Katherine aus Erlangen / "An Edible Landscape"


Heute: Katherine aus Erlangen
Blog: "
An Edible Landscape"
http://anediblelandscape.wordpress.com/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Katherine Taylor, 48 Jahre alt, mit südlichen Afrikanischen Wurzeln (in Simbabwe geboren und groß geworden, in Süd Afrika studiert, in UK, Süd Afrika/Simbabwe und München danach gelebt) und nun fränkischen Ästen, wohnhaft in Mittelfranken an den Türen zur Fränkischen Schweiz. Ich bin Diplom-Übersetzerin und auch gelernte Köchin mit einem leidenschaftlichen Interesse an allem Kulinarischen. Fahrrad- und Wandertouren durch die essbare Landschaft würde ich als meine Hobbys beschreiben – und auch das Bloggen natürlich .

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Ich schreibe (fast) ausschließlich über die Verarbeitung von Streuobstwiesenerzeugnissen – seien sie von den Bäumen (das Obst), von der Wiese (Kräuter, essbare Blumen, Honig) oder von der Hecke (Wildobst), sowie über Streuobstwiesen an sich (weil sie eine gefährdetete Landschaft sind in Europa). Mir geht es um die kulinarische Darstellung der Fülle und den Möglichkeiten von Streuobst als Beitrag (idealerweise!) zum Erhalt von dieser Kulturlandschaft. Da Streuobstwiesen eben eine Kulturlandschaft (und keine reine Naturlandschaft) sind, schreibe ich auch über die kulturellen Aspekte aus den Kulturen in denen Streuobstwiesen eingebettet sind.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Die grundsätzliche Motivation ist das aktive Schreiben in meiner Muttersprache, Englisch (welche eine andere Tätigkeit darstellt als das berufliche Übersetzen ins Englische) und zwar einen Blog, da ich nicht (mehr) die Geduld hatte für das Warten auf ein Verlag der sich in mein Manuskript verliebt. Ein Foodblog, weil dies meine beruflichen Schreibtätigkeiten mit meinem Interesse ans Kochen sowie an Streuobstwiesen kombinieren ließ.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> In erster Linie meine Mutter, sie war eine gekonnte, geduldige und tolerante Kochlehrerin sowie eine Meisterin des Improvisierens. Ein sechsmonatiger Arbeitsaufenthalt in der Bourgogne hatte mich dann später zum Absolvieren eines Kochdiploms bei der renommierten Leith’s Kochschule in London inspiriert.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Überwiegend aus dem Arbeitszimmer.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Rollmops, Aale & Co. Ich bin landumschlossen geboren und dabei bleibt es auch!

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Zitronen, Knoblauch, Zwiebeln, Kartoffeln, Butter, Streuobst (Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Quitten, Wildobst, Wildkräuter)…

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Alle Länder der Welt, vor allem das eigene Land und das was vor der eigenen Haustür wächst und gedeiht.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ja, ich bin tendenziell Einzelgänger und koche überhaupt gar nicht gerne mit jemandem zusammen (Ausnahme ist mein Sohn, dem ich so viel beibringen möchte, wie er Interesse hat) – für Freunde kochen sehr gerne, aber „Kochen mit Freunden“ ist nichts für mich.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Handtuch bzw. Handtücher.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Die essbare Landschaft hier in Franken.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ziemlich ordentlich – als gelernter Köchin habe ich gelernt sauber zu arbeiten und räume während des Kochens auf … bis hin zur Spülbecken wenigstens, da stapelt sich alles schon bis ich fertig bin…

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ein beiges/weißes kariertes Handtuch…

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Das Schiefgehen gehört zum Territorium und ist ein wichtiges Lernmittel … auch bei mir.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> „Der Weg ist das Ziel“ gilt definitiv für mich… aber ich koche nichts, was ich nicht selber gerne essen würde.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Es liegt an der allgemeinen Gleichschaltung, Überfluss und daraus entstehende Bequemlichkeit in unserer Europäischen bzw. westlichen Gesellschaft… Dagegen tun: eigenständiges Denken, eigene Verantwortung für sich selbst wieder in den Wortschatz bringen…

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Etwas vom persönlichen Hintergrund samt Bildchen schon – fördert Vertrauen und Leserbindung, aber keine (erkennbaren) Familienbilder, von meinem Sohn erst recht nicht, und mein Mann weigert sich auch, was ich auch respektiere. Erzählungen, Erfahrungswerte und Erlebnisse ja, aber keine konkreten Kontaktdaten.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Niemals rund um die Uhr (Smartphone habe ich und will ich sowieso nicht) und Laptop bleibt am Wochenende meistens ausgeschaltet und ich offline.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Sekundär. Wichtiger sind mir die Begegnungen mit meinen Lesern, egal von welcher Anzahl.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
>Ich blogge für mich und für Streuobstwiesen!

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Diejenigen, die ich gleich als Geistesverwandte entdecke…

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Spielt bei mir keine Rolle …

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Edouard de Pomiane… aber er lebt leider nicht mehr… Ersatzweise: Frances Bissell

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Aus rein sentimentalen Gründen, von meiner Mutter geerbt: The Cookery Year, The Readers Digest Association, 1973

• Wie groß ist deine Küche?
> 18 m2

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Persönliche Erfahrungswerte bzw. persönlicher Bezug zum Inhalt, regionale Zutaten, kulturelle bzw. geschichtliche Aspekte... Auch (gute) Bilder, Bilder die eine Geschichte erzählen…

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich würde viel früher anfangen zu bloggen!


• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. www.rootsshootsandleaves.com/blog-6/
2. http://americanfoodieabroad.wordpress.com/
3. http://www.theresa.lu/

> Kochbuch:
1. Cooking with Pomiane, Edouard de Pomiane, Serif Books
2. The Scented Kitchen, Frances Bissell, Serif Books
3. The Cookery Year, The Readers Digest Association

> Musikalbum: Spielt bei mir keine Rolle …

> Kochutensilie:
1. Messer
2. Scherer
3. Schüssel


• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Beides!

• Hauptgang oder Dessert?
> Hautgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungspragmatiker

• Kaffee oder Tee?
> Tee… nach englischer Art


• Lieblings...:
> ...messer: ein Scharfes
> ...gewürz: Vanille für Süß, Knoblauch für Herzhaft
> ...koch: meine Mutter
> ...kochzeit/tag: Freitag/Wochenende
> ...rezept: variiert nach Jahreszeit


Fotos © Katherine http://anediblelandscape.wordpress.com/

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