Melanie aus der Nähe von München / "Kleine Chaosküche"
Heute: Melanie aus der Nähe von München
Blog: "Kleine Chaosküche"
http://www.kleine-chaoskueche.de/index.php
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Melanie, bin Mitte 30 und wohne in der Nähe von München. Meine Freizeit ist derzeit auch mein Beruf und meine Berufung, denn ich bin derzeit komplett für meine zwei kleinen Kinder zuständig. Dazu kommt noch das Kochen, Fotografieren und seit einem guten halben Jahr auch das Bloggen. Tja…somit sind alle meine Hobbys schon erwähnt, denn für mehr bleibt mir derzeit kaum die Zeit bzw. die Möglichkeit. Zum Beispiel das Rollerfahren - das ich auch sehr liebe - bleibt derzeit buchstäblich auf der Strecke…
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Wie bei anderen auch: Alles und nichts. Mein Blog entstand sehr spontan ohne jegliche Kenntnis von und über Blogs und so wuchs er im letzten halben Jahr mit mir und meinen gesammelten Erfahrungen mit. Anfangs empfand ich ihn selber noch als trocken und unpersönlich weil mir das alles so neu war, aber inzwischen hat er meine eigene Note erhalten und gibt einen ehrlichen Einblick in meinen Kochalltag. Bis auf manche Fotos wird bei mir nichts gestellt, nichts aufgehübscht oder schön geredet. Ich berichte aus dem Alltag und auch darüber, dass nicht immer alles glatt geht oder man auch nicht immer Lust zu Kochen hat und durchaus auch mal auf Tiefkühlkost zurückgreifen darf. Jeder Foodblog ist eben erstmal nur ein Foodblog und nur durch die Person die dahinter sitzt wird er zu einem individuellem Plätzchen an dem sich die Leser wohlfühlen.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ein Foodblog deswegen, weil alles rund um die Küche seit einiger Zeit zu meinem Hobby geworden ist. Früher habe ich mich nie so intensiv mit dem Kochen befasst und nur gekocht um eben satt zu werden. Inhaltsstoffe, Kreativität und Co waren mir da noch völlig fremd. Dadurch, dass ich jetzt in Elternzeit bin und nicht nur für mich kochen muss, war ich dann aber gezwungen mich mehr damit auseinander zu setzen und ich habe festgestellt, dass Kochen eine Kunst ist an der man auch richtig Spaß haben kann. Das Bloggen an sich war mir auch immer fremd. Ich habe früher nicht mal selber Blogs gelesen. Das kam dann erst zusammen mit dem Interesse am Essen. Da stöbert man hier und da im Web und stößt unweigerlich auf viele, wunderbare Foodblogs die einen inspirieren. Der Anfang für meinen eigenen Blog war die Aktion "Post aus meiner Küche" letztes Jahr unter dem Motto "Lasst uns froh und lecker sein". Ich hatte mich einfach mal angemeldet und mitgemacht. Dabei hatte ich dann so viel Spaß und wollte auch bei den entsprechenden Plattformen dabei sein also habe ich von heute auf morgen meine kleine Chaosküche für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Familie und viele andere Foodblogger.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Meist abends auf dem Sofa oder wenn es mit den Kids klappt auch mal zwischendrin. Hin und wieder auch wirklich direkt aus der Küche, aber das eher selten, denn da ist es - wie der Name schon sagt - meist viel zu chaotisch!
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Kaum. Innereien mag ich so gut wie gar nicht und habe selber auch noch nie welche verarbeitet. Aber prinzipiell bin ich offen für alles und würde alles zumindest mal ausprobieren.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Zitrone! Zitronen sind einfach so unglaublich vielseitig und wirklich überall einsetzbar um den Gerichten noch den letzten Schliff zu verpassen.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Jedes! Nein da kann und will ich mich echt nicht festlegen. Da ich wie schon erwähnt kulinarisch für alles offen bin, würde ich mich am liebsten auch durch die ganze Welt durchprobieren.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin ein miserabler Planer. Frag mich heute was ich morgen mache und das Einzige, dass ich mit ziemlicher Sicherheit sagen kann ist, dass ich morgens irgendwann aufstehen werde. Mich stört das nicht, ganz im Gegenteil. Das bin ich und ich bin froh, dass ich immer spontan bin und mich somit auch nichts irgendwie aus dem Plan wirft. Aber beim Kochen stolpert man dann doch ab und an buchstäblich über das eigene Chaos. Da fehlen dann schon gern mal Zutaten. Aber dann wird einfach improvisiert. Irgendwas findet sich immer.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Wenn ich da jetzt alles aufzähle, dann werd' ich nicht mehr fertig. Ich liebe all meine Gerätschaften und Küchenhelfer. Was inzwischen aber wirklich unverzichtbar geworden ist, ist mein neues "Sudoku" Messer. Ja, ja…das heißt anders…aber ich merk mir das nie daher ist es bei uns einfach das Sudoku Messer. Es macht echt irre viel aus mit welchen Messern man arbeitet.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Überall. Ganz viel in anderen Blogs, in Zeitschriften, Büchern, TV, Restaurants…und letztlich auch in meinem Hirn.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Haha!!! Das fragt Ihr noch??? Ehrlich?!
