Elena aus Berlin / "La Crema"
Heute: Elena aus Berlin
Blog: http://lacrema-patisserie.com/
• Name deines Foodblogs
> La Crema
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Elena, 25, komme ursprünglich aus Köln und wohne seit etwa 5 Jahren in Berlin. Wenn ich nicht gerade in der Küche zugange bin, studiere ich an der Uni Potsdam Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft und arbeite nebenher als Redaktionsassistentin bei einer Onlinezeitung. Außer meiner Leidenschaft für’s Kochen, Backen und Essen, lasse ich meiner Kreativität auch gerne anderweitig freien Lauf, reise viel und treibe regelmäßig Sport.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Ich würde meine Rezepte als eine Mischung aus bodenständiger, gut bürgerlicher Küche und kulinarischen Mitbringseln von meinen Reisen beschreiben. Einerseits sehr klassisch, andererseits verwende ich gerne etwas ausgefallenere Zutaten und entwickle neue Geschmackskombinationen, die ich unterwegs probiert habe, Zuhause weiter. Momentan lasse ich mich viel von der arabischen und lateinamerikanischen Küche inspirieren, aber auch Südostasien hat es mir kulinarisch angetan. Ich veröffentliche sowohl simple Rezepte, die unter der Woche schnell zubereitet sind, als auch aufwendigere Kreationen für besondere Anlässe.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Da ich viel schreibe, koche, backe und gerne fotografiere lag ein Blog eigentlich nahe. Trotzdem hat es fast zehn Jahre gedauert, bis ich mit dem Bloggen angefangen habe. Letztendlich habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mich mit anderen Menschen über das Thema Kochen & Backen auszutauschen und Ideen miteinander zu teilen, da erschien mir ein Foodblog die ideale Möglichkeit. Außerdem träume ich im Hinterkopf immer noch von einem eigenen Café und nun habe ich zumindest schon mal ein virtuelles ;-)
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Letztendlich wohl meine Mama und Oma, die immer frisch und manchmal experimentierfreudig zuhause gekocht haben und damit mein Bewusstsein für gutes Essen schon seit frühester Kindheit geprägt haben.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Gebacken, gekocht und fotografiert wird meist bei mir Zuhause, in meiner kleinen Studentenbude. Gebloggt wird dann von überall: Zuhause, im ICE oder auch mal im Hörsaal oder Büro.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Ich hasse jede Form von Fertiggerichten und billiges Fast Food. Mit Dosenravioli kann man mich jagen und tatsächlich habe ich in meinem Leben noch kein einziges Mal bei Mc Donald’s, Burger King & co. gegessen.
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich liebe frische Kräuter und verwende auch sehr gerne Gewürze. In meinen Backkreationen versuche ich außerdem meistens, so viele Früchte wie möglich unterzubringen um der süßen eine säuerliche Note entgegenzusetzen.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ich denke wenn man neugierig und aufgeschlossen für Neues ist, ist so ziemlich jedes Land eine kulinarische Reise wert. Besonders gut geschmeckt hat es mir bisher in Vietnam, Kroatien, Kolumbien, Polen, auf Kuba, in Istanbul, Bangkok und natürlich in Berlin!
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Wenn ich koche oder backe brauche ich Platz und Ruhe. Was ich dann gar nicht vertragen kann sind Hektik, Zeitdruck oder jemand, der die ganze Zeit um mich herum wuselt. Mein Freund verlässt schon jedes Mal wohlweislich die Küche, wenn ich ein größeres Projekt starte.
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf scharfe Messer und hochwertige Pfannen und Töpfe.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Inspirationsquellen lauern überall. Etwa im Austausch mit Freunden und anderen kreativen Köpfen. Längere Wartezeiten an Bahnhöfen verbringe ich traditionell in der Foodmagazinabteilung des örtlichen Zeitschriftenladens und stöbere dort durch die Rezepte. Die Koch- und Backbuchabteilungen in Buchhandlungen gehören ebenfalls zu meinen Lieblingsorten, an denen ich Tage verbringen könnte. Eine weitere große Inspirationsquelle ist natürlich das Internet – vor allem Instagram, Pinterest und YouTube beflügeln regelmäßig meine Fantasie. Ich finde es großartig, wie Social Media es heutzutage jedem ermöglicht, sein Können weltweit mit anderen zu teilen und kostenlos, ohne großen Aufwand von Zuhause aus Neues zu lernen.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Übel. Mitunter sehr übel. Beim Experimentieren nimmt das kreative Chaos überhand. Und schrecklicherweise besitze ich keine Spülmaschine.
