Iris aus Berlin / "PaleoLifestyle"
Heute: Iris aus Berlin
Blog: "PaleoLifestyle"
http://www.paleolifestyle.de/
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Iris, ich bin 27 Jahre alt, junge Mutter und wohne in Berlin. Ganz klar ist Kochen für mich ein großes Hobby, das ich mit durch meinen Blog noch erweitert habe. In meiner Freizeit habe ich mich immer schon viel mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Sport auseinandergesetzt und vor über einem Jahr Paleo für mich entdeckt. Wenn ich allerdings nicht am Herd stehe oder vor meinem Laptop sitze, mache ich entweder CrossFit oder spiele Akkordeon. Kochen und natürlich auch Essen, Sport und Musik sind mein idealer Ausgleich vom Job als IT-Prüferin im Finanzsektor.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Erfreulicherweise gibt es mittlerweile einige Blogs, die sich dem Thema Paleo Rezepte (Steinzeit-Diät) widmen. Bei meinem Blog habe ich zwar den Fokus auf das Kochen (Es bleibt ein Food-Blog), aber durch den Namen „Paleolifestyle“ will ich signalisieren, dass es bei Paleo um mehr als nur um Essen geht. Es geht um Sport, Gesundheit, Bewegung, (Stress-)Bewusstsein, usw. – alles wieder „back to basics“, wieder zurück zur reinen Form des Essen, der Bewegung usw. Daher berichte ich auch nicht nur über meine Kocherfahrungen, sondern beschäftige mich mit allen Auswirkungen auf mein Leben als „Steinzeitfrau“
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Auf Paleo bin ich über den Sport CrossFit gestoßen. Da viele in meiner Box der Paleo-Ernährung folgten, habe ich mich mit der Ernährungsform näher auseinandergesetzt und sie auch einfach mal ausprobiert. Die positive gesundheitliche Wirkung von Paleo auf meinen Körper hatte mich überzeugt und als ich dann noch ein Kind erwartete, war für mich klar, dass ich mich gerade jetzt gesund ernähren sollte. So habe ich angefangen Rezepte erst nach zu kochen und später selbst zu kreieren oder ursprüngliche Speisen, die nun nicht mehr in meine Ernährungsweise passten, an Paleo anzupassen. Meine Familie wurde ganz neugierig, was ich denn nun esse und wie ich so koche, da sie zuvor noch nichts über Paleo gehört hatten. Und so musste ich nicht nur für sie kochen, sondern ihnen auch die Rezepte aufschreiben. Da ist mir dann die Idee mit dem Foodblog gekommen.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Also Backen habe ich schon immer geliebt und schon als Kind meiner Mutter gerne in der Küche geholfen, solange ich nur etwas vom süßen Teig naschen durfte. Beim Kochen war das anders. Anfangs habe ich nur gekocht, um als Student zu „überleben“ und weil das Mensaessen nun wirklich keinem zuzumuten war (Ich empfehle jedem die ZDF-Reportage über Pangasius-Filet vor dem Fischtag am Freitag zu schauen . Erst nach dem Studium habe ich angefangen auch gerne zu kochen. Besonders am Wochenende habe ich mir viel Zeit dafür gelassen, indem ich erst auf dem Markt die Zutaten einkaufte und dann in aller Ruhe eine Köstlichkeit auf den Tisch zauberte. Das war für mich immer der Moment der Woche, an dem ich vom Arbeitsstress abschalten und runterkommen konnte. Außerdem kocht auch mein Freund sehr gerne und so haben wir viel zusammen in der Küche gestanden. Das hat wohl letztendlich auch meine Leidenschaft für das Kochen geweckt oder zumindest der Augenblick, an dem ich ihm das Essen serviere und die Augen leuchten.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Am allerliebsten von meinem Balkon aus. Aber bei schlechtem und kaltem Wetter eher vom Sofa oder tatsächlich aus der Küche.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Mittlerweile: Alles, was nicht Paleo ist. Und Pangasius-Filet!
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ehrlich gesagt nein. Da ich Abwechslung liebe – vor allem beim Essen. Obwohl einen Hang zu Sichuan-Pfeffer habe ich!
