Stephie aus Erding / "LUST - Erlebe den Genuss"


Heute: Stephie aus Erding
Blog: "
LUSt - kontrastreiche Genusswelten"
http://lust-genusswelten.de/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Hey, ich heiße Stephie und bin (noch) 25 Jahre alt. Derzeit wohne ich (noch) zusammen mit meiner Mama in dem Städtchen Erding bei München. Meine Zeit verbringe ich (noch - ihr seht dieses Jahr stehen viele Veränderungen an) mit meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre, in unserer Küche, an meiner Nähmaschine oder ich treibe mich in der Weltgeschichte herum. Soweit es mein Geldbeutel hergibt verreise ich gerne, wandeln auf den Spuren der Vergangenheit und kaufe mir all die schönen Souvenirs die mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Ich liebe es neue Dinge zu entdecken, egal ob exotisches Essen, außergewöhnliche Traditionen oder fremde Orte.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Alles und nichts. Es ist ein Blog mit leckeren und zunehmend auch gesunden Rezepten, kleineren DIYs und hin und wieder einem Bericht über meine Erlebnisse rund um das Leben, sei es ein Kurzurlaub oder nur ein Nachmittag mit Freunden. Eben so wie viele andere Blogs. Das besondere daran? Ganz klar, dass ich ihn schreibe, dass er meinte Note trägt und damit genauso einzigartig ist wie ich. Ich nehme selten ein Blatt vor den Mund, bin launisch und gerne ein wenig anders. So ist auch mein Blog. Ich habe mich bewusst dafür entschieden meine rosarote kleine Welt zu bauen, dort nur Dinge rein zu lassen die ich mag und alles andere auszusperren. Mein kleines Reich. Vollkommen unvollkommen und für mich perfekt. Kleiner Bonus - wenn man es so sehen will - ich verzichte auf übertriebenes Food-Styling. Was man bei mir sieht, kann man, und es wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit auch genauso aussehen Keine Trickbetrügereien.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich wollte schon immer einen Blog und habe auch schon lange einen. Oder zwei. Oder drei. Ich blogge schon seit vielen Jahren zu wechselnden Themen. Meist sehr unprofessionell und mit wenig Durchhaltevermögen. Keiner der vergangenen Blogs ist nennenswert. Erst mit LUSt bin ich endlich angekommen. Aber ich kann gar nicht sagen warum ich schon immer einen Blog wollte. Vielleicht weil ich gerne tippe, ich mag das Geräusch der Tastatur, wenn Finger darüber fliegen. Aber auf jeden Fall weil ich gerne schreibe und es außerordentlich super finde, wenn andere Menschen es auch noch lesen, meine Ideen mögen und aufgreifen.
Warum es nun ein Foodblog geworden ist? Weil irgendwann einer der Muffins die ich seit über 10 Jahren backe auch tatsächlich essbar war und damit der Punkt erreicht wurde an dem ich auch etwas wirklich kann, was ich gerne tue Und da ich ohnehin nie dachte, dass mehr Menschen als meine engsten Freunde und meine Eltern meinen Blog lesen, hatte ich mir da auch nie so einen Kopf gemacht. Ich wollte halt über irgendetwas schreiben. Warum also nicht über den Muffin der echt lecker war.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Oh Gott, ich weiß es nicht. Vielleicht meine Mama. Sie kocht wirklich, wirklich gut und das sage ich nicht nur weil man sowieso immer glaubt, dass die eigene Mama und die Oma gut kochen und backen. Meine Mama kann richtig klasse kochen und ist eine der selbstkritischsten Personen in der Küche die ich kenne. Aber wer oder was genau mich dazu bewegt hat? Ich weiß es nicht. Ich hatte schon immer eine unerklärliche Leidenschaft für Süsskram und Rezepte. Genau wie ich seit klein auf Pferde liebe. Eine rationale Antwort kann ich da keine geben. Vielleicht ein genetischer Defekt.