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Da ich erst im Juni mit dem Bloggen angefangen habe, begleiten mich die meisten meiner Hilfsmittel wohl noch immer.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich klappt nicht immer alles perfekt, aber auch wenn mal etwas nicht so wird wie in meiner Vorstellung, gelingt es mir meist, es noch irgendwie zu „retten“. Schmecken tut es glücklicherweise fast immer, auch wenn es mich optisch nicht vom Hocker reißt.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Sowohl als auch. Der Geschmack ist für mich beim Backen und Kochen letztendlich das Wichtigste. Schließlich geht es ja um Essen. Trotzdem macht mir beim Backen und vor allem bei aufwendigen Tortenkreationen das Zubereiten meist mehr Freude als das eigentliche Verkosten. Wenn ich in der Küche stehe, kann ich völlig abschalten und vergesse alles um mich herum – der Backofen ist sozusagen meine Wellnessoase. Beim Kochen dagegen steht eher das Verkosten am Ende im Vordergrund.
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> In einer Gesellschaft, die tagtäglich Leitsprüche à la „Geiz ist geil“ eingetrichtert bekommt, muss man sich nicht wundern, dass die Bereitschaft, mehr Geld für gute Qualität auszugeben, sinkt. Alles muss schnell gehen, billig sein und möglichst noch gut aussehen. Die Leute beschweren sich über schlechte Qualität, sind aber meist nicht bereit, für ein gutes Stück Fleisch auch entsprechend mehr zu bezahlen. Auf der anderen Seite erlebt man momentan – gerade in Berlin – das genaue Gegenteil: Biologische Erzeugung, regionale Herkunft und faire Anbauweisen sind für viele Menschen zu wichtigen Kriterien beim Lebensmitteleinkauf geworden, die auch bereit sind, dafür höhere Preise zu bezahlen. Darüber hinaus sind vegane oder auf Rohkost basierende Ernährungsweisen zu einer Art modernem Lifestyle geworden. Das ist einerseits gut, weil das Bewusstsein für gesundes und qualitativ hochwertiges Essen steigt, andererseits halte ich die Nachhaltigkeit von sogenannten “Superfoods“, die quer über den Globus geflogen und dann hierzulande völlig überteuert verkauft werden, für fragwürdig. Ich denke ein gesundes Mittelmaß ist hier der richtige Weg – in jedem Fall sollte man sich über die Herkunft seines Essens bewusst sein und Begriffe wie ökologischer Fußabdruck sollten heutzutage keine Fremdwörter mehr sein. Und wer weniger bezahlen möchte, sollte sich im Klaren sein, dass er dafür im Zweifel auch weniger (Geschmack, Qualität) bekommt.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Auf meinem Blog geht es weniger um mich als um meine Torten & co. sowie Essen allgemein. Mein Privatleben spielt daher in den Einträgen eigentlich keine große Rolle. Ich versuche aber trotzdem, dem Blog eine persönliche Note zu geben – etwa in Form von kleinen Anekdoten, die beschreiben, was mich persönlich mit einem bestimmten Rezept verbindet oder warum ich genau dieses Gericht zu diesem Zeitpunkt ausgewählt habe.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Nachts und im Urlaub bleibt beides definitiv aus. Zumindest das Smartphone habe ich im Alltag aber quasi immer dabei und leider auch viel zu oft in der Hand.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Die Anzahl selbst finde ich nicht so wichtig, aber es gibt nichts Schöneres, als ein positives Feedback von Leser/innen zu bekommen, die eines meiner Rezepte ausprobiert haben.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides. Richtig Spaß macht das bloggen für mich erst durch den Austausch mit anderen kreativen Köpfen und die gegenseitige Inspiration.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Da ich noch relativ neu in der Bloggerwelt bin, finde ich gerade erst heraus, was für tolle Foodblogger/innen es da draußen so gibt. Ich bewundere täglich, wieviel Talent, Leidenschaft und Hingabe in vielen Kreationen steckt – egal ob der Blog hauptberuflich oder „nur“ nebenher als Hobby betrieben wird.
