Yannic und Susann aus Berlin / "Krautkopf"


Heute: Yannic und Susann aus Berlin
Blog: "Krautkopf"
http://www.kraut-kopf.de/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Wir sind Susann und Yannic, leben in Berlin und fotografieren Hochzeitsreportagen (www.paulliebtpaula). Außerdem haben wir noch ein kleines Label für Schleifen (www.paulsschleifen) und Kochen und Essen wahnsinnig gern! Unsere allergrößte Leidenschaft ist die Fotografie, ohne die wir keinen Tag überstehen.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Unser Blog ist vieles auf einmal. Wir kochen saisonal und möglichst regional, dabei trotzdem mit Einflüssen aus der ganzen Welt. Wir sind Vegetarier und versuchen uns auch oft vegan zu ernähren. Da wir uns sehr mit den Lebensmitteln beschäftigen, die wir zu uns nehmen, kann man bei uns auch sehen, ob ein Gericht laktose- oder glutenfrei ist, außerdem verzichten wir auf industriellen Zucker. Wir überlegen uns gesunde Rezepte, die frisch und lecker sind. Wir machen so viel wie möglich selbst, sei es Brühen, Pasten, Gewürzmischungen etc. Es kommt wenig Fertigware in unsere Kochtöpfe. Und, was uns wohl am meisten auszeichnet, sind unsere Fotos.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Gibt es eine bessere Möglichkeit Kochen und Fotografieren zu verbinden?

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Wir haben beide schon früh angefangen selbst zu kochen. Die Eltern haben gearbeitet oder irgendwann keine Lust mehr gehabt Extrawürste (oder genau solche eben nicht) zu kochen!

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Von zu Hause aus oder auch mal in der Weltgeschichte unterwegs um kulinarische Neuentdeckungen aus dem Urlaub direkt zu teilen.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Wir essen kein Fleisch, das steht schon einmal fest. Aber an Gemüsen probieren wir eigentlich gern alles aus! Gerade durch unseren Blog haben wir die Liebe zu bestimmten Dingen entdeckt. Das ist toll!

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Frische Kräuter!

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Welches Land ist es das nicht?! Ob Asiatisch, Italienisch, Französisch, Russisch, und und und…wir lieben die verschiedensten Geschmäcker aus der ganzen Welt.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Perfektionismus!

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Scharfe Messer natürlich.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Meist laufen uns die Ideen ganz unerwartet über den Weg. Wir lieben unsere Kochbücher, gehen mit Leidenschaft in Berlin essen und erkunden fremde Küchen, wenn wir reisen. Erinnern uns an Kindheitsgerichte und verfolgen natürlich auch gern andere Foodblogs. Das alles spielt bei unseren Rezepten zusammen.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ohje, das wollt ihr nicht wissen!

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Da bekommen unsere tollen Messer mal wieder einen Ehrenplatz.

• Hand auf’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Wie gesagt, wir sind Perfektionisten und das nicht nur, wenn das Essen vor der Kamera steht.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Kochen ist entspannend und macht Spaß aber am Ende muss natürlich auch etwas Leckeres dabei heraus kommen.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Wir haben den Eindruck, dass genau das Gegenteil passiert und viele Menschen wieder Wert auf ihr Essen legen. Es bleibt allerdings trotzdem ein viel zu kleiner Teil. Unser Bio-Wochenmarkt vor der Tür quillt nicht gerade über. Und wenn man in Berlin lebt, verliert man schnell das Gefühl dafür, was wirklich im Trend ist oder was nur innerhalb dieser Stadt. Hier bewirtschaften viele Freunde wieder kleine Gärten, kaufen vom Bauern in der Nähe etc.
Was kann man an dem Wertverlust ändern? Solang die Menschen nicht merken, dass gutes Gemüse vom Acker besser schmeckt als schnell hochgezüchtete Lebensmittel, wird sich da wohl nichts ändern. Wenn man sieht wie lang es schon die Slow Food Bewegung (http://www.slowfoodstory.de/) gibt, ist es erschreckend, wie wenig Menschen sich über ihre Lebensmittel Gedanken machen und wie wenig diese Gedanken ankommen. Vom Fleischkonsum wollen wir lieber gar nicht erst anfangen!