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Die Kitchen Aid. Mein Schatz, mein Küchenherz!
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Wieder eine Frage, die sich allein durch meinen Blognamen schon beantwortet
Hier geht schon auch oft was schief, aber das ist kein Geheimnis. Das gehört dazu und ist letztlich auch das Salz in der Suppe!
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Beides. Ich improvisiere wie gesagt gern und oft aber zu gewagte Experimente mache ich dann doch nicht weil mir dann schlichtweg die Lebensmittel leid tun, wenn sie dann nur in der Tonne landen bei einem Fehlversuch. Das versuche ich so gut ich kann zu vermeiden.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich kann da nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen. Das fing schon in der Kindheit an. Bei mir Zuhause wurde nicht viel gekocht. Da durfte es gerne Gulasch aus der Dose mit fettigen Pommes sein. Fertigmischungen waren Alltag. Das war dann so in mir drin und ich habe mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrochen. Später im Beruf fehlte mir dann die Zeit und die Muße mich weiter damit auseinander zu setzen. Tagsüber hatte ich das Kantinenessen und abends gab es dann nicht mehr viel. So geht es sicher vielen Leuten. Der Beruf fordert viele mehr denn je und ob man da dann abends noch die Lust hat sich auch noch detailliert um das Essen bzw. die Zubereitung und Inhaltsstoffe zu kümmern… Das fällt sicher vielen Leuten schwer. Und natürlich tun die großen Unternehmen sowie die Werbung noch ihr Übriges dazu. Mit so Produkten wie Schnitzel aus dem Toaster - zack in 2 Minuten fertig - treffen sie leider genau den Nerv der ständig gehetzten Gesellschaft. Wobei ich das Gefühl habe, dass schon seit einer Weile ein Umdenken stattfindet und immer mehr Leute auch wieder mehr Zeit, Gedanken und auch Geld in gute Lebensmittel investieren. Man muss nur einmal damit anfangen! Aber das Grundinteresse dafür muss halt erstmal da sein. Das lässt sich nicht erzwingen. Wer sich ein Auto nur des Fahrens wegen kauft, der wird auch nicht anfangen selber zu daran zu basteln und zu schrauben. Das kommt dann vielleicht mit der Zeit, wenn man sein Auto mal liebgewonnen und zu schätzen gelernt hat. Und beim Essen ist es das Gleiche. Wen es einfach nicht interessiert, der wird sich auch nie damit befassen. Aber wenn mal ein Grundinteresse da ist, dann springen wir Foodblogger mit auf und zeigen, wie toll und kreativ Kochen sein kann.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich bin sehr offen aber tabu sind für mich zum Beispiel Bilder meiner Kinder (auf denen sie zu erkennen wären), denn sie sollen später mal selber entscheiden, was sie von sich im Web haben wollen und was nicht. Die Privatsphäre der Kleinen ist mir sehr wichtig. Prinzipiell schreibe ich schon sehr viel von mir und unserem Alltag hier, aber auch nur soweit es eben zu einem Foodblog passt. Das schließt dann manche, sehr privaten Dinge dann schon mal ganz von selbst aus. Bilder von mir gibt es bisher auch nicht auf dem Blog, was aber hauptsächlich daran liegt, dass ich halt immer hinter der Kamera bin
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ach ja…eines der Geräte liegt immer irgendwo griffbereit wenn ich Zuhause bin. Unterwegs aber nicht. Ich habe nicht mal einen Datenvertrag fürs Smartphone und gehe höchstens über Tagesflats rein. Und ehrlich gesagt denke ich auch nicht ans Internet wenn ich was unternehme…außer ich sitze allein in einem Kaffe und mache sonst gar nix…und das kommt eher selten vor
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich müsste lügen wenn ich sagte, es wäre mir völlig egal. Natürlich freue ich mich darüber, wenn neue Leser dazu kommen! Aber ob das nun im 10 oder 1000er Bereich passiert…das spielt keine Rolle. Ich blogge weil es mir wirklich Spaß macht und wenn ich damit ein paar Menschen erreiche, Freude mache und inspiriere, dann ist das natürlich das Tüpfelchen auf dem i.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides. Ich kann nicht sagen, dass ich nur für mich blogge, denn wenn es so wäre, könnte ich das ja auch in einem Word Dokument lokal auf meinem PC Ich denke jeder bloggt auch für die Öffentlichkeit. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass man zwar für, aber nicht wegen der Öffentlichkeit bloggt und sich selbst dabei immer treu bleibt.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Also da enthalte ich mich. Ich schätze alle anderen Foodblogger die mit Liebe und Leidenschaft Ihre Blogs aufziehen. Ich weiß wie viel Arbeit dahinter steckt und dass man das nicht mal einfach eben so macht. Jeder, der das irgendwie in seinen Alltag einbaut und sich dabei Mühe gibt, der liebt was er tut und das schätze ich!