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Jaja, erwischt, ich blogge aus dem Bett heraus. Ich sitze abends mit meinem heißgeliebten Laptop am Schoß, eingekuschelt in zwei Decken im Bett vor dem Fernseher und schreibe liebe Worte für euch.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Sehr wenige, aber klar, es gibt Lebensmittel, da würde ich lieber auswandern, als sie essen zu müssen. Wobei ich so fair bin und alles immer wieder probiere, weil sie Geschmäcker ja bekanntlich verändern. Bisher konnte ich mich nicht anfreunden mit Blumenkohl, Artischocken, Zucchini, Sternfrüchten und Grapefruits. Das wären die, die mir spontan einfallen. Wenn ich nachdenke fallen mir sicher noch mehr Dinge ein. Schwarzer Kaffee wäre da auch so was. Ich liebe den Geruch aber trinken dürfen ihn andere.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ohhh ja. Und die Liste ist seeehr lang. Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren... eigentlich alle Arten von Beeren, auch Bananen (die zur Familie der Beeren gehören) Mangos, Kokosmilch, Wassermelone, Minze, Koriander, Speck, Zimt, Ziegenkäse, Milch und ganz klar Salz. Das wären so die spontansten must-use, aber nicht die vollständige Liste. Ich liebe einfach Lebensmittel.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Jedes. Ernsthaft. Ich will so viele Geschmäcker und Geschmacksrichtungen verkosten wie ich es in meinem Leben nur schaffe. Es ist ein einziges Abenteuer. Wenn ich ein Land empfehlen müsste dann die USA. Ich habe dort 4 Jahre gelebt und weiß, dass es dort neben Fastfood noch viele wunderbare Köstlichkeiten gibt die nicht alle ungesund sind, wie es viele glauben. Und auch mehr als die Dinge wie Pumpkin Pie oder Brownies, die es schon in unsere Herzen geschafft haben z.B. Gumbo oder Jambalaya. Gerade in der Südstaatenküche kann man einen abgefahrener Mix aus spanischen, französischen, afrikanischen und karibischen Einflüssen erleben. Wer offen für Neues ist findet in den USA immer wieder kulinarische Überraschungen.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin ein Kontrollfreak in der Küche. So gerne ich für Freunde und Familie koche, so ungern höre ich die Frage ob man mir helfen kann. Dann muss ich mir immer irgendwelche Aufgaben suchen, die man auf jeden Fall nur genauso machen kann, wie ich es auch machen würde. Tischdecken oder Gemüseschnippel zum Beispiel. Aber selbstverständlich nicht ohne die direkte Anweisung wie eckig/dünn/groß etwas sein muss. Nur die engsten Vertrauen dürfen unter strengen Blicken mir zur Hand gehen. Aber ich garantiere für nichts. In der Küche bin ich eben ein Platzhirsch.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Bis auf die gut ausgestattete Küche mit aufgeräumten und sauberen Oberflächen sowie frischen Lebensmitteln? Auf alles. Es gibt da echt keine Konstanten. Manchmal arbeite ich mit überlauter Helene Fischer im Ohr, das andere Mal bei Totenstille. Dann in Jogginganzug und T-Shirt und beim nächsten Mal in Jeans und Bluse. Mal Barfuß, mal in Hausschuhen. Mal mit Gesellschaft, mal ohne. Mal mit Wein, mal mit Apfelschorle. Mal mit Kochbuch, mal frei nach Schnauze. Ich koche wie ich mich fühle.