Janke aus Mittelhessen an der Lahn / "Jankes*Soulfood"
Heute: Janke aus Mittelhessen an der Lahn
Blog: "Jankes*Soulfood"
http://www.jankessoulfood.blogspot.de/
• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Janke, ich bin 34 Jahre alt und wohne im schönen Mittelhessen an der Lahn. Beruflich kümmere ich mich um Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Atemstörungen. In meiner Freizeit mache ich gerne Spaziergänge mit meinem Hund, mag alles was mit Musik zu tun hat und wenn die kalten Tage kommen, liebe ich es mit einem guten Buch und einer Tasse Kaffee die Seele baumeln zu lassen. Außerdem versuche ich mich seit Jahren an einer Patchworkdecke, zumindest kann man mittlerweile darunter liegen.
• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> In den Anfängen meines Blogs dachte ich tatsächlich, es gäbe nicht so viele, die saisonal, regional und mit unverarbeiteten Zutaten kochen und backen. Mittlerweile weiß ich es natürlich besser und freue mich riesig über diese große Bewegung hin zum sogenannten Slowfood, sprich Nahrung möglichst ohne Geschmacksverstärker, gerne auch selbstgezogen auf dem Balkon oder im Garten, Nutzung regionaler und saisonaler Zutaten und Fleisch aus artgerechter Haltung. Ich weiß, dass das nicht für jeden machbar ist und auch ich greife mir mal eine Fertigpizza wenn es schnell gehen muss. Aber mit meinen Rezepten versuche ich die Leser anzuregen, den nächsten Hefeteig oder die Hähnchennuggets einfach mal selbst zu machen. Wenn man erstmal damit anfängt, merkt man, dass es überhaupt nicht schwer ist und wieviel besser es schmeckt.
• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Mir hat das Leben im März 2014 eine krankheitsbedingte Auszeit auferlegt und ich brauchte dringend eine Aufgabe, die meinen Geist forderte, körperlich jedoch nicht zu anstrengend war. Kochen und Backen ist schon lange meine große Leidenschaft, außerdem schreibe ich unwahrscheinlich gerne Texte und fotografiere viel. Die Summe dieser Hobbies ergab dann eines Nachts recht spontan Jankes*Soulfood und diese Entscheidung habe ich keinen Tag bereut Man lernt so viele nette Menschen kennen, mit denen man sich austauschen kann. Das bedeutet mir viel und hilft mir über eine echt blöde Phase meines Lebens hinweg.
• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine ganze Familie steht auf gutes, echtes Essen und wir haben in meiner Kindheit immer gemeinsam mit mehreren Generationen am Tisch gesessen. Meine beiden Omis haben sehr gut kochen und backen können. Die eine hat noch Brote und Hefekuchen im Backhaus gebacken und die andere hat alle mit ihrer Prinzregententorte begeistert. Auch meine Mam backt tolle, kreative Kuchen und mein Paps sorgt seit Jahren für die besten Sonntagsbraten… diese Leidenschaft konnte einfach nicht an mir vorbei gehen.
• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Gekocht wird in der Küche, fotografiert meistens auf dem Balkon und geschrieben ganz gemütlich auf dem Sofa.
• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Oh ja! Obwohl ich eine waschechte Hessin bin, kann man mich mit Handkäse jagen! Auch Kümmel geht bei mir gar nicht und sobald ich Koriander aus einem Essen heraus rieche, ist es leider nicht meins – keine Ahnung warum!
• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich liebe den Duft und Geschmack von gedünsteten Zwiebeln und deshalb sind sie sehr oft Teil meiner Hauptspeisen. Parmesan darf auch nie im Kühlschrank fehlen und beim Backen mag ich Zimt und Muskat.
• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Es gibt sehr viele Regionen, die mich kulinarisch reizen. Mir gefällt Spanien mit seiner mediterranen Küche und den Tapas. Und auch wenn Großbritannien immer etwas belächelt wird, wenn es ums Essen geht, in Sachen Kuchen, Plätzchen und Nachtisch sind die lieben Briten bei mir ganz weit vorne dabei.
• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Obwohl ich in meiner Wohnung in Sachen Ordnung gerne mal ganz entspannt bin, muss beim Kochen alles überschaubar sein. Ich spüle zwar nicht zeitgleich, so schlimm ist es noch nicht, aber ich stapel zusammen und zwar nach Form *lach
Die runde Tupperdose käme bei mir nie in eine große eckige Auflaufform! Ich möchte gar nicht wissen, was das über mich aussagt…
• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Derzeit auf meinen Drehhocker.
• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Da wir einen Garten haben und sehr viel selbst anpflanzen, richte ich mich in den Erntemonaten meist nach dem was gerade reif ist. Auf meine monatliche Lieblings-Kochzeitschrift mag ich aber auch nicht verzichten und das Stöbern auf anderen Blogs führt bisweilen zu sehr langen „Nachkochlisten“.
• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Gestapeltes Chaos nach Formen sortiert (s.o.)
• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ein magnetischer Notizblock mit angebundenem Stift, damit ich alles notieren kann.
• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich geht auch mal etwas schief oder ein Gericht ist einfach unfotogen. Vor kurzem habe ich einen Rote-Bete-Auflauf gemacht, der leider in beiden Kategorien versagt hat. Das Gericht auf den Fotos sah aus wie halbverdaut und geschmacklich war die Zusammenstellung sehr, sehr…. sagen wir ungewöhnlich Der Auflauf hat es dann leider nicht auf den Blog geschafft.
• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Die Vorbereitung und die Auseinandersetzung mit den Lebensmitteln macht mir genauso viel Spaß, wie letztendlich das Essen. Wenn es dann auch noch allen gut schmeckt – umso besser!
• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Diese Frage könnte ich mit einem ganzen Buch nicht zufriedenstellend beantworten. Seitdem ich blogge, setze ich mich noch mehr mit diesem Thema auseinander und oft sind es Gedanken wie ‚Das kann ich nicht!‘ ‚Das dauert zu lange!‘ ‚Das ist mir zu teuer!‘ die uns davon abhalten, uns kulinarisch auszuprobieren. Also wird lieber das Sößchen im Beutel gekauft, da kann nichts schief gehen! Aber was kauft man da? Im Grunde doch nur ein paar Geschmacksverstärker, Bindemittel und wenn man Glück hat ein paar Kräuter und Gewürze. Nichts, was nicht auch entsteht, wenn ich ein Stück Fleisch würze, anbrate und den Bratensud mit etwas Mehl oder frischer Sahne andicke.> Die andere Sache ist das Preisdumping. Wie sah das Leben, der Tod und die Verarbeitung eines Schweines aus, wenn der Schinken pro 100g 49 Cent kostet?
Kann nicht so doll gewesen sein! Mich macht das sehr oft, sehr traurig und wütend und darüber schreibe ich auch auf meinem Blog. Wenn ich damit zum Nachdenken anregen kann, freut mich das.
• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich hätte nie gedacht, wie wenig ich mich irgendwann einmal einschränken würde, wenn ich einen Post schreibe. Natürlich habe ich gewisse Grenzen, die ich nicht überschreite, aber ansonsten bin ich sehr ehrlich und offen solange es mich selbst betrifft. Sobald es um die Familie oder Freunde geht, gelten andere Regeln.
• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Seitdem ich ein Smartphone habe, bin ich viel zu oft online und erreichbar und zwinge mich deshalb regelmäßig zum Abschalten.
• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich freue mich immer riesig wenn ich einen neuen Leser gewinne und würde lügen, wenn ich sagte, dass mir das völlig egal ist. Man vergleicht sich allerdings viel zu schnell mit anderen und denkt dann, dass diese Zahl ein Zeichen für Echtheit und Qualität ist. Bei vielen Bloggern ist das sicherlich der Fall und ich schätze diese Seiten, weil sie zu Recht ihre Leser und auch mich begeistern. Enttäuscht bin ich jedoch von Seiten mit riesiger Leserschaft aber null Austausch. Das ist mir persönlich sehr wichtig und wenn ich diesen regen Austausch mit 50 Lesern habe – bin ich glücklich. Etwas einsam käme ich mir bei 7000 Lesern vor, von denen mir nur hier und da einer Feedback gibt.
• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides! Für mich, weil das Bloggen einen therapeutischen Aspekt hat und ich für alle Zeiten meine Rezepte online abrufen kann und für andere, um sie zum Kochen und Backen zu motivieren.
• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Da kann ich mich unmöglich entscheiden!!!
• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Da halte ich es ähnlich wie mit den Lebensmitteln: echte, handgemachte Sachen.
• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Jamie Oliver
• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Unser Familienkochbuch mit handgeschriebenen Rezepten meiner Oma, meiner Mam und mir.
• Wie groß ist deine Küche?
> Ca. 16m²
• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn ich merke, dass sie echt ist und nicht um jeden Preis gefallen will.
• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich glaube, alles hat einen Sinn, den man irgendwann versteht. Also schau‘ ich lieber nach vorne und lasse die Vergangenheit, so wie sie war.
• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
> Foodblogs:
Ich verweigere auch hier meine Aussage, weil es mehr als 3 wären
> Kochbuch:
1. Familienkochbuch
2. Landlust – Die Rezepte
3. Essen ist fertig – Jamie Oliver
> Musikalbum:
1. Robert Francis – Before the nightfall
2. Yann Tiersen – Amelie from Montmartre
3. Rea Garvey - Pride
> Kochutensilie:
1. Holzkochlöffel
2. eine ordentliche Pfanne
3. mein Gewürzregal
• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer
• Bier oder Wein?
> Wein
• Süß oder Herzhaft?
> Beides!
• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang
• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Nachteule
• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> irgendwas in der Mitte
• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
• Lieblings...:
> ...messer: Allzweckmesser
> ...gewürz: frische Kräuter
> ...koch: mein Paps
> ...kochzeit/tag: mittags
> ...rezept: Aufläufe und Pfannengerichte
Fotos © Janke http://www.jankessoulfood.blogspot.de/