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Musik generell. Musik ist eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben. Leider musiziere ich nicht selber aber ich höre viel und gerne Musik. Stellt Euch mal einen Film ganz ohne Soundtrack vor…und genauso ist es in meinem Leben. Auch der braucht seinen Soundtrack und genau wie im Film hängt der sehr von der jeweiligen Stimmung und Geschichte ab. Ich mag fast aus allen Genres etwas, meist aber eher neben dem Mainstream.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Ich kenne außer den Fernsehköchen keinen Koch privat. Und da ich es im Allgemeinen nicht so mit VIPs, Stars und Sternchen habe, finde ich auch unter den Starköchen kein wirkliches Vorbild. Dafür befasse ich mich einfach zu wenig damit. Klar gibt es manche die ich sympathisch finde aber da man vor dem TV nie sagen kann, wie diese Leute dann wirklich sind, nehme ich sie auch nur als fiktive Personen wahr. Ich koche lieber mit Freunden
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Österreich vegetarisch. Österreich ist für mich Urlaub, Heimat, Kindheit und Familie. Und all diese wunderbaren Verbindungen und Gefühle stecken auch in diesem Kochbuch, das voll ist mit Gerichten und Geschmäckern aus meiner Kindheit. Dass es ein vegetarisches Kochbuch ist, ist ein wunderbarer Nebeneffekt. Ich esse gerne Fleisch, habe aber immer schlechtes Gewissen, daher suche ich vermehrt auch nach Alternativen bzw. fleischlosen Gerichten.
• Wie groß ist deine Küche?
> 5qm… Nutzfläche? Quasi nicht vorhanden
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn man schon am Schreibstil den Menschen dahinter erkennt und diesen sympathisch findet. Die Persönlichkeit eines Blogs macht ihn einfach aus und für mich sind es nicht unbedingt die Rezepte, die mich als Leser an einen Blog "binden".
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Nichts. Ich bin mit meinem Leben (und auch meinem Blog) völlig zufrieden, also war der Weg bis hierher richtig, auch wenn er nicht immer leicht war und es auch durchaus Misserfolge und viele Probleme gab. Das hat mich alles da hin gebracht wo ich heute bin. Auf gut bayrisch: Des basst!
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. Insane in the kitchen
2. Insane in the kitchen
3. Insane in the kitchen
…ich mag echt viele Blogs, da kann man sich so schwer entscheiden. Sibel habe ich aber rein menschlich inzwischen unglaublich lieb gewonnen! Ich glaub mit Ihr wär's jedenfalls richtig lustig zusammen auf so einer Insel!
> Kochbuch:
1. Österreich vegetarisch
2. Der Silberlöffel
3. Deutschland vegetarisch
…wobei mir die auf einer tropischen Insel vermutlich alle nicht weiterhelfen werden…
> Musikalbum:
1. Schandmaul - Narrenkönig
2. System of Down - Hypnotize
3. Eros Ramazotti - Eros
> Kochutensilie:
1. "Sudoku" Messer
2. Pfanne
3. Kochlöffel
...oder gibt's da Strom auf der Insel??? Dann noch die Kitchi versteht sich!
• Salz oder Pfeffer?
> Salz
• Bier oder Wein?
> Wein. Und Bier natürlich auch!
• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang…wobei..so ein bisschen vom Dessert…so rein für den Appetit…
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Eule durch und durch.
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> *hüstl*…Chaosküche und so… Ich war mal Ordnungsfanatiker, das hat sich mit dem zweiten Kind irgendwie verloren
• Kaffee oder Tee?
> Kaffee…und Tee!
• Lieblings...:
> ...messer: Sudoku Messer
> ...gewürz: Zitrone
> ...koch: ich, denn nur mein Essen esse ich regelmäßg
> ...kochzeit/tag: wenn's grad passt!
> ...rezept: Tomatenbutter