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Wir sind Fotografen und keine Schriftsteller. Deswegen halten wir unsere Texte auch sehr knapp und schreiben wenige Geschichten dazu. Uns geht es hauptsächlich darum unsere Rezepte zu teilen.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Rein beruflich müssen wir schon tagsüber erreichbar sein und verbringen auch viele Abende und Nächte vorm Bildschirm. Im Gesamten ist es viel zu viel Zeit, die mit dem Rechner oder dem Smartphone verbracht wird. Aber das gehört nun einmal zu unserem Job.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Niemand kann behaupten, dass ihm egal ist, wie viele Menschen verfolgen, was man da so fabriziert. Allerdings ist es uns wichtiger, dass die richten Menschen unseren Blog lesen. Menschen, die auf ihre Ernährung achten und auch auf die Produkte. Die die selbe Liebe zum Essen in sich tragen. Man möchte eben verstanden werden.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Wir sind immer wieder total glücklich darüber, dass wir unsere Rezepte endlich einmal selbst nachkochen können! Wir kochen eigentlich aus dem Bauch und tuen uns immer noch schwer alles abzuwiegen und zu messen. Aber es ist toll, dass man so seine Gerichte reproduzieren kann.
Wir haben unsere Aufgaben in der Küche. Der eine bäckt Brot, der andere kocht gern Suppen usw. Jetzt wissen wir, was der andere da so zaubert und können uns auch mal in die Gefilde des anderen vorwagen
Außerdem ist es toll, dass wir so einen Überblick darüber haben, was wir essen! Für die Leser möchte man natürlich immer neue und besondere Gerichte kreieren, nur für uns wären wir da wahrscheinlich nicht so engagiert.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Wir möchten niemanden auflisten, am Ende vergessen wir noch jemanden! Es gibt so viele tolle Foodblogs und jeden mögen wir aus einem anderen Grund. Ob uns die Geschichten gefallen, die Fotos, Rezepte oder Empfehlungen, die anderen Sichtweisen etc.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Wir lieben beide Musik aus den 60er Jahren (Soul, Beat, R’n’B und Psychedelic)!

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Erst vor kurzem haben wir Michael Hoffmann entdeckt! Leider zu spät, denn in seinem vegetarischen Restaurant Margaux wären wir sehr gern einmal essen gegangen, bevor es geschlossen hat! Er baut alles was er verkocht selbst an. Das finden wir wahnsinnig toll. Außerdem ist er ziemlich sympathisch. Zumindest kommt er so in seiner Sendung rüber (Hoffmanns fabelhafte Welt der Gemüse - ARTE).

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Die nordische Ästhetik gefällt uns wahnsinnig gut. Am meisten schauen wir unsere NOMA Kochbücher an, weil wir die Fotos so gern mögen!

• Wie groß ist deine Küche?
> Wir stolpern uns regelmäßig über die Füße wenn wir zusammen kochen.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wir gucken meist erst einmal und lesen danach

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Wir sind sehr glücklich mit uns und unserem Leben!

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Photisserie: www.photisserie.blogspot.de
2. Green Kitchen Stories: www.greenkitchenstories.com
3. What should I eat for breakfast: www.whatshouldieatforbreakfasttoday.com

> Kochbuch:
1. Noma: Time and Place in Nordic Cuisine
2. Tender I Gemüse von Nigel Slater
3. Jerusalem von Yotam Ottolenghi

> Musikalbum:
1. Bob Dylan - Blonde on Blonde
2. Rolling Stones - Aftermath
3. Sixto Rodriguez - Cold Fact

> Kochutensilie:
1. Scharfe Messer
2. Gusseiserner Topf
3. Mörser

• Salz oder Pfeffer?
> Salz (Murray River Salt)

• Bier oder Wein?
> Je nach Anlass. Geht beides gut.

• Süß oder Herzhaft?
> Erst Herzhaft und danach Süß!

• Hauptgang oder Dessert?
> Hier streichen wir auch das oder!

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Definitiv Night Owl

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz

• Kaffee oder Tee?
> Tee, schwarz

> Lieblings...:
...messer: Windmühlen Messer
...gewürz: Kreuzkümmel, Koriandersaat und Zimt
...koch: René Redzepi
...kochzeit/tag: Abend
...rezept: Pizza geht Tag und Nacht und in allen Varianten

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