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Eindeutig China! Es gibt nur wenige Länder, die eine so abwechslungsreiche Küche bieten. In den einzelnen Regionen Chinas werden für die Speisen teilweise vollkommen andere Zutaten verwendet und damit haben die Gerichte auch eine vollkommen andere Geschmacksnote. Und alles ist entgegen jeglicher Vorurteile super lecker!
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Oje, vielleicht meine Liebe zur Ordnung und Sauberkeit. Ich würde nicht sagen, dass ich einen Putzfimmel habe, auch wenn es Menschen gibt, die gegenteiliger Meinung sind, aber selbst beim Kochen mache ich zwischendurch immer sauber, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Mit Chaos vor allem in der Küche kann ich gar nicht leben.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf ein scharfes Kochmesser mit Holzgriff. Ebenso auf mein in Japan gekauftes Santoku.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Wenn ich Rezepte kreiere, orientiere ich mich eindeutig nach den Geschmäckern meiner Lieben Zuhause. Sie sind also meine Inspiration und Richtungsweiser. Schließlich soll die ganze Mühe nicht umsonst gewesen sein und ich alleine mein Essen verputzen müssen. Ansonsten lese ich natürlich viele andere Blogs und liebe es Kochbücher zu kaufen. Die Geschichten darin faszinieren mich mindestens genauso wie die Rezepte. Zuletzt habe ich ein tolles Buch über die israelische Küche gelesen, davon werden noch einige abgewandelte Rezepte auf meinem Blog folgen.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Wie schon gesagt, ich muss es ordentlich und sauber haben. Also sieht es bei mir wie in der Fernsehküche aus – auch nach dem Experimentieren.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Das ist eindeutig mein Kochmesser.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Na klar. Und zwar öfter als man vielleicht meint. Nicht unbedingt beim Kochen, sondern des Öfteren beim Backen, wenn die Mischverhältnisse beispielsweise nicht so ganz stimmen.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom und so zählt für mich vor allem das Resultat meiner Rezepte. Ich werde nichts auf meinem Blog veröffentlichen, was mir und meinen Testern nicht schmeckt.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> In der modernen westlichen Welt und vor allem Arbeitswelt fällt es vielen schwer, die Zeit und Lust zum Kochen aufzubringen und sich vor allem intensiv mit den Inhaltsstoffen unserer heutigen Lebensmittel auseinanderzusetzten. Darum greifen viele häufiger zu den Fertiggerichten, als aus frischen Zutaten selbst ein Gericht auf den Tisch zu bringen. Essen ist außerdem für einige nur ein notwendiges Übel, dass ihnen die Zeit stielt. Aber auch Gegenteiliges lässt sich beobachten. Es gibt so immer mehr Menschen, denen gute Lebensmittel sehr wichtig sind und dafür auch bereit sind, mehr Geld auszugeben und Zeit zu investieren, die Paleo-Ernährung schlägt genau in diese Kerbe und befördert wieder das „kritische Essen“.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich finde es wichtig den Blog nicht unbedingt so privat wie möglich mit Urlaubsbilder oder dergleichen zu füllen. Aber auf jeden Fall sollte er so persönlich wie möglich gestaltet und geschrieben sein. Es macht einfach keinen Spaß einen Blog zu lesen, der sich zu seinen Lesern distanziert oder den Blogger nicht widerspiegelt. Ich finde es wichtig, dass die Leser mit der Zeit das Gefühl bekommen, mich zu kennen, wenn auch nicht live in Person. Ein Dialog ist für mich von ungemeiner Bedeutung. Gerade beim Thema Paleo ist der Blog für mich ein Medium mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ich freue mich immer über Kommentare und Feedback zu meinen Rezepten und Beiträgen und teile gerne meine Erfahrungen mit den Lesern und lese ebenso gerne die der Leser.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Wie gesagt, betreibe ich meinen Blog nur nebenher und bin ansonsten berufstätig. Aber gerade in meiner Elternzeit gelingt es mir ein wenig mehr Zeit in den Blog zu investieren. Aber rund um die Uhr bin ich dennoch nicht online. Zu meinem Paleo Lebensstil gehört auch mal die Offline-Zeit, wie es sich für eine Steinzeit-Frau gehört