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Andere Blogs, Foren, Internetseiten und Pinterest Kochbücher, Zeitschriften, der Wochenmarkt und meine Neugier. Manchmal bin ich einfach neugierig wie Tomate im Smoothie mit Mango schmeckt oder ob man gebrannte Mandeln auch im Ofen machen kann. Oder ich finde auf dem Markt Löwenzahn und habe keine Ahnung wie er schmeckt oder was ich damit anstellen kann, aber ich muss ihn einfach kaufen und es herausfinden. Ideen gehen mir nie aus. Über einen Mangel an Inspiration kann ich mich echt nicht beklagen. Manchmal reicht schon irgendwas, das in einem Schaufenster liegt an dem jemand in einer Serie im Fernsehen vorbeigeht.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Als würde sich ein schwarzes Loch plötzlich umstülpen und alles herausschleudern was es jemals in sich aufgesaugt hat. Eine Vollkatastrophe. Wäre meine Küche ein Land würde man Rettungspakete schnüren und Kehrpakete mit Flugzeugen im Katastrophengebiet abwerfen. Manchmal brauche ich für das Aufräumen länger als mein ganzes Experimentieren gedauert hat.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Da ich in der Küche meiner Mama und mit ihren Werkzeug koche wird wohl einiges noch ausgetauscht werden. Vielleicht klaue ich ihr beim Auszug die blau-weiße Tupperschüssel in der ich die Teige anrühre für Kekse, Kuchen und Cupcakes. Diese Schüssel liebe ich wirklich. Sie ist perfekt halbrund, hat eine tolle blaue Farbe und ist irgendwie so samtig-weich Aber Pssst! Sonst versteckt die Mama die Schüssel.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Hahaha. Natürlich gehen Dinge schief. Ich würde sogar sagen 60% aller Experimente sind nicht schön anzuschauen und 10% sogar ungenießbar. Das ist der Preis den man zahlt, wenn man immer neue Dinge ausprobiert. Manchmal sind eben Gerichte dabei, die man nicht mal seinem Hund geben möchte. Und wenn es nicht für ein Foto herhalten muss richte ich mein Essen auch nicht immer schön an. Manchmal esse ich lieber aus Plastikschüsseln als aus Porzellan. Nur für Blogrezepte versuche ich in den meisten Fällen mein Essen gut aussehen zu lassen. Aber ich trickse nie. Ehrenwort. Das habe ich mir geschworen. Keine Pappe damit Sandwiches dicker aussehen, kein Haarspray damit der Salat frischer wirkt und kein Motoröl auf dem Brathähnchen für mehr Glanz. Alles was ich ablichte esse ich danach auch. Und das wichtigste, wenn man meine Rezepte nachkocht sehen sie dann so aus, wie auf dem Bild.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Das Kochen mach Spaß. Viel Spaß. Aber das Verkosten ist das wichtigste. Die Gewissheit ob sich die Mühe gelohnt hat, ob die Lebensmittel ein würdiges "Ende" gefunden haben, ob das Essen ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann oder ob man gerade Zeitverschwendung betrieben hat und besser daran getan hätte die Zutaten anders zu verarbeiten. Nichts ist enttäuschender als stundenlang gekocht zu haben, nur um festzustellen, dass es einem nicht schmeckt. Da ist dann plötzlich auch der Spaß vergessen den man beim Zubereiten hatte. Das Zubereiten ist quasi nur die Vorfreude auf den Gaumenschmaus.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich kann diese These gar nicht unterschreiben. Ich finde sogar, dass gute Gerichte und Lebensmittel zunehmend an Wert gewinnen. Heute beschäftigen sich gefühlt so viel mehr Menschen mit ihrer Ernährung und mit der Herkunft und Zubereitung der Lebensmittel wie noch vor einigen Jahren. Slowfood-Bewegungen, "gesellschaftliche Akzeptanz" von vegetarischem und/oder veganem Essen, bio-Siegel und Demonstrationen gegen genmanipulierte Lebensmittel. Ein Umschwung selbst im "Essen to go"-Bereich mit einem neuen Schwerpunkt auf leichte Gerichte und nachhaltige Zutaten. Die Menschen mit denen ich schreibe und rede, die Blogs und Seiten die ich