern verschenke oder in der Kita verwende, wenn ich von ihrem Nutzen überzeugt bin. So versuche ich, die Welt zu retten.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Wenn ich auf dem Blog von Erlebnissen in der Kita berichte, beruhen sie auf wahren Begebenheiten, betreffen aber immer die Kinder im Allgemeinen, nicht ein bestimmtes.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich bin nur online, wenn ich zuhause vorm Rechner sitze. Das Verhältnis zu meinem Handy (kein Smartphone) ist nicht so innig.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Naja, diese Zahl zeugt von Interesse, da freu ich mich natürlich, wenn sie steigt. Allerdings finde ich es noch schöner, eine persönliche Rückmeldung zu kriegen, wie die Rezepte so ankommen.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Zumindest für die Welt um mich herum.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich kuck gern Helene Holunders Seite durch oder die von Herrn Grün uva.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Kochen und sogar leben kann ich ohne Musik, denk ich. Aber ich höre gerne Musik mit intelligenten deutschen Texten wie die von der Band „Garish“ oder „Element of Crime“

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Die im Laufe der Jahre zusammen gesammelte Rezeptesammlung.

• Wie groß ist deine Küche?
> Zuhause ist die Arbeitsfläche leider sehr klein, so dass ich oft auf den Küchentisch ausweichen muss. Die Küche in der Kita ist ok, aber auch nicht riesig.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Erst einmal muss das Rezept mein Interesse wecken, da spielt auch das Foto oft eine Rolle. Die Geschichten drum herum sind mir nicht so wichtig, nur ab und zu tauche ich da ein bisschen ein.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> An meinem Leben würde ich bisher nichts ändern. An meinem Blog werde ich noch an der Fotoqualität arbeiten, aber soweit ist es erstmal in Ordnung.


• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
sh. oben

> Kochbuch:
1. Ottolenghis „Genussvoll vegetarisch“
2. Hartantos „Vegan Genial“
3. Göbs „Meine vegane Küche“

> Musikalbum:
1. Element of Crime „Mittelpunkt der Welt“
2. Garish „Trumpf“
3. Gisbert zu Knyphausen „Gisbert zu Knyphausen“

> Kochutensilie:
1. Herz
2. Messer
3. Topf


• Salz oder Pfeffer?
> scharf

• Bier oder Wein?
> fruchtig

• Süß oder Herzhaft?
> süß

• Hauptgang oder Dessert?
> beides

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Daydreamer

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Tollpatsch

• Kaffee oder Tee?
> stark


• Lieblings...:
> ...messer: von Stiehle
> ...gewürz: gemahlener Koriander
> ...kochzeit/tag: wichtig ist, dass ich Zeit habe
> ...rezept: exotisch


Fotos © Kristina http://www.vegan-jungle.de/

germanfoodblogs