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Anfangs dachte ich eher, dass mein Blog keinen interessiert. Aber mittlerweile freut es mich, dass schon so viele Leser meine Seite regelmäßig besuchen. Mir macht es zwar super viel Spaß den Blog zu betreiben, aber ohne jegliche Resonanz würde mir nach kurzer Zeit wohl die nötige Motivation zum regelmäßigen Posten fehlen. Demnach freue ich mich über eine wachsende Leserschaft und hoffe auch zukünftig diese steigern zu können.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides. Der Blog ist mein Medium, um mich mit Paleo-Anhängern oder denjenigen, die es vielleicht noch werden wollen, auszutauschen. Im Familien- und Freundeskreis ist dies nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Durch den Blog erreiche ich viel mehr Menschen, um Rezepte, Erfahrungen und Wissen zu teilen. Auf der anderen Seite freut es mich immer wieder, wenn den Lesern ein Rezept besonders gut gefallen hat oder ich ihnen bei bestimmten Gesundheitsthemen helfen konnte.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Im deutschsprachigen Raum gibt es noch nicht so viele etablierte Paleo-Blogs, keine jedenfalls, die die Qualität der US oder UK-Blogs haben. Das dauert bei uns ja immer ein wenig. Wenn es aber um Inhalte zu Paleo geht schätze ich den Blog von Constantin Gonzalez http://blog.paleosophie.de/ sehr.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Beim Kochen höre ich am liebsten Jazzradio. Das lässt mich dann vollkommen entspannen.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Jamie Oliver. Ich finde seine unkonventionelle Art des Kochens klasse und genau wie er versuche ich nur einfache Zutaten und Zubereitungsweisen zu wählen. Außerdem finde ich es super, dass er sich für gesundes Essen in Schulkantinen einsetzt und Anti-Fettleibigkeits-Projekte wie das in Huntington, West Virginia durchführt.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> „Well Fed: Paleo Recipes for People Who Love to Eat” von Melissa Joulwan. Leider gibt es noch nicht viele gute Kochbücher auf Deutsch zu Paleo.
• Wie groß ist deine Küche?
> Super klein. Ich schätze 12 m². Aber Platz ist ja bekanntlich in der kleinsten Hütte.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Das ist für jeden Foodblog anders. Bei mir ist es so, dass ich informieren möchte über gesundheitliche Aspekte. Dabei eine kleine Prise Privates. Na und am Ende sind die Fotos auch wichtig, daran arbeite ich stark, denn da muss man viel lernen, bis dem Leser das Wasser im Munde zusammenläuft beim Anblick von Food-Fotos.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich hätte schon viel früher mit Paleo anfangen sollen. Mein Blog ist erst einen Monat alt, daher habe ich daran keine Änderungswünsche
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. http://www.paleomg.com/
2. http://eatdrinkpaleo.com.au/
3. http://www.foodrenegade.com/
> Kochbuch:
1. Well Fed: Paleo Recipes for People Who Love to Eat
2. Jerusalem: A Cookbook
3. Beyond Bacon: Paleo Recipes that Respect the Whole Hog
> Musikalbum:
1. Jazzradio
2. Jazzradio
3. Klassikradio Alles was nicht stresst…
> Kochutensilie:
1. Mein Santoku aus Japan (Scharf!)
2. Vitamix, um auf der einsamen Insel alles zu Green Smoothies zu verwandeln
3. Chopsticks (das Meiste schmeckt mir damit besser)
• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer
• Bier oder Wein?
> Bei Paleo eigentlich weder noch, aber wenn ich wählen müsste, dann trockener Rotwein.
• Süß oder Herzhaft?
> Süßes für den Süßschnabel!
• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert!
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird – meistens zumindest.
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Eindeutig Ordnungsfanatiker.
• Kaffee oder Tee?
> Tee, am liebsten Oolong Tee.
• Lieblings...:
> ...messer: Mein japanisches Santoku aus einer kleine Messerschmiede 100km von Tokyo entfernt
> ...gewürz: Sichuan-Pfeffer (seit meinem Aufenthalt in Sichuan!)
> ...koch: Jamie Oliver
> ...kochzeit/tag: Samstag
> ...rezept: Süßkartoffel-Hühnchen-Kasserolle (auch auf meinem Blog zu finden!), herzhaft, süß und scharf zu gleich!
Fotos © Iris http://www.paleolifestyle.de/