lese, vermitteln mir sehr stark das Gefühl, dass es uns sehr wichtig ist wo unser Essen her kommt, dass uns Nachhaltigkeit, Saisonalität und Regionalität wichtig sind und dass gute Gerichte und Lebensmittel einen hohen Wert haben. Gesunde und ausgewogene Ernährung steht bei vielen im Fokus. Viele sind bereit für Qualität zu zahlen. Aber natürlich ist es ein Luxus sich solche Gedanken machen zu können. Wer am Hungertuch nagt fragt nicht ob sein Brot echtes Vollkorn ist oder mit Malz gefärbt. Wer nicht weiß wie die Hauptstadt der Bundesrepublik heißt, wird sich ggf. auch nie fragen, was fettiges und stark zuckerhaltiges Essen mit seinem Körper anrichtet. Ich glaube in Summe sind wir auf einem richtigen Weg. Nun heißt es uns treu zu bleiben und es unseren Kindern und Enkeln richtig vorzumachen ohne zu missionieren oder den Oberlehrer zu spielen. Essen soll Spaß machen und Genuss verbreiten. Essen ist kein Kampf. Und Extreme waren noch nie die goldene Mitte. Nicht jeder der nicht vegan lebt ist ein schlechter Mensch und nicht jedes vegane Gericht ist gesund.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Das ist immer eine Gradwanderung und ein ewiges auf und ab. Manchmal erzähle ich zu viel und ein andermal zu wenig. Ich bin meist sehr freizügig mit Informationen und dann erschrocken, wenn fremde Leute diese Dinge über mich wissen. Manchmal schreibe ich ganz offen über etwas und fühle mich im Nachhinein nicht mehr wohl damit und ändere es ab. Was in LUSt nichts zu suchen hat sind die Nachnamen von Freunden, private Adressen, Dinge über meinen Arbeitgeber, Beziehungsprobleme und persönliche Streitereien. Dinge die, wie ich fühle, mir oder anderen Personen zum Verhängnis werden können. Auch würde ich mit Kinderbildern sehr sparsam umgehen. Das Internet vergisst nie. Und wer findet es klasse, wenn man in der Schulzeit mit peinlichen Babybildern konfrontiert wird, die die stolze Mama damals so niedlich fand. Wie süß der kleine Racker aussah als er sich in die Hose gemacht und einen roten Kopf hatte wie ein Pavian-Popo. Andererseits hätte ich kein Problem damit zu sagen das mein (imaginärer) Partner Thomas, Peter oder Paul heißt. Ich würde mir vermutlich keinen Umweg wie "Mr. P" oder "Prinz P. der Große" einfallen lassen.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich bin ein Internetjunkie. Im Grunde bin ich rund um die Uhr online und immer erreichbar. Selbst nachts liegt mein geliebtes Smartphone direkt neben mir. Aber das hat nichts mit dem Bloggen zu tun. Da viele Menschen die ich sehr gerne habe auch sehr weit weg wohnen ist mein Smartphone das Portal zu meinen Freunden und meiner Familie. Aber ich daddel auch einfache Spiele darauf oder überwache meine sportlichen Leistungen damit, verwalte Listen und höre Musik. Wenn ich mich mit Freunden treffe liegt es mit dem Bildschirm nach unten auf dem Tisch. Wenn ich bei echten Menschen bin gilt meine Aufmerksamkeit auch diesen. Aus mache ich mein Handy dennoch nur wenn ich für ein paar Tage ins Mittelalter eintauche und alle lieben Menschen ohnehin um mich herum habe.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Gemeine Frage Die kann ich gar nicht recht beantworten. Natürlich freue ich mich über jeden Leser, über jeden der heimlich still und leise etwas von mir nachkocht oder sich nur Inspirationen holt. Jedes nette Kommentar ist Balsam für mein Ego und jedes neue Like auf Facebook ein kleiner Regenbogen an einem stürmischen Herbsttag. Es streichelt mein Ego und erfüllt mich mit Freude und Stolz. Aber wie wichtig mir die Anzahl meiner Leser ist? Ich weiß nicht. Eine Mischung aus "Je mehr desto besser" und "Lieber ein paar wenige, die jeden neuen Beitrag sehnsüchtig erwarten, als einer von tausenden Blogs zu sein, welchen sie lieblos überfliegen ob es etwas zu gewinnen gibt". Das schönste wäre es tausende Leser zu haben von denen viele inspirierende Kommentare kommen und die meinen Blog lesen weil sie mich mögen und das was ich zaubere.