Veronika aus Norddeutschland / "Carrots for Claire"


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Heute: Veronika aus Norddeutschland
Blog: "Carrots for Claire
"
http://www.carrotsforclaire.com/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
>Ich heiße Veronika, bin Ende 20, aufgewachsen in Bergisch Gladbach und nun nach acht Jahren Wien in Norddeutschland gelandet. Derzeit setzte ich als Montessori-Lehrerin aus und kümmere mich um meine Tochter, Claire – für die und mit der ich leidenschaftlich gerne koche!

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Meine Kombination aus Informationen, Rezepten und Fotos ist recht spezifisch. Es dreht sich um die genussvolle und gesunde Art für ein Kleinkind mit Unverträglichkeiten zu kochen und wie ich als Mutter damit abgenommen habe. Meine Tochter litt bis vor Kurzem unter diversen Allergien: Kuhmilchprodukte, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, eine Weile waren es auch Äpfel, Birnen und Tomaten. Da bleibt für eine Nudelsauce nicht mehr viel. Außerdem aß sie zeitweise beunruhigend wenig, wodurch ich mich intensiv mit Lebensmitteln auseinandersetzte. In dem wenigen Essen, das sie zu sich nahm, sollte das Maximum an Nährstoffen enthalten sein. Ich stellte meine Ernährung mit um wiege heute fast 14 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> In meiner Elternzeit wuchs mein Bedürfnis, das Glück, das mir Claire jeden Tag schenkt, nicht für mich zu konservieren, sondern irgendwie weiterzugeben. Dass ich eine Art und Weise gefunden habe, Menschen durch meine Erfahrungen beim Abnehmen zu unterstützen, kann ich unmöglich nur für mich behalten! Außerdem ist mir zu einem Herzensthema geworden, wie man Kinder mit Essen glücklich machen kann, ohne Zucker, Geschmacksverstärker und „leere“ Zutaten wie weißes Mehl verwenden zu müssen. Zudem wollte meine Schwester all meine Rezepte haben und meinte, ich könnte sie doch auch gleich online stellen…

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ich bin ein Genussmensch. Kochen ist für mich Ausgleich, Entspannung. Neben Einrichtung und jetzt auch Fotografie ist das mein kreativer Ort an dem ich mich austobe. Das fing früh an und liegt mit meiner verstorbenen Wiener Oma und meinem Vater in der Familie.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Mein Stammplatz ist mein Sofa, auf das ich mich mit dem Laptop zurück ziehe, sobald Claire schläft und es die Umstände ermöglichen.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Grapefruit. Bitter ist so gar nicht meins.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Oho, jetzt wird die Liste Lang! Kokosöl, Quinoa, Grünkern, Datteln, Dinkel- oder Mandelmilch und abgekürzt beinahe alle erdenklichen Superfoods. Ich liebe die Vielfalt und alles, was vor Nährstoffen strotzt.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Peru. Unfassbar welche Superfoods dieser Boden alles hervorbringt! Ansonsten Österreich, Italien, Marokko, Jerusalem, Iran

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich mag es zügig und kürze Rezepte ab wo es nur geht. Ebenso verzichte ich auf Küchenbesteck, wenn es ohne schneller geht. Dadurch wasche ich mir beim Kochen gefühlte 100 Mal die Hände. Ob das so viel schneller ist, weiß ich allerdings nicht.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Schüssel, Schneebesen und Pfanne kommen eigentlich fast immer zum Einsatz.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Ich liebe, liebe, liebe Pinterest!

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Es geht eigentlich. Ich koche recht effizient und räume zwischendurch immer etwas weg. Allerdings unterbreche ich auch oft, weil das mit Kind eben so ist. Und ohne Geschirrspülmaschine würde ich mich abends bestimmt bemitleiden.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Mein Töchterchen