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Da ich länger in Lateinamerika gelebt habe, wäre ein Leben ohne Reggaeton für mich sinnlos. Eignet sich auch prima als Koch-Soundtrack.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> ich bewundere Sarah Wiener für ihre Philosophie am Herd und ihren engagierten Einsatz für frisches, gutes und regionales Essen. Von ihr könnte ich sicher noch einiges lernen. Und natürlich gibt es jede Menge großartige Patissiers und Tortendesigner/innen, denen ich gerne mal über die Schulter gucken würde… Mit Matthias Ludwigs oder Christian Hümbs würde ich beispielsweise gerne mal ein Törtchen kredenzen.
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Ich liebe „Das große Backbuch“ von Teubner- ein super Standardwerk. Es begleitet mich seit ich mit dem Backen angefangen habe und war ein Geschenk meines Onkels – ein gelernter Koch, der damit schon in seiner Lehrzeit gearbeitet hat. Bisher hat es mich nie enttäuscht und viele der Grundlagenrezepte gehören mittlerweile zu meinem festen Repertoire.
• Wie groß ist deine Küche?
> Winzig – um die 4 Quadratmeter werden es wohl sein.
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Die Kombination aus einem gut geschriebenen Text und tollen, inspirierenden Fotos machen einen interessanten Blogeintrag für mich aus. Schön finde ich immer zu erfahren, was den/die Blogger/in mit dem jeweiligen Gericht verbindet oder wie das Rezept entstanden ist.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich hätte definitiv schon viel früher mit dem Bloggen anfangen sollen. Gebacken habe ich ja ohnehin schon die ganze Zeit, nur die Idee mit dem Blog kam mir erst mit fast zehn Jahren Verspätung. In den nächsten Monaten wird sich sicherlich noch die ein oder andere Veränderung ergeben, aber da ich mit dem Blog erst ganz am Anfang stehe, probiere ich momentan einfach viel aus und teste, wo der Weg hingehen könnte.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. The KitchenMcCabe
2. Zucker, Zimt & Liebe
3. Tastemade
> Kochbuch:
1. Das große Teubner Backbuch
2. Törtchen & Tartelettes von Matthias Ludwigs
3. Die Kunst der Patisserie
> Musikalbum (beim Kochen):
1. Amy Winehouse – Back to Black / Frank
2. Orishas – Cosita Buena
3. Reggaeton in allen Ausprägungen
> Kochutensilie:
1. Besagte Schweizer Küchenmesser (s.u.)
2. Meine Rosti Mepal Schüsseln
3. Eine gute Pfanne
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• Salz oder Pfeffer?
> Sowohl als auch.
• Bier oder Wein?
> Wein, am liebsten weiß oder rosé.
• Süß oder Herzhaft?
> Klassischerweise erst herzhaft, dann süß. Im Zweifel kann man den herzhaften Part aber auch weglassen.
• Hauptgang oder Dessert?
> Ich bin bekennende Dessertfanatikerin.
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Tendenz zur Night Owl.
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Irgendwo dazwischen. Ein bisschen kreatives Chaos kann nie schaden.
• Kaffee oder Tee?
> Tee, aber auch das nur selten.
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• Lieblings...:
> ...messer: meine Schweizer Küchenmesser von Victorinox
> ...gewürz: gemahlene Vanille
> ...köchin: Sarah Wiener
> ...kochzeit/tag: nachmittags bis abends
> ...rezept: Kann mich nicht auf eins festlegen!
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Vielen Dank, liebe Elena, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten! ________________________________________
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Fotos © Elena http://lacrema-patisserie.com/