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Mh, ich blogge wohl eher für mich, denn es macht mir Spaß. Aber ob ich für die Welt/ für andere blogge? Ich weiß nicht. Ich weiß nicht ob es eine Bereicherung ist Blog Nr. 168.473.489.756.821 zu sein oder ob man damit nicht nur zur täglichen Reiz- und Informationsüberflutung beiträgt. Wenn andere sich freuen, dass ich Rezepte teste und diese veröffentliche und man mein Urteil schätzt, mein Archiv als Inspirationsquelle nutzt oder irgendwie empfindet, dass ein geschriebenes Wort eine Bereicherung in irgendeiner Art ist, dann ist das super und ich würde mich vor Freude im Kreis drehen bis mir schwindelig ist, aber ich denke, dass man dies nicht planen kann. Und dass es deshalb wagemutig wäre zu behaupten für die Welt zu bloggen. Das würde wohl schnell in der Kategorie "gut gemeint" landen, was ja bekanntlich nicht zwingend gut ist.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Es gibt eine handvoll Kollegen die ich ganz besonders ins Herz geschlossen habe, weil sie faszinierende Persönlichkeiten sind, interessante Eigenschaften und Sichtweisen haben und weil man viel von ihnen lernen kann, das ist zum einem Ramona von Frl. Moonstruck kocht und Jessi von Coli's Kitchen, Nina von OddNina und Johanna von My tasty little beauties. Vier sehr, sehr nette Mädchen (wenn man das in unserem Alter noch sagen darf ) mit vielen bunten und kreativen Ideen im Kopf.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich mag Musik, kann ganz gut ohne leben. Wenn Musik läuft, dann alles querbeet. Country, Pop, Rock, Schlager, NDW, Folk ... Wenn man das mit Musikern betiteln soll, dann alles von Helene Fischer über die Bellamy Brothers, Carlene Carter, Kid Rock, Seed, Avicii, Schandmaul und Faun bis hin zu Lena oder Van Canto. Ein Lied muss einfach gut sein, dann ist mir egal von wem oder aus welchem Genre. Musik muss einen dazu verführen mit zu singen oder zu tanzen, Emotionen kitzeln und irgendwie eingängig sein.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Ich bin kein "Fan" von Starköchen. Denn es sind eben nur Menschen die kochen können. Götzenanbetung ist nicht so meine Leidenschaft. Aber kennen lernen würde ich gerne einmal Jamie Oliver, sehen ob er als Mensch so ist wie als Fernsehkoch. Seine Kreationen treffen meistens meinen Geschmack, sie sind kreativ ohne irrsinnig zu sein. Wenn sich die Chance bietet würde ich nicht ablehnen.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Keines. Kochbücher sind toll, aber ich koche selten 1:1 aus ihnen. Ich hole mir nur Anregungen und versuche es dann doch irgendwie selber. Wenn es eines geben würde auf das ich ein Loblied singe, dann das Bayerische Kochbuch. Dort findet man wirklich alles wichtige von Brühe kochen bis Schweinebraten mit Kruste, Küche für Kranke und alle wichtigen Basisrezepte. Pudding ohne Päckchen, Grießbrei nicht aus der Tüte. Eben diese einfachen Dinge, wo Menschen zu stark auf Fertigprodukte zurückgreifen. Und es hat einen umfangreichen "how-to" Teil: Was ist Blanchieren, wie dünste ich und was wie ging nochmal garen? Ein Kochbuch, welches alle wichtigen Fragen beantwortet eben