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> In den letzten Jahren sind zwei Dinge wirklich schief gegangen, die landeten im Müll. Und so toll sieht es nicht immer aus, denn dazu gehört auch schönes Geschirr und Ruhe beim Anrichten, das leidet mit Kind. Ich entwickle meine Rezepte fast alle selbst und brauche beim Backen manchmal mehrere Anläufe, bis mich Geschmack und Konsistenz eines zucker- und butterfreien Kuchens wirklich zufrieden stellen. Auf den Blog kommen aber nur Rezepte, die ich wirklich empfehlen kann.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Es muss schon toll schmecken, sonst ist es doch irgendwie witzlos.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich denke es liegt sehr viel daran, dass man es einfach nicht besser weiß, vielleicht manchmal auch nicht wissen möchte. Die Industrie gibt schnelle Gerichte vor, die eigentlich absurd sind, aber sie machen etwas mit unseren Geschmacksnerven und erfüllen unser kleines Zeitpensum. Leider trainiert man sich damit seine Geschmacksnerven ab, braucht es immerzu sehr salzig, süß, mit zugesetzten Geschmacksverstärkern. Es benötigt sicher eine besondere Motivation, um umzulernen. Das kann ein kleines Kind sein, die eigene Gesundheit oder das Bedürfnis, seinen Körper endlich realistisch und langfristig optisch zu verändern.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Das ist eine Frage, die ich mir öfter stelle, wenn ich an einem Text schreibe. Ich bin in erster Linie eine Privatperson und da ich unsicher bin, welche Dinge auch zukünftig im Internet lauern, halte ich Informationen über meine Tochter und meinen Mann gering. Andererseits bin ich ein Herzensmensch und eine Verbindung mit meinen Lesern kommt nur dann zustande, wenn ich mich dafür auch öffne.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Die Frage ist für mich eher lustig. Letztes Wochenende ist meine Schwester wieder fast hinten über gekippt, als sie mein Handy gesehen hat. SOWAS hast du noch? Man könnte es auch retro nennen. Nein, Internetzugang habe ich nur, wenn ich Zeit fürs Sofa habe. Allerdings muss ich da langsam was dran tun, sonst lande ich nie bei Instagram.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Nur für mich würde ich mir nicht so viel Mühe geben. Natürlich möchte ich so viele Menschen wie möglich positiv beeinflussen. Der Bedarf danach ist da draußen da, wie schade, wenn mein Angebot dann verpufft!

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides!

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Es gibt ein paar Blogger, die mir immer wieder unter die Arme greifen. Ich blogge erst seit Ende letzten Jahres, bin da quasi blutjung. Alles voran ist das Karin von Lisbeths Cupcakes und Cookies, aber auch Lisa von Liz & Jewels und meine Schwester Barbara von Das mach ich nachts. Spaß im Austausch über Nahrungsmittel habe ich mit Anni von 1aKitchen, die glücklicherweise nicht weit entfernt von mir wohnt. Das gemeinsame Kochen liebe ich mit ihr und Julietta von Julietta Seasons. Sehr mag ich auch Eva von Foodtastic, auch wenn ich sie kaum persönlich kenne.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Derzeit koche ich zu Kindermusik Nein im Ernst, Musik nur für mich geht bei mir gerade eher unter.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Mit Sarah von My New Roots.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Mein Notizbuch.

• Wie groß ist deine Küche?
> Wir haben eine große Wohnküche, das ist schon toll! Zumal ich in meiner kleinen Wiener Wohnung Gemüse auf dem Boden schneiden musste.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Ehrlich gesagt, mag ich auf Blogs gar nicht zu lange Texte lesen, dafür habe ich keine Zeit. Da ich für meine Leser gerade noch so viele unbekanntere Lebensmittel einführe, sind meine Texte aber doch mitunter eher länger. Und einen kleinen Zweizeiler aus dem Alltag finde ich immer nett.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich wünschte, ich hätte das Bloggen vor Claire entdeckt. Da hatte ich noch so viel mehr Zeit!

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

Mann, Kind und meine neue Pfanne von ELO. Den Rest finde ich dort, wenn es Kokosnüsse gibt

> Foodblogs:
1. Green Kitchen Stories
2. My New Roots
3. Fotos und Art zu Bloggen von Joy The Baker

> Kochbuch:
Sich hier zu entscheiden, quält wahrscheinlich alle Foodblogger. Tatsächlich habe ich seit meiner Ernährungsumstellung kaum Kochbücher gekauft. Das bringt Pinterest wohl mit sich.
1. Immer schon mag ich Orient vom Zabert Landmann Verlag und
2. Mann am Herd von Pete Evans.
3. Neu unter meinen Lieblingen ist ein veganes Kochbuch, das ich demnächst auf meinem Blog vorstelle.

> Musikalbum:
The Killers, Live From The Royal Albert Hall mag ich immer.
Ansonsten höre ich eher Radio und wenn ich einmal fortgehe, House.

> Kochutensilie:
1. Schneebesen, davon habe ich 4 in ständigem Einsatz
2. meine kratzfeste weiße Pfanne von ELO
3. meine kleine Küchenreibe von WMF

• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Schwierig…

• Hauptgang oder Dessert?
> Muss ich mich entscheiden?

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Night Owl mit Augenringen

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ich mag den Spruch: Entschuldigt die Unordnung, die Kinder schreiben Geschichte. Entspannen kann ich abends aber nur, wenn alles seine Ordnung hat.

• Kaffee oder Tee?
> Wasser. Koffein und zu viele Kräuter schlagen mit auf den Magen.

• Lieblings...:
> ...messer: Hauptsache nicht allzu scharf, sonst schneide ich mich ständig
> ...gewürz: Flor de Sal d’es Trenc Rosa
> ...koch: mein Vater
> ...kochzeit/tag: morgens, mittags, nachmittags
> ...rezept: mein reueloser Kaiserschmarrn

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