• Wie groß ist deine Küche?
> Für eine sonst sehr große 4-Zimmer-Wohnung ist die Küche klein. Aber nicht winzig. Es sind zwei Zeilen drin, die aber weniger Arbeitsplatz lassen als gewünscht und es steht ein kleiner runder Tisch mit 2 Stühlen unter dem Fenster. Dann bleibt so viel Platz, dass man bequem alleine kochen kann. Zu zweit geht es, wenn man koordiniert ist, aber mit mehreren tritt man sich schon auf die Füße. Ich finde Küchen in Wohnungen meistens zu klein. Küchen sind das Herz des Lebensraumes. Alle Partys enden in der Küche, viel Familienzeit findet in der Küche statt. Küchen sollten einen größeren Stellenwert bei der Raumaufteilung bekommen

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Der Mensch. Rezepte sind austauschbar und Geschmackssache. Aber ein sympathischer Mensch macht Lust auf mehr. Wenn die Person hinter den Rezepten greifbar ist, dann kann man sich mit ihr identifizieren und mit ihr lieben und leiden. Dann lese ich einen Foodblog sogar, wenn ich die veganen Rezepte nicht so ansprechend finde oder wenn mir zu süß und zu schwer gekocht wird. Es muss eben immer ein Stück Seele dabei sein.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Meine liebste Frage und die ehrliche Antwort: Nichts. Klar gab es Höhen und Tiefen. Momente in denen ich tottraurig war, Fehler gemacht habe die ich bereue, Entscheidungen getroffen habe die nicht klug waren, Menschen verloren habe die ich heute vermisse... aber nichts würde ich ändern. Jede Narbe, jedes gebrochene Herz, jede Enttäuschung und jeden Fehler würde ich genau so erneut machen. Denn diese Dinge haben den Menschen geformt der ich heute bin. Mich in manchen Belangen weise gemacht und in anderen leichtfüßiger. Natürlich habe ich daraus gelernt. Ich werde in Zukunft sicher anders handeln, als ich hätte ich nicht diese Lektionen nie gehabt. Und das ist aber gut so. Es zeigt, dass man sich entwickeln kann. Aber die Persönlichkeit die ich heute bin, mit Ecken und Kanten, Macken und Fehler, die bin ich weil ich eben genau diese Vergangenheit habe. Und ich bin ja noch mitten in meiner Reise. Ich weiß ja noch gar nicht, warum alles so war wie es war. Aber ich bin mir sicher, dass es auf jeden Fall am Ende alles seine Richtigkeit hat. Die großen wie die kleinen Dinge (z.B. ein Blog) wachsen, entwickeln sich und verändern sich mit einem. Und so soll es sein. Es wäre keine lebenswerte Welt, wenn man etwas zurückdrehen könnte. Dann würde jeder gelebte Augenblick und jede Entscheidung an Bedeutung und Schönheit verlieren.

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
1. http://bakingdom.com/
2. http://www.frl-moonstruck-kocht.de/
3. http://simplytaralynn.com/

> Kochbuch:
1. Mamas selbstgeschriebene Rezeptesammlung
2. Das Bayerische Kochbuch
3. Jamie Olivers 15 Minuten Küche

> Musikalbum:
1.
2.
3.

> Kochutensilie:
1. Teigschaber
2. gutes, scharfes Messer
3. Schneebesen

• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Süß

• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz

• Kaffee oder Tee?
> Tee

• Lieblings...:
> ...messer: ein Gemüsemesser von Zwilling
> ...gewürz: Zimt
> ...koch: Jamie Oliver
> ...kochzeit/tag: Vormittag jeden Tag
> ...rezept: Grundrezept für Griesbrei

